Читаем Die Kinder der Erde полностью

»Und warum sollten wir das tun?« fragte Nafai. »Wir legen uns doch gerade deshalb in den Tiefschlaf, weil zehn Jahre an Bord eines Sternenschiffes unglaublich langweilig werden würden. Nicht mal ich habe vor, die ganze Zeit wach zu bleiben. Sollten unsere Kinder zehn Jahre ihres Lebens — mehr als die Hälfte! — damit verbringen, in diesem Metalltopf herumzusitzen?«

»Die Überseele hat mit dir gar nicht darüber gesprochen«, sagte Luet. »Das macht mich so wütend.«

Nafai schaute sie an und wartete auf eine Erklärung.

»Es würde sich um unsere Kinder handeln, um alle außer den Zwillingen, und um Schujas bis zu Netsja, und Schedemeis Jungen und Mädchen, und um deine Brüder Ojkib und Yasai.«

»Warum nicht auch um die anderen Kinder?«

»Man kann nicht die ersten zwei Jahre seines Lebens in niedriger Schwerkraft verbringen.«

»Das kann doch nicht funktionieren«, sagte Nafai. »Selbst wenn die anderen sich einverstanden erklären würden, hätten die Kinder — außer den beiden von Schedjas — keine mehr in ihrem Alter, die sie heiraten könnten. Alle anderen wären Geschwister oder doppelte Vettern ersten Grades — bis auf Ojkib und Yasai. Die sind einfache Vettern ersten Grades.«

»Njef, ich habe es ihr immer und immer wieder gesagt. Glaubst du, ich wüßte nicht, was für eine dumme Idee das ist? Das muß Chveja gestern abend mitbekommen haben. Ich habe mit der Überseele gestritten.«

»Du mußt nicht laut mit der Überseele sprechen, Luet«, sagte er.

»Das ist mir aber lieber!« erwiderte sie.

»Na ja, was auch immer geschehen sein mag, Zdorab glaubt anscheinend, daß er gegen Mitte der Reise aufwachen und mich kontrollieren muß.«

»Ich kann mir vorstellen, daß er wütend ist«, sagte Luet.

»Wir können nur eins tun.« Nafai nahm sie bei der Hand. Sie kehrten zum Wartungsgebäude zurück.

Sie brauchten nur ein paar Minuten, alle Erwachsenen in der Küche um den großen Tisch herum zu versammeln, an dem sie abwechselnd ihre Mahlzeiten einnahmen. Wie üblich schaute Elemak ziemlich verärgert drein, während Mebbekew offen feindselig reagierte. »Was hat das zu bedeuten?« fragte er. »Können wir jetzt nicht mal mehr in Ruhe schlafen?«

»Wir müssen sofort etwas klarstellen«, sagte Nafai.

»Ach? Hat einer von uns etwas Böses getan?« fragte Meb höhnisch.

»Nein«, sagte Nafai. »Aber einige von euch glauben, daß Luet etwas vorhat — nein, wenn ich darüber nachdenke, glaubt ihr wahrscheinlich, daß ich etwas vorhabe, und ich möchte das sofort offen zur Sprache bringen.«

»Offenheit«, sagte Huschidh. »Endlich mal eine ganz neue Idee.«

Nafai beachtete sie nicht. »Anscheinend hat die Überseele versucht, Luet zu überreden, wir sollten während der Reise etwas Törichtes mit den Kindern anstellen.«

»Etwas Törichtes?« Volemak, Nafais Vater, schaute verwirrt drein.

»Ja«, sagte Nafai. »Zum Beispiel, sie während der Reise wachhalten.«

»Aber das wäre doch schrecklich langweilig für sie«, sagte Nafais ältere Schwester Kokor.

Nafai antwortete ihr nicht; sie schaute lediglich der Reihe nach die anderen an. Es freute ihn, daß sogar Elemak — der bestimmt von der Idee wußte, die Kinder wach zu halten, und dem gewiß klar war, was dies bedeutete — von Nafais Vorgehen ein wenig überrascht zu sein schien. »Ich weiß, daß einige von euch noch vor mir davon gewußt haben. Ich erfuhr es nur deshalb, weil die Überseele das Wecksignal gefunden hat, das du in den Schiffskalender eingegeben hast, Zdorab.«

Mebbekews schneller Blick auf Zdorab und sein ebenso schneller Blick zur Seite bestätigten, daß auch er von dem Wecksignal gewußt hatte. Wahrscheinlich hatte er sogar damit gerechnet, Zdorabs kleiner Wecker würde ihn mit den anderen aus dem Schlaf reißen. Aber Zdorab wußte natürlich, daß Mebbekew nutzlos sein würde. Wüßte Meb doch nur, welche Verachtung alle anderen ihm entgegenbrachten. Andererseits aber wußte er vielleicht doch davon — und dies war der Grund für seine unablässige Boshaftigkeit.

»Ich glaube, das war eine gute Idee, Zdorab«, sagte Nafai. »Natürlich hat die Überseele dein Wecksignal entfernt, aber ich werde ein neues einbauen. Zur Mitte der Reise werden alle Erwachsenen geweckt. Nur für einen Tag, damit ihr eure schlafenden Kinder sehen und euch davon überzeugen könnte daß sie noch in dem Alter sind, in dem ihr euch von ihnen verabschiedet habt. Eine bessere Möglichkeit, dafür zu sorgen, daß die Überseele in dieser Angelegenheit nicht ihren Willen bekommt, fällt mir nicht ein.«

Volemak kicherte. »Glaubst du wirklich, du könntest die Überseele täuschen?«

Luet ergriff das Wort. »Die Überseele versteht vieles, aber sie ist kein Mensch. Sie begreift nicht, was es für uns bedeuten würde, wenn man uns die Kindheit unserer Kinder nähme. Wie würdest du dich fühlen, Tante Rasa, wenn du aufwachst und feststellst, daß Okja und Yaja achtzehn- und siebzehnjährige Männer sind? Daß du all die Jahre dazwischen verpaßt hast?«

Rasa lächelte verkniffen. »Ich würde dem, der mir das angetan hat, niemals verzeihen. Auch der Überseele nicht.«

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