Читаем Еврейские судьбы: Двенадцать портретов на фоне еврейской иммиграции во Фрайбург полностью

Dann ließ er sich als Entwicklungsingenieur in den Dneprodomnaremont Trust versetzen. Seine Direktion befand sich in Saporoschje, deswegen begab er sich zunächst dorthin statt nach Dnepropetrowsk. Der Trust befasste sich mit der Instandsetzung von Eisenhüttenanlagen (Martin– und Hochöfen, Walzwerken, Aufbereitungsanlagen u. a.).

1973 wurde der Ukrzwetmetremont Trust gegründet, der im Bereich Instandsetzung von Metallhüttenanlagen (Aluminium– und Magnesiumreduktionsöfen, Röhren– und Schachtöfen, hydrometallurgischen Anlagen und sonstigen Anlagen) tätig war. Dort durchschritt er einen Weg vom Leiter der Gruppe über den Leiter der betriebstechnischen Abteilung bis zum stellvertretenden Leiter der Direktion Saporoschje. Er war ein guter Fachmann.

1981 wurde eine Unternehmensdirektion in Kuba gegründet. Miron stellte den Antrag auf Anstellung in der kubanischen Direktion. Drei Exemplare seiner Personalakte wurden nach Moskau geschickt, und noch eins durchlief alle Instanzen vor Ort. Aus Moskau rief man an und fragte nach dem vierten Exemplar: Es war notwendig, um den ganzen Vorgang zu beschleunigen. Dann begann Miron danach zu suchen. Durch seine Bekannten erfuhr er, dass das Kreisparteikomitee seiner Versetzung nach Kuba zugestimmt hatten.

Es stellte sich heraus, dass seine Unterlagen der Instrukteur der Abteilung für politische Aufklärung des Gebietsparteikomitees D. Pogorelow behielt. Als Miron ihn anrief, sagte Pogorelow: «Wir haben Ihnen eine Absage erteilt». – «Und woran hängt es denn?» – «Das brauchen Sie nicht zu wissen.»

An dieser Stelle geriet Miron in Wut. Er meinte zu Pogorelow, er werde, obwohl er kein Parteimitglied sei, nach Moskau gehen und beim Zentralparteikomitee eine Beschwerde über die unbegründete Absage von Pogorelow führen. Im Endeffekt wurde dem Trustleiter telefonisch mitgeteilt, Miron dürfe nach Kuba gehen – allerdings allein, ohne Familie, und nur für ein Jahr.

Und Miron verzichtete. Dortiges Gehalt war geradezu jämmerlich, und der in Aussicht gestellte einjährige Aufenthalt ohne Familie versprach eher Gesundheitseinbußen. Für zwei Jahre Gehalt hätte er wenigstens für ein Auto sparen können.

Als der Trustleiter Miron in sein Büro bestellte und ihm mitteilte, er dürfe für ein Jahr nach Kuba gehen, musste Miron lachen. Dann sagte der Chef: «Du verstehst ja – wenn deine Daten in Spalte fünf anders wären, wärst du schon längst weg gewesen».

Im Rentneralter – nach Deutschland

1974 tauchte plötzlich die Frage der Auswanderung nach Amerika auf. Miron überlegte sich: «Amerika? Man wird mich dort ja dazu zwingen, die Sowjetunion zu verleumden und dann wie etwas Nutzloses hinauswerfen!.. Von wegen! Wir sind anders erzogen worden» – und Miron verzichtete.

Mit 59 Jahren, am Vorabend des Ruhestandes, entschied sich Miron, nach Deutschland auszureisen, denn seine Schwester lebte schon dort. Im Alter von 60 Jahren, im September 1999, kam er nach Thüringen. 2001 zog Miron ins südbadische Freiburg um, fand einen Job in Weil am Rhein, bediente Bohrmaschinen und Pressen. Er arbeitete zweischichtig und musste täglich mit dem Zug pendeln. Allerdings dauerte seine berufliche Tätigkeit nur drei Monate: Die Unternehmensleitung schaute sich nach neuen Arbeitsplätzen für junge Mitarbeiter um, und er bekam zu hören: «Sie sind schon 60 Jahre alt – viel Erfolg! Stellen Sie einen Antrag auf Sozialleistungen».

Noch eine Zeit lang suchte Miron eifrig nach einem neuen Job. Ein paar Tage arbeitete er sogar bei einer Firma, bis ihm direkt gesagt wurde, man brauche einen jungen Mitarbeiter, wenn auch ohne Berufserfahrung. Mit der Jobsuche wurde wegen Sinnlosigkeit dieser Beschäftigung Schluss gemacht.

In Sibirien und in Dnepropetrowsk hatte Miron keinerlei Bezug zur Religion. In Dnepropetrowsk gab es eine kleine Synagoge, und in Saporoschje gab es überhaupt keine. Deswegen besuchte er nie Gottesdienste.

Also begann er gerade hier, in Freiburg, in die Synagoge zu gehen, anfangs jedoch, offen gestanden, nur ungern. Inzwischen hat er sich aber daran gewöhnt und fühlt sich ohne Synagogenbesuche nicht wohl. Mit Deutsch klappt es immer noch nicht so recht… aber am Anfang verstand er ja gar nichts, nun versteht er einen Teil.

Die Tochter lebt in Odessa mit der Enkeltochter, von ihrem Ehemann ließ sie sich scheiden. Sie absolvierte den Studiengang «Bearbeitung von Video– und Bildmaterial» am Institut für Chemie und Technologie in Dnepropetrowsk, leitete die Produktionsabteilung in der Odessfoto Fabrik. Wenn die Fabrik weiterverkauft wurde und alles zusammenstürzte, kam sie in einem Konservenbetrieb als Kantinen– und Betriebsladenleiterin unter. Die Enkeltochter studiert jetzt den Atmosphärenschutz.

Der Sohn lebt auch in Deutschland, aber er wanderte viel später ein und ist vorerst als Fahrer tätig. Die zweite Enkeltochter studiert an der Hochschule der Polizei bei Augsburg. Noch eine Enkeltochter ist nur 6 Jahre alt, sie wurde hier geboren.

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