Читаем Eiswelt полностью

   »Aus theoretischen Gründen?«

   »Ja. Nehmen wir ein Beispiel: Während Fluor unter diesen Bedingungen noch gasförmig ist, ist es viel zu aktiv, um frei vorzukommen. Das gleiche gilt für Chlor, das flüssig vorkommen könnte, und für Sauerstoff. Andererseits ist Wasserstoff sehr wahrscheinlich, ebenso Wasserstoffsulfid und andere flüchtige Verbindungen dieser Elemente. Stickstoff müßte es geben und auch inerte Gase, obwohl ich nicht wüßte, wie ich diese nachweisen sollte. Ich habe kleine Zellen gebaut, die verschiedene Materialien und eingebaute Heizkörper enthalten. Ich werde die Zellen einzeln aufwärmen, nachdem das Torpedo gelandet ist und sich geöffnet hat. Dann hole ich es hierher zurück und sehe nach, welche Wirkung die Atmosphäre auf meine Proben ausübte. Ich habe Magnesium und Titan, die Stickstoff nachweisen sollen, und Natrium und ein paar Sulfide, die bei hohem Wasserstoffgehalt reduziert werden sollen, und so weiter. Der Bericht wird nicht vollständig ausfallen, aber irgend etwas werden wir daraus entnehmen können…«

   »Das will ich meinen, wenn man davon ausgeht, wie wenig wir wissen. Wollen Sie das Torpedo sofort auf die Reise schicken?«

   »Ja, es ist alles bereit, falls uns Ihre Abteilung nicht dazwischenfunkt.«

   »Aber keine Rede. Wir wollten selbst eben ein Torpedo ausschicken. Unser Eingeborener hat uns eben ein Signal durchgegeben.«

   »Können zwei Torpedos gleichzeitig gesteuert werden?«

   »Ja, ganz einfach. Da fällt mir ein, daß es vielleicht günstiger wäre, wenn Sie ein Stück von unserem Peilsender entfernt landen, und zwar während der Nachtperiode. Die Eingeborenen sind Tagwesen, das wissen wir sicher. Es wäre schade, wenn wir ihnen panische Angst einjagen, weil die chemischen Reaktionen vielleicht blitzhell, laut oder geruchsintensiv ausfallen.«

   »Oder irgendein Sinnesorgan unangenehm berühren, das wir gar nicht kennen. Gut, Sie haben recht. Soll ich warten, bis Sie Ihr Tauschgeschäft abgeschlossen haben oder soll ich als erster landen, falls es sich ergibt?«

   »Das ist einerlei, glaube ich. Ich kann mich nicht erinnern, ob es Nacht oder Tag sein wird, wenn die Torpedos ankommen. Drüben im Büro ist eine Tabelle, auf der wir die Ankunftszeit überprüfen können. Ich würde sagen, daß wir landen, wenn es Tag ist, während Sie abwarten. Falls es Nacht ist, landen Sie als erster.«

   »Mir soll’s recht sein.«

   »Sie müssen von hier unten aus steuern – oben im Observatorium haben wir nur eine Kontrolleinheit. Aber das spielt keine Rolle, da Sie ohnehin blind arbeiten müssen. Ich geh mal rauf und sage, daß Sie auch ein Torpedo steuern. Wir haben nämlich im Moment eine Relaiseinheit in einer Umlaufbahn um den Planeten. Hat doch keinen Zweck, daß die Beobachter meinen, die Flachländer wären in den Raum vorgestoßen.«

   »Haben Sie bei denen Aktivitäten feststellen können?«

   »Ach, nicht der Rede wert. In den letzten vier, fünf Jahren haben wir Strahlen aufgespürt, die verdächtig wie Radar aussehen, aber bislang immer bei konstanter Frequenz. Wir haben die Torpedos mit filterähnlichen Plastikummantelungen sowie einem beschichteten halbreflektierenden Metallfilm umkleidet und hatten weiter keine Schwierigkeiten. Sie benutzen bloß ein Dutzend verschiedener Frequenzen, auf die wir alle eingestellt sind – und wenn sie wechseln, dann wechseln wir auch. Ich schätze, daß sie im Laufe der Zeit zwei oder mehr Wellenlängen in einem Gebiet benutzen werden und vielleicht auch Frequenzmodulationen. Dann müssen wir uns eben nichtreflektierende Beschichtungen zulegen. Das ist ohnehin einfacher – nur viel kostspieliger. Das merkte ich, als ich die Karella entsprechend ausrüsten ließ. Möchte bloß wissen, was wir machen, wenn die mal lernen, Infrarot aufzuspüren. Die Torpedos sind um so viel heißer als der Planet, daß sie leuchten wie Novae, wenn wir sie vom Schiff aus starten, knapp an der Grenze zur Atmosphäre.«

   »Sollen sie doch im Raum bleiben, bis sie sich abkühlen«, gaben Ken und der Techniker gleichzeitig zurück. »Oder aber man schickt sie von hier los, wie gehabt«, setzte Feth, der Techniker hinzu. Laj Drai empfahl sich kommentarlos.

   »Der Bursche würde eine ganze naturwissenschaftliche Fakultät brauchen«, bemerkte Feth, als sich die Tür hinter Laj Drai geschlossen hatte. »Er ist so argwöhnisch, daß er immer nur einen einzigen anheuert und den über kurz oder lang wieder feuert.«

   »Dann bin ich nicht der erste?«

   »Sie sind der erste, der überhaupt so weit gekommen ist. Es waren schon einige vor Ihnen da, und immer wieder bekam er die fixe Idee, man würde die Nase zu tief in seine Angelegenheiten stecken. Ich bin nie dahintergekommen, was für Theorien sie entwickelten. Ich bin kein Wissenschaftler, aber neugierig bin ich – starten wir diese eiserne Zigarre, ehe er es sich wieder mal anders überlegt.«

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