Читаем Eiswelt полностью

   »Sicher wird es Sie interessieren, daß er weiß, daß wir von Planet Eins kommen. Ich glaube, er meint, wir leben dort. Ein geringfügiger Irrtum unter diesen Umständen.«

   Nun meldete sich Drais Stimme. »Sie sind wohl verrückt! Sie selbst müssen es ihm verraten haben! Wie kann er das ohne Hilfe erfahren haben?«

   »Ich habe nichts gesagt. Sie haben die ganze Zeit über zugehört und sollten es eigentlich wissen. Und ich sehe nicht ein, warum man von mir erwartet, ich solle erklären, wie er es herausbekommen konnte. Ich sage Ihnen jetzt bloß, was hier im Moment vorgeht.«

   »Sie dürfen nicht zulassen, daß er es glaubt! Streiten Sie es ab! Er weiß zuviel.«

   »Na, und was ist dabei?« fragte Ken ganz vernünftig.

   »Stellen Sie sich bloß vor, wenn die auch noch Raumfahrt betreiben! Das fehlte jedoch, daß die uns einen Besuch machen! Ich habe diesen Ort hier zwanzig Jahre geheimhalten können.«

   Ken verkniff es sich, die Fehler in dieser Beweiskette aufzuzeigen.

   »Da ich nicht weiß, wie überzeugt sie von diesen Tatsachen sind, halte ich ein Leugnen für ausgesprochen dumm. Und wenn sie ihrer Sache sicher sind, wissen sie ohnehin, daß ich lüge. Die Folgen könnten übel ausfallen.«

   Drai gab darauf keine Antwort, und Ken wandte sich wieder dem Erdenmenschen zu, der das Gespräch verständnislos mitangehört hatte.

   »Merkur. Ja«, sagte der Sarrianer.

   »Ich verstehe. Heiß«, antwortete Mr. Wing.

   »Nein. Kalt.« Ken suchte nach Worten. »Wenig heiß. Für dich heiß. Heiß für…« Er schwenkte den Ärmel seines Panzers in einem großen Kreis… »Pflanzen, für diese Dinge. Kalt für mich.«

   Don murmelte seinem Vater zu: »Wenn ihm Merkur zu kalt ist, muß er irgendwo aus dem Inneren eines Vulkans stammen. Die meisten Astronomen geben sich damit zufrieden, daß es keinen Planeten gibt, der näher zur Sonne steht, und er zeigte keinen auf seiner Skizze.«

   »Wäre gut, wenn wir wüßten, wie heiß er es gern hat«, meinte Mr. Wing. Er wollte sich eben an Ken mit einer entsprechenden Frage wenden, als plötzlich ein Schwall fremder Wörter aus dem Torpedolautsprecher dröhnte.

   »Ken! Dieser…« Nur diese zwei Worte. Feths Stimme. Dann war die Verbindung mit einem Klicken unterbrochen. Ken rief Feths Namen mehrmals in sein eigenes Mikro. Es kam keine Antwort. Nun überstürzten sich seine Gedanken.

   Die Eingeborenen starrten ihn stumm an. Vermutlich ahnten sie, daß es irgendeine Panne gegeben hatte. Er fühlte sich wie ein Taucher, der mitanhören muß, wie die Mannschaft, die seine Luftpumpe bedient, in Streit gerät. Was um alles in der Galaxis, hatten die dort oben vor? Hatte Drai sich am Ende entschlossen, ihn ganz fallenzulassen? Nein, auch wenn der Rauschgifthändler entschieden hatte, Ken wäre nutzlos, so würde er doch nie die teure Ausrüstung in den Wind schreiben, nur um ihn loszuwerden. Drai würde es sicher vorziehen, ihn an Entzugserscheinungen sterben zu sehen, vermutete Ken, der sich gleichzeitig bewußt war, daß er Drai damit vielleicht Unrecht tat. Was dann? War Drai plötzlich raffiniert geworden und hatte die Anlage oben ausgeschaltet in der Hoffnung, Ken würde sich irgendwie verraten? Unwahrscheinlich. In diesem Fall hätte Feth sicher versucht, ihn irgendwie zu warnen, und seine Worte, die er noch übermitteln konnte, hätten nicht so erschrocken geklungen.

   Vielleicht hatte Drais unter den gegebenen Umständen verständliches Mißtrauen einen Punkt erreicht, an dem er sich entschied, das Vorgehen seines gezähmten Mitarbeiters persönlich zu überwachen. Ken konnte sich trotzdem nicht vorstellen, daß Drai sich, wenn auch gepanzert, auf die Oberfläche der Eiswelt wagen würde, um irgend etwas herauszufinden.

   Es gab aber keinen anderen Weg, wenn er persönlich herunterkommen wollte. Lee würde natürlich nicht begeistert sein. Er würde seinen Chef vielleicht sogar davon überzeugen können, daß es viel zu gefährlich sei. Versuchen würde er es sicher. Aber wenn Drai es sich wirklich in den Kopf gesetzt hatte, dann war es sehr wahrscheinlich, daß er Lee gar nicht anhören würde.

   In diesem Fall konnte der Schatten der Karella sich jeden Augenblick über sie senken. Damit war auch Feths Warnversuch erklärt und die darauf folgende abrupte Unterbrechung, War dies wirklich der Fall, dann brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Sein Gewissen war rein. Drai sollte ruhig sehen, was hier vorging, und wenn ihm dabei die Augen an den Scheiben anfroren.

   Bis jetzt hatte er nirgends eine Spur von Tafak entdecken können, obwohl die Kinder in regelmäßigen Abständen mit neuen Proben für die Behälter zurückgekommen waren und jede einzelne Pflanze genannt hatten. Er selbst hatte bislang nichts unternommen, um seinen Plan zu verwirklichen.

   Er hatte sich eben mit dieser Erkenntnis beruhigt, als der Eingeborene, der beim Reden die Hauptrolle innegehabt hatte, eine Zigarette hervorholte und sie anzündete.

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