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   Nun ertönten schwächere Geräusche, die nicht an ihn gerichtet schienen, obwohl sie auch wie Sprache klangen. Roger hätte sie natürlich nicht so eingestuft, doch hatte er den deutlichen Eindruck, daß er Zeuge eines Wortwechsels war.

   Es dauerte eine gewisse Zeit, bis der Refrain von vorhin wieder zu hören war. »Gold – Tafak – Gold – Tafak.« Schließlich war es Roger zu viel und er schrie den dunklen Rumpf an:

   »Ich weiß nicht, was das soll, verdammt nochmal! Ich will verdammt sein, wenn ich dein Gold wieder anfasse, und die anderen Wörter kenne ich nicht. Halt die Klappe!«

   Wieder versetzte er dem Rumpf einen Tritt, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Er war richtig erschrocken, als die Stimme nun schwieg. Er trat ein paar Schritte zurück, gespannt, was als nächstes folgen würde. Er tat gut daran.

   Lautlos löste sich das Torpedo vom Boden, schoß in die Höhe, krachte durchs Geäst und verschwand im nachtschwarzen Himmel, begleitet vom Pfeifen empörter Luft. Der Junge blieb wie angewurzelt stehen und sah durch die Lücke in den Ästen hoch. Seine Mühe wurde nicht belohnt. Er sah Sterne und sonst gar nichts.

   Roger Wing fand in jener Nacht sehr wenig Schlaf. Die Tatsache, daß er auf dem Weg zu seinem Lager nasse Füße bekam, trug nur zum Teil die Schuld daran.

VIII


»Nein, das ist nicht das Hauptproblem!« Laj Drai wiederholte diese Feststellung eher nachdenklich, als er in den Kontrollraum glitt und die Tür geistesabwesend hinter sich schloß.

   »Chef, ich…« Feth kam nicht weiter.

   »Ich will Sie nicht unterbrechen. Los, Ken – Sie stehen da vor einem Problem, wie ich sehe. Wir wollen es ausräumen, ehe wir uns dem nächsten zuwenden. Es wird keine Unterbrechungen mehr geben.«

   Einigermaßen erstaunt wandte Ken sich wieder dem Mikro zu und fuhr in seinem scheinbar endlosen Singsang fort. Er hatte Drais Drohung schon vergessen gehabt. Obwohl er die Worte nicht verstand, mit denen Roger ihn unterbrach, wußte er doch, daß es lange genug gedauert hatte. Er teilte die Ungeduld des Jungen bis zu einem gewissen Grad. Und das Poltern, als Roger gegen das Torpedo trat, war unmißverständlich.

   Es war Drai, der gleich darauf das Torpedo anheben ließ. Auch er hatte diese Worte noch nie zuvor gehört. Sie waren aber so verschieden von den üblichen menschlichen Äußerungen, daß es ihn schauderte. Der Gedanke an gespannte oder gar abgebrochene Beziehungen mit Planet Drei war ihm unerträglich – und dieses Wesen war unmißverständlich erregt und mehr als nur verärgert. Dieser Schlag gegen den Rumpf..

   Drais Tentakel fegte an Sallman Ken vorbei. Der Hauptantriebsschalter und der Richtungsgeber wurden betätigt. Ken drehte sich auf seinem Ständer um und sah seinen Chef neugierig an.

   »Sie sind ja ebenso außer sich wie der Eingeborene. Was ist denn?«

   Laj mußte tief Atem holen. Schließlich aber hatte er seine Stimme wieder unter Kontrolle. Ihm dämmerte, daß sein dramatischer Auftritt nicht sein allerklügster Schachzug gewesen war. Es war nämlich ohne weiteres möglich, daß sein angeheuerter Experte den Namen des irdischen Produkts auf ganz harmlose Weise erfahren hatte. In diesem Fall wäre es sehr ungeschickt, wenn man dem Vorfall zuviel Gewicht beimaß, nach außen hin zumindest. So unauffällig als möglich wechselte er das Thema. »Ihre chemische Analyse ist wohl auf Schwierigkeiten gestoßen?«

   »Hm, sieht so aus. Die Eingeborenen sind doch nicht so ausgeprägte Tagwesen, wie Sie behauptet haben.« Das war nicht als Verteidigung seiner Vorgangsweise gemeint. Ken fiel bloß keine bessere Antwort ein.

   Laj Drai ließ sich Zeit mit seiner Antwort. »Zwanzig Jahre lang haben die immer nur bei Tag Signal gegeben. Ob die Flachländer dahinterstecken? Ich kann mir aber nicht vorstellen wie. Sind Sie wenigstens mit den Tests fertig?«

   »Ja, es reicht. Wir müssen das Torpedo wieder hierherbeordern, damit ich feststellen kann, welche Wirkung die Atmosphäre auf meine Proben hatte. Wir wissen schon, daß einige gebrannt haben, aber ich möchte zu gern wissen, was dabei produziert wurde.«

   »Sulfide können es nicht sein. Die kommen einem als natürliche Verbrennungsprodukte zuerst in den Sinn.«

   »Falls nicht gefrorener Schwefelstaub in gewaltigen Mengen in der Atmosphäre enthalten ist. Aber daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich werde eine entsprechende Probe machen. Bis jetzt machen mir die Ergebnisse ziemliches Kopfzerbrechen. Ich kann mir nicht denken, daß es bei dieser Temperatur ein Gas gibt, das die Verbrennung auslöst, und doch gibt es etwas derartiges.«

   »Wie steht es mit Fluor?« Laj kramte in den undeutlichen Erinnerungsbrocken eines naturwissenschaftlichen Grundkurses.

   »Tja, schon möglich – aber wie kann es in der Atmosphäre frei vorkommen? Man möchte meinen, daß es zu aktiv wäre, sogar bei dieser Temperatur. Das trifft natürlich auf alle verbrennungsfördernden Elemente zu, deswegen müssen wir abwarten, bis die Proben da sind. Ich bin fast schon soweit, daß ich eine Landung auf dem Planeten riskieren würde, nur um zu sehen, wie es dort aussieht.«

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