Читаем Fußfall полностью

Tatsächlich. Ein riesiger Elefant hockt mir auf der Brust. Wes nahm undeutlich wahr, daß seine Gefährten in der Raumfähre jubelten. Er versuchte, sich jeden einzelnen Augenblick dieses großartigen Erlebnisses zu merken, aber es nützte nichts, alles ging viel zu rasch.

»ABSPRENGEN.« Als sich die beiden Feststoffbooster lösten, die man später aus dem Atlantik bergen würde, änderte sich das Dröhnen in der Kabine deutlich wahrnehmbar. Der Eindruck, daß ein schweres Gewicht auf ihn drücke, dauerte an, während die Haupttriebwerke des Shuttle weiter Schub gaben. Nach einer Weile wurde das Dröhnen leiser, allmählich verringerte sich der Druck, der auf ihm lastete. Stille und das Gefühl zu fallen. Schwarzer Himmel und der blauweiße Planet Erde. Endlich war Wes Dawson im Weltraum.

Ed Gillespie ging als erster hinaus. Wes wartete ungeduldig, während Ed den Besatzungsmitgliedern der sowjetischen Raumstation Kosmograd half, zwischen ihr und der Raumfähre eine Vertäuung herzustellen. Die Fähre war für ein Ankoppelmanöver viel zu groß – zumindest war ihnen das als offizieller Grund genannt worden.

Endlich konnte Dawson die Luftschleuse betreten. Der ihm als Begleiter zugeteilte Captain John Greeley würde als letzter von Bord gehen, und Ed Gillespie würde ihn draußen erwarten. Bestimmt ist Ed stinksauer, daß Greeley und ich an Bord von Kosmograd gehen und er die Fähre zurückfliegen muß. Na ja.

Noch einmal ging Wes die Prüfliste des Raumanzugs durch. Die Leuchtanzeige auf seiner Brust war vollständig grün, und er drückte auf den Knopf der Luftschleuse. Ein leises Jaulen ertönte.

Er bewegte sich mit äußerster Vorsicht. Vor ihm lag nichts als der leere Raum. Er dachte an die Schulphysik und an das, was er als Heranwachsender in der Science FictionLiteratur gelesen hatte: der Weltraum verzeiht auch einem mächtigen und einflußreichen Kongreßabgeordneten nicht den kleinsten Fehler. Er hörte die Luftschleuse sich zischend entleeren; aus seinem Druckanzug, der den Steuerzahler immerhin eine Million Dollar gekostet hatte, entwich keine Luft. Er hatte alles richtig gemacht.

Das Zischen und Jaulen hörte auf. Dann blinkte die Luftschleusen Anzeige grün über rot. Ein Kloß saß in seinem Hals. Physik hin oder her: sein Körper wußte, daß er fallen würde. Es war anders als beim ÜbungsFallschirmspringen, da gab es den Wind, der nach einigen Sekunden den sich beschleunigenden Sturz bremste, so daß es sich anfühlte, als werde man gehoben. Aber hier strömte ihm nur die Atemluft aus der Preßluftflasche ins Gesicht.

Die Außentür öffnete sich, und das Universum sprang ihn an.

Die sowjetische Raumstation sah aus wie ein Hammer mit Flügeln, der unaufhörlich kreiselte. An einem Ende des langen Gangs, der den Hammerstiel bildete, lagen drei Zylinder nebeneinander, ehemalige Treibstofftanks. Der Wohnbereich war offensichtlich erweitert worden. Er enthielt nur wenige Fenster, und alle waren winzig. Keine besonders gute Aussicht von hier oben. Am besten hake ich das Touristische gleich ab.

Um das andere Ende des Gangs herum lagen Sonnenkollektoren. Vermutlich gab es auch eine vom Wohntrakt isolierte Atomkraftanlage. Warum sonst wäre der Verbindungsgang so lang? Andererseits half die Länge natürlich bei der Erzeugung von Rotationsschwere…

In der Mitte, gegenüber einem vierten Tank, der als Versuchslabor für Arbeiten in der Schwerelosigkeit diente, lag die HauptLuftschleuse. Von ihr zur Raumfähre lief eine Verbindungsleine, und dahinter durchquerte eine riesige blaue Kugel langsam einen tiefschwarzen Himmel.

Umlaufbahn! Schwerelosigkeit! Er hatte es geschafft! Aber auf welch seltsamem Weg…

Es war einmal ein kleiner Junge, der Astronaut werden wollte.

Als junger Mann hatte er seine Hoffnungen schwinden sehen. Im Juli 1969 waren nach achtjährigen Raumfahrtbemühungen Männer auf dem Mond gelandet, und 1980 hatte ein offizieller Sprecher der NASA erklärt, keinesfalls könnten die Vereinigten Staaten im Verlauf des nächsten Jahrzehnts noch einmal auf den Mond gelangen, ganz gleich, welche Anstrengungen sie unternahmen. Das Raumfahrtprogramm war nahezu auf Null zurückgefahren worden. Die Amerikaner hatten den Mond erobert… und hörten dann einfach auf.

Die im Rennen um den Mond ursprünglich abgeschlagenen Sowjetrussen erneuerten ihre Bemühungen systematisch, während die Amerikaner die Hände in den Schoß legten. Jeder neue Griff nach dem Weltraum gestaltete sich etwas schwieriger als der vorige. Es war nicht mehr so spektakulär wie in den Anfängen, aber hinter allem steckte grundsolide Arbeit.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Аччелерандо
Аччелерандо

Сингулярность. Эпоха постгуманизма. Искусственный интеллект превысил возможности человеческого разума. Люди фактически обрели бессмертие, но одновременно биотехнологический прогресс поставил их на грань вымирания. Наноботы копируют себя и развиваются по собственной воле, а контакт с внеземной жизнью неизбежен. Само понятие личности теперь получает совершенно новое значение. В таком мире пытаются выжить разные поколения одного семейного клана. Его основатель когда-то натолкнулся на странный сигнал из далекого космоса и тем самым перевернул всю историю Земли. Его потомки пытаются остановить уничтожение человеческой цивилизации. Ведь что-то разрушает планеты Солнечной системы. Сущность, которая находится за пределами нашего разума и не видит смысла в существовании биологической жизни, какую бы форму та ни приняла.

Чарлз Стросс

Научная Фантастика