»Dieser ganze Disput ist überflüssig«, sagte Volemak. »Mich hat die Überseele in die Wüste gerufen, und ich bin der Anführer dieser Expedition. Es stimmt, daß ich in der Wüste die Durchführung der täglichen Aufgaben an Elemak delegiert habe, aber das war nie mehr als eine befristete Regelung, mit der ich meine Anerkennung für seine Fertigkeiten und Erfahrung zum Ausdruck gebracht habe. Ebenso habe ich während der Reise das Kommando über das Schiff an Nafai übertragen, weil die Überseele ihm den Mantel des Herrn der Sterne gegeben hat. Aber es bleibt die Tatsache bestehen, daß ich der einzige rechtmäßige Anführer dieser Gruppe bin. Und wenn wir auf der Erde eintreffen, werde ich diese Amtsgewalt an keinen anderen übertragen. Solange ich lebe, werden weder Elemak noch Nafai den Befehl haben.«
»Und wie lange wirst du leben, alter Mann?« fragte Meb.
»Länger, als dir lieb ist, du verachtenswerte Schnecke«, sagte Volemak nachsichtig. »Es ist für jeden offensichtlich, daß Elemak nicht mehr bei Sinnen ist. Aufgrund der Androhung von Gewalt und der Hilfe dreier willensschwacher Schläger« — er sah Vas in die Augen — »und weil Nafai sich unterworfen hat, um das Leben seiner kleinen Kinder zu retten, scheint Elemaks Meuterei im Augenblick die Oberhand gewonnen zu haben. Doch wir alle sind uns darüber im klaren, daß Elemak sich irgendwann unausweichlich der Wirklichkeit stellen muß — das Schiff kann nicht uns alle wach halten, und die Überseele erlaubt ihm nicht, irgend jemanden in den Tiefschlaf zu versetzen, solange Nafai gefesselt bleibt. Daher verlange ich jetzt von jedem von euch den feierlichen Eid, daß ihr euch meiner Autorität unterwerft, und keiner anderen, nachdem diese Krise beendet ist. Solange ich lebe, wird es keine Wahl zwischen Nafai und Elemak geben, sondern lediglich Gehorsam für mich, wie wir es vor Antritt der Reise vereinbart haben. Ich fordere euch alle auf, Männer wie Frauen, diesen Eid zu leisten. Wer schwören will, sich nach dieser Krise nur meiner Autorität zu unterwerfen, möge sich erheben und ja sagen.«
Augenblicklich brachten alle Männer, die bereits standen, laut ihr Einverständnis zum Ausdruck, von Vas und Mebbekew einmal abgesehen. Rasa, Huschidh, Luet und Schedemei erhoben sich ebenfalls sofort, und die jüngeren Frauen, die von ihnen unterrichtet worden waren, taten es ihnen gleich. Ihre höheren Stimmen bildeten ein Echo des Einverständnisses der Männer. Dann erhob auch Issib sich langsam und sagte ja.
»Ich gehe davon aus«, fuhr Volemak fort, »daß sich Ojkib und Chveja ebenfalls diesem Eid angeschlossen hätten, würde man sie nicht von uns abgesondert halten. Daher werde ich auch sie zu den gesetzestreuen Angehörigen meiner Gemeinschaft zählen. Sobald Nafai freigelassen wird, werde ich auch ihn auffordern, diesen Eid zu leisten. Gibt es hier jemanden, der bezweifelt, daß er sich dazu bereit erklären wird? Und daß er sich an diesen Eid halten wird, nachdem er ihn abgelegt hat?«
Niemand sagte etwas.
»Bedenkt bitte, daß ich euch auffordere, meine Autorität zu akzeptieren,
Zur allgemeinen Überraschung ergriff Vas das Wort. »Ich werde diesen Eid leisten«, sagte er. »Wenn diese Krise ausgestanden ist, wird deine Autorität die einzige sein, die ich akzeptiere, solange du lebst. Und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um dein Leben so lange wie möglich zu erhalten.«
Nachdem Vas gesprochen hatte, erhoben sich seine Frau Sevet und ihre drei jungen Kinder. »Auch ich leiste den Eid«, sagte sie, und die Kinder wiederholten ihre Worte.
Diejenigen, die sitzen geblieben waren, fühlten sich nun offensichtlich in die Enge gedrängt.
»Elemak wird nicht sehr glücklich darüber sein«, sagte Meb zu Vas.
»Elemak ist dieser Tage sowieso nicht glücklich«, sagte Vas. »Ich will nur Frieden und Gerechtigkeit.«
»Du weißt, daß mein Vater an Nafais kleiner Verschwörung beteiligt war«, sagte Meb. »Er ist wohl kaum unvoreingenommen.«