Читаем Eiswelt полностью

   Drai reagierte mit einem bezeichnenden Achselzucken. »Wenn Sie und Feth einen praktikablen Weg sehen, dann werde ich Sie nicht aufhalten. Damit können Sie sich sogar einen Bonus verdienen. Bis Ihr Zeug wieder da ist, dauert es drei Tage, und in der Zwischenzeit gibt es nicht viel zu tun. Feth stellt das Torpedo auf den Leitstrahl ein, sobald die Entfernung von Planet Drei entsprechend ist.«

   Ken faßte dies als Wink auf, daß er gehen sollte. Er ging hinaus und ließ sich ziellos durch die Korridore treiben. Im Moment mußte er ohnehin einige Überlegungen in eigener Sache anstellen. Wie Drai gesagt hatte, konnte man vor der Ankunft des Torpedos nichts unternehmen. Er hatte also keine Ausrede, sich Rades Problem nicht durch den Kopf gehen zu lassen.

   Das Produkt hieß ›Tafak‹. Zumindest hatte er diese Information bekommen. Rade hatte den Namen des Rauschgifts nicht gekannt, daher war der Wert dieser Information sehr fraglich.

   Dieses Planetensystem lag zu Sarr relativ nahe. Wieder eine Tatsache. Die Vorsichtsmaßnahmen, die Drai und seine Leute ergriffen hatten, um diese Tatsache zu verschleiern, konnte man für ein am Rande der Legalität arbeitendes Unternehmen als angemessen ansehen oder nicht. Sie waren mit Sicherheit selbstverständlich, wenn es sich um Schwerkriminalität wie Rauschgifthandel handelte.

   Planet Drei war kalt – milde ausgedrückt – und das fragliche Rauschgift hielt normale Temperaturen nicht aus. Das war ein Tatsachenbindeglied von ungewisser Tragfähigkeit und wurde nur ganz leicht von Drais schweigendem Eingeständnis verstärkt, daß ›Tafak‹ ein Pflanzenprodukt war.

   Trotz angestrengten Nachdenkens wollte ihm keine weitere Information mehr einfallen, die für Rade auch nur annähernd von Nutzen hätte sein können. Ken nahm es dem Chef der Rauschgiftabteilung ein wenig übel, weil er ihn in diese Sache verwickelt hatte. Die rein astronomischen und ökologischen Probleme, denen er sich dabei gegenübersah, interessierten ihn natürlich sehr viel mehr als einen Berufspolizisten.

   Was wußte er überhaupt über diesen verdammten Planeten Drei? Fest stand, daß er bewohnt war, eine an sich schon phantastische Tatsache. Fest stand, daß er unbekannt war. Kein Bildsender und kein bemanntes Raumschiff war jemals in seine Atmosphäre eingedrungen. Das erschien Ken nun bei gründlicher Überlegung ziemlich sonderbar. Auch in Anbetracht der schrecklichen Kälte und der Tatsache, daß eine Atmosphäre Wärme ableitete, wie es im freien Raum möglich war, fand er es unglaublich, daß es einem tüchtigen Ingenieur bislang noch nicht gelungen sein sollte, etwas zu erfinden, womit man auf dem Planeten landen konnte.

   Feth war mehr Mechaniker als Ingenieur. Es sah aus, als fehle es dem Unternehmen an wissenschaftlichem Unterbau. Allein die Tatsache, daß man Ken eingestellt hatte, war ein Beweis dafür.

   Vielleicht war er bereits in die unmittelbare Nähe von Rades Problem geraten. Es war klar, daß jede interstellare Handelsorganisation über eine gut besetzte eigene Umweltabteilung verfügte. Ohne eine solche Abteilung hätte keiner dieser Konzerne sich lange behaupten können. Man brauchte nur an die sehr merkwürdigen Situationen denken, die sich beispielsweise einstellten, wenn das an Metallen reiche Sarr mit den amphibienhaften chemischen Zauberern von Rehagh in Handelsbeziehungen traten. Und doch war er, Sallman Ken, ein naturwissenschaftlicher Dilettant, das einzige, was Laj Drai sich in dieser Hinsicht zugelegt hatte! Das war nicht nur sonderbar, das war unglaublich! Er fragte sich, wie es Drai geschafft hatte, diesen Umstand auch nur eine Sekunde lang als selbstverständlich erscheinen zu lassen.

   Nun, wenn er nichts herausbekam, dann würde man ihn wahrscheinlich nicht behelligen. Er konnte und wollte Planet Drei so gründlich wie nur möglich erforschen, zurückkehren und seine Informationen an Rade weitergeben – der sollte damit anfangen, was er wollte. Planet Drei war interessanter.

   Aber wie ließ sich eine Landung auf diesem Teufelsplaneten bewerkstelligen? Nach dem Zusammenstoß mit den Eingeborenen der ebenen, blauen Gebiete würde man große Schiffe lieber nicht einsetzen. Aber Torpedos waren ohne Verluste zwanzig Jahre lang gut durchgekommen. Radarstrahlen in den letzten zwei oder drei Jahren waren die einzige Aktivität, durch die die Flachländer sich bemerkbar gemacht hatten. Und diese konnten durch Viertelwellenabschirmung leicht abgelenkt werden, wie Drai gesagt hatte. Nein, das einzige wirkliche Hindernis stellten die fürchterlichen Umweltbedingungen dar.

Перейти на страницу:

Похожие книги