Читаем Die Kinder der Erde полностью

Upua schaute erschrocken zu ihr hinauf. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich wollte dies hier sehen und mich daran erinnern, denn die Götter haben uns ein großes Geschenk gemacht, indem sie uns das Antlitz der Alten zeigen.«

Einige lachten über diese Worte. War Upua wirklich der Ansicht, Kiti könne etwas schaffen, das nie zuvor jemand gesehen hatte?

Sie drehte sich zu Kiti um, den das Tonfieber mittlerweile dermaßen erhitzte, daß er sich kaum davon abhalten konnte, sich vor Upuas Füßen zu Boden zu werfen und sie zu bitten, sich mit ihm zu paaren.

»Heirate mich«, sagte sie.

Er hatte sie bestimmt falsch verstanden.

»Heirate mich«, wiederholte sie. »Von jetzt an bis zu meinem Tode will ich nur deine Kinder haben.«

»Ja«, sagte er.

Seit tausend Jahren war kein anderer Mann mehr so sehr geehrt worden. Bei der ersten Skulptur bereits ein Eheangebot, und das auch noch von einer Dame von solchem Ansehen? Viele der anderen — Damen wie auch Männer — waren außer sich. »Unsinn, Dame Upua«, sagte eine andere der führenden Damen. »Du setzt die Institution der Ehe herab, indem du sie einem so jungen Mann anbietest, und das auch noch für eine so lächerliche Skulptur.«

»Die Götter haben ihm das Antlitz eines Alten gegeben. Kommt alle her und betrachtet diese Skulptur noch einmal. Wir werden erst nach zwei Liedern von hier aufbrechen, damit wir alle uns an das Antlitz des Alten erinnern und unseren Kindern erzählen können, was wir an diesem Tag gesehen haben.«

Und da Upua die Dame war, welche die Ehe angeboten hatte, und die an diesem Ort akzeptiert worden war, mußten die anderen ihr für den Zeitraum von zwei Liedern zu Willen sein. Sie betrachteten den Kopf des Alten, und Kiti und Upua gingen gemeinsam auf ewig in den Legendenschatz des Dorfes Da’aqebla ein. Sie gingen auch die Ehe ein, und Kiti, der vor kurzem noch bei dem Gedanken, der Gatte einer so angsteinflößenden Dame zu sein, gezittert hätte, sollte bald erfahren, daß Upua eine freundliche und liebevolle Frau war und daß es ihm nur Freude bringen würde, ihr ein aufmerksamer und beschützender Gatte zu sein. Danach vermißte er kTi zwar noch gelegentlich, aber nie wieder würde er denken, daß Wind ihn bestraft habe, indem er ihn nicht mit kTi in den Himmel getragen hatte.

Doch an diesem Tag wußten sie noch nicht, was die Zukunft bringen würde. Sie wußten nur, daß Kiti der kühnste Bildhauer war, der je gelebt hatte, und da seine Kühnheit ihm eine Dame zur Frau gewonnen hatte, stieg er sofort in der Achtung der anderen. Er war fürwahr kTis Ander-Ich, und obwohl man kTi von ihnen genommen hatte, würden sein Mut und seine Klugheit in Kiti weiterleben, bis sie sich im Alter zu Stärke und Weisheit wandeln würden.

Als die beiden Lieder verstrichen waren, und als die Schar der Damen und Männer sich erhob und zum nächsten Mann weiterflog, tauchten dunkle Gestalten aus den Schatten der Bäume auf. Auch sie gingen um die seltsame Skulptur herum, hoben sie schließlich auf und trugen sie davon, obwohl die Skulptur außergewöhnlich groß und schwer war und die Fremden sie nicht verstanden.

3

Geheimnisse

Es rutschte einfach so heraus. Chveja hatte nicht vor, irgend jemandem zu sagen, was sie am vergangenen Abend hinter Mutters Tür gehört hatte. Sie konnte ein Geheimnis bewahren. Selbst ein so schlimmes Geheimnis wie die Tatsache, daß Mutter die Absicht hatte, Dazja während der Reise erwachsen werden und Rokja heiraten zu lassen. Was hatte das zu bedeuten? Daß Chveja Proja oder sonstwen heiraten mußte? Das wäre doch schön, oder nicht? Er sollte Dazja heiraten; dann konnten die beiden herrischsten Kinder sich gegenseitig nach Herzenslust herumkommandieren. Warum wollte Chvejas eigene Mutter, daß Dazja den besten Jungen bekam, der kein doppelter Vetter ersten Grades war?

Chveja dachte noch immer darüber nach, als Dazja sie wegen irgendeiner blöden Sache anschrie — weil sie eine Tür offenstehen gelassen hatte, die Dazja geschlossen haben wollte, oder sie geschlossen hatte, obwohl Dazja wollte, daß sie offen blieb — und Chveja einfach damit herausplatzte. »Ach, halt doch die Klappe, Dazja. Du wirst während der Reise sowieso erwachsen und heiratest Rokja. Da kannst du mir doch wenigstens die Entscheidung über Türen überlassen.«

Und es war nicht Chvejas Schuld, daß Rokja in diesem Augenblick zufällig mit seinem Vater hereinkam. Sie trugen Körbe mit Brot, das für die Reise gefroren werden sollte.

»Was redest du da?« fragte Rokja. »Ich würde keine von euch beiden heiraten.«

Es war nicht Rokjas Reaktion, die Chveja Sorgen bereitete, sondern die des kleinen Zdorab, Rokjas Vater. »Warum denkst du darüber nach, wer Padarok heiraten wird?« fragte Zdorab.

»Er ist nun mal der einzige, der kein Vetter oder so was ist«, sagte Chveja errötend.

»Veja denkt immer nur ans Heiraten«, sagte Dazja. Dann fügte sie hilfreich hinzu: »Sie ist krank im Kopf.«

»Du bist erst acht Jahre alt«, sagte Zdorab und lächelte vergnügt. »Wie kommst du darauf, daß während der Reise jemand heiratet?«

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