Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

Der Chief runzelte die Stirn. D’Agosta konnte es ihm nicht verübeln. Es galt als unhöflich, nicht mit den örtlichen Polizeibehörden zusammenzuarbeiten. Sie traten durch das Tor, überquerten eine Bereitstellungsfläche unter einem Zelt und gingen dann über die mit Kies bestreute Auffahrt, die zur Villa führte. Eine riesige Bausünde aus Beton; das Haus sah aus wie ein Haufen übereinandergestapelter Rohbaudecken, gestützt von Glasscheiben, und wirkte ungefähr so warm und gemütlich wie der Kreml.

»Also dieser Russe, wie hieß der noch gleich –?«

»Bogatschjow.«

»Bogatschjow. Seit wann wohnte er hier in East Hampton?«

»Er hat das Grundstück vor ein paar Jahren gekauft, der Bau des Hauses hat zwei Jahre gedauert, vor einem halben Jahr ist er eingezogen.«

»Hat er Ihnen irgendwelche Probleme bereitet?«

Denton schüttelte den Kopf. »Nichts als Probleme. Von Anfang an. Als Bogatschjow das Grundstück kaufte, hat der Verkäufer behauptet, er sei betrogen worden, und hat geklagt. Der Fall ist immer noch anhängig vor Gericht. Bogatschjow hat mitten in der Nacht ein historisches Schindelhaus abreißen lassen. Er behauptete, nicht gewusst zu haben, dass es unter Denkmalschutz steht. Es wird deswegen prozessiert. Dann hat er diese Monstrosität bauen lassen, womit er gegen einen ganzen Haufen städtischer Bauordnungsbestimmungen verstoßen hat, alles ohne die entsprechenden Baugenehmigungen. Noch mehr Gerichtsprozesse deswegen. Und dann hat er die Handwerker über den Tisch gezogen, seine Haushaltshilfe übers Ohr gehauen, die Jungs übers Ohr gehauen, die seinen Rasen mähen. Haufenweise Gerichtsprozesse. Er gehört zu derjenigen Sorte von Arschlöchern, die einfach machen, was sie wollen. Es wäre keine Übertreibung zu sagen, dass er der meistgehasste Mann in unserer Stadt ist – besser gesagt, war.«

»Womit hat er denn sein Geld verdient?«

»Er ist einer von diesen russischen Oligarchen. Internationaler Waffenhändler oder irgendwas genauso Unangenehmes. Das Haus, das Land, alles gehört einer Briefkastenfirma – zumindest steht das so in seiner Steuerklärung.«

»Es gibt also jede Menge Leute, die ihn gerne tot sehen würden?«

»Zum Teufel, ja. Die halbe Stadt. Und da sind nicht mal die Leute eingerechnet, die er bei seinen Geschäften betrogen oder sogar umgebracht hat.«

Am Haus angekommen, erblickte D’Agosta Pendergast, der auf der anderen Seite um die Ecke bog.

Auch Denton hatte ihn gesehen. »Hey, der Mann da darf gar nicht hier sein.«

»Er ist –«

»He, Sie!«, rief Denton und verfiel in Laufschritt, D’Agosta folgte dicht dahinter. Pendergast blieb stehen und drehte sich um. Wegen seines langen schwarzen Mantels und des hageren, elfenbeinfarbenen Gesichts ähnelte er auf unheimliche Weise Gevatter Tod.

»Mister –!«

»Ah, Chief Denton.« Pendergast ging ein paar Schritte, zog sich einen schwarzen Lederhandschuh von der bleichen Hand, schüttelte dem Chief die Hand und verneigte sich kurz. »Special Agent Pendergast.« Dann wandte er sich wieder um und setzte seinen Weg fort, wobei er mit raschen Schritten den Rasen überquerte und auf die hohe Hecke an der Meeresseite des Grundstücks zusteuerte.

»Hm, wenn Sie irgendetwas benötigen –?«, rief ihm der Chief hinterher.

Pendergast wedelte hinter seinem Rücken mit der Hand. »Ich brauche Vincent. Kommen Sie?«

D’Agosta eilte Pendergast hinterher, wobei er Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten, der Chief unmittelbar dahinter.

»Möchten Sie das Haus durchsuchen?«, gelang es D’Agosta zu fragen.

»Nein.« Pendergast beschleunigte seine Schritte weiter, seine Mantelschöße flatterten. Dabei ging er leicht nach vorn gebeugt, als wolle er sich gegen die steife Brise stemmen.

»Wo wollen Sie denn hin?«, fragte D’Agosta, erhielt jedoch keine Antwort darauf.

Schließlich kamen sie an der Hecke an, die, wie D’Agosta sah, eine hohe Natursteinmauer verdeckte. Hier drehte sich Pendergast blitzartig um. »Chief Denton, hat sich Ihr Spurensicherungsteam diesen Bereich schon einmal angesehen?«

»Noch nicht. Wir haben große Flächen abzusuchen, und der Bereich hier liegt ziemlich weit entfernt vom Tatort –« Doch noch bevor er den Satz beendet hatte, wandte sich Pendergast ab und ging an der Hecke entlang. Dabei blickte er hierhin und dorthin und setzte die Füße ganz vorsichtig auf, wie eine Katze. Plötzlich blieb er stehen und ließ sich auf die Knie fallen.

»Blut.«

»Okay«, sagte Denton. »Hübscher Erfolg. Dann sollten wir uns von hier zurückziehen und das Spurensicherungsteam holen, bevor wir irgendetwas durcheinanderbringen –«

Doch Pendergast war bereits wieder aufgestanden und lief schon wieder, den Kopf nach vorn geneigt, los, wobei er den Blutflecken folgte, die in die Hecke führten – und da erblickte D’Agosta etwas Weißes in der Hecke. Sie spähten tief hinein ins Grün. Dort bot sich ihnen ein grauenhafter Anblick.

»Zwei Leichen und ein toter Hund.« Pendergast drehte sich zu Denton um und ging langsam ein paar Schritte zurück. »Ja, bitte holen Sie Ihr Spurensicherungsteam. Derweil steige ich über die Mauer hier.«

»Aber –«

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