Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

»Ich gehe ein paar Schritte weiter, um den Bereich hier nicht durcheinanderzubringen. Vincent, kommen Sie bitte. Ich benötige Hilfe.«

Chief Denton blieb am Ort des Gemetzels stehen und benachrichtigte über Funk das Spurensicherungsteam. D’Agosta folgte Pendergast ungefähr dreißig Meter weit an der Hecke entlang.

»Hier scheint mir eine geeignete Stelle zu sein.« Pendergast drängte sich in die Hecke, D’Agosta dichtauf. In der Lücke zwischen Hecke und Mauer kamen sie wieder hervor.

Pendergast drückte sich an die Mauer, als wolle er sie testen. »Wegen meines dicken Mantels brauche ich jemanden, der mir hinaufhilft.«

D’Agosta hatte nichts dagegen; er half ihm hoch.

Spinnengleich erklomm Pendergast die Mauer, wobei er den kurzen Eisenstiften geschickt auswich, dann richtete er sich auf und schaute sich eine Zeit lang durch sein Fernglas um. Dann rief er zu D’Agosta hinunter: »Gehen Sie zurück zum Wagen, Proctor soll ums Haus herum und auf den Strand fahren. Wir treffen uns dort.«

»Gut.«

Pendergast verschwand hinter der Mauer, D’Agosta drehte sich um. Als er aus der Hecke hervortrat, sah er ein Team von Kriminaltechnikern, alle mit weißen Schutzanzügen, Überschuhen und Gesichtsschutzmasken bekleidet, über den Rasen laufen. Denton zeigte unterdessen auf den Bereich, wo die Leichen gefunden worden waren. Denton schloss sich D’Agosta an, der jetzt über den Rasen zurück zum Haus ging.

»Wie zum Teufel hat er das so schnell geschafft?«, fragte er. »Ich meine, wir hätten die Leichen zwar am Ende gefunden, aber er ist einfach darauf zumarschiert, als wäre an der Stelle ein Hinweisschild angebracht.«

D’Agosta schüttelte den Kopf. »Ich frage nicht, und er sagt es mir nicht.«

Als D’Agosta wieder im Fond des Rolls saß, verfolgte er, wie Proctor zu einem öffentlichen Parkplatz steuerte, der rund achthundert Meter südlich des Hauses des Opfers direkt am Strand lag. Proctor stieg aus, ließ eine präzise berechnete Menge Luft aus den Reifen, stieg wieder ein, ließ den Motor aufheulen und raste eine unbefestigte Straße hinunter, die Fahrzeugen den Zugang zum Strand ermöglichte. Schon bald bretterte der Rolls – der brausende Atlantik zur Rechten, die Villen der Reichen zur Linken auf dem Strand – in Richtung Norden. Kurz darauf erblickte D’Agosta Pendergasts schlanke Gestalt am Ende eines felsigen Wellenbrechers. Während der Rolls schleudernd zum Stehen kam, ging Pendergast neben dem Wellenbrecher zurück, eilte mit langen Schritten den Strand herauf und nahm auf dem Rücksitz Platz.

»Er ist in einem kleinen Boot, das er neben dem Wellenbrecher dort versteckt hat, hergekommen und ist darin auch wieder weggefahren«, sagte Pendergast und zeigte in die Richtung. Dann zog er das Faltschreibtischchen an seinem Sitzplatz heraus. Darauf lag ein flaches McBook, das er aufklappte und mit dem er Google Earth aufrief. »Nachdem der Mörder den Tatort verlassen hatte, war er dort draußen auf dem Wasser äußert verwundbar und exponiert, sogar nachts. Er muss sich des Boots bei der ersten sich bietenden Gelegenheit entledigt haben. Außerdem muss das ganze Vorhaben bis in alle Einzelheiten geplant gewesen sein.«

Er spähte auf das Google-Earth-Bild und bewegte es um ihren aktuellen Standort herum. »Vincent, sehen Sie mal, hier ist eine kleine Bucht, nur zehn Kilometer entfernt, die in den Sagaponack Pond hineinführt. Und direkt an die Bucht schließt sich ein Marschgebiet mit einem unmittelbar angrenzenden öffentlichen Parkplatz an.« Er beugte sich vor. »Proctor, bitte fahren Sie sofort dorthin. Sagaponack Pond. Vergessen Sie die Straße, fahren Sie einfach auf dem Strand.«

»Ja, Sir.«

D’Agosta stützte seine Hände auf den Sitz, als der Rolls beschleunigte und schleudernd wendete, dass der Sand nur so aufspritzte, und dann gerade innerhalb der Hochwasserlinie, wo der Sand fester war, in hohem Tempo den Strand entlangraste. Während der Rolls Tempo aufnahm und von einer Seite zur anderen schaukelte, wurde er vom Wind durchgerüttelt und von der Meeresgischt gepeitscht. Hin und wieder pflügte er durch das flache Wasser, das eine zurückweichende Welle zurückgelassen hatte, und durch einen Vorhang aus Wasser und Gischt. Sie passierten ein älteres Ehepaar, das Hand in Hand ging und den 1959er Silver Wraith mit offenem Mund anstarrte, als dieser mit einer Geschwindigkeit von fast hundert Stundenkilometern vorbeidonnerte.

Nach knapp zehn Minuten erreichten sie die kleine Bucht, an der der Strand aufhörte und ein weiterer Wellenbrecher in den grauen und schäumenden Atlantik hinausragte. Proctor bremste den Rolls ab, sodass dieser wild schlingerte, und das erneut so, dass der Sand nur so aufspritzte. Noch ehe der Wagen zum Stehen gekommen war, war Pendergast bereits ausgestiegen und ging mit langen Schritten den Strand hinauf. Wieder musste D’Agosta laufen, um hinterherzukommen. Pendergasts Energie nach den vorhergehenden Tagen, in denen er einen gleichgültigen und scheinbar trägen Eindruck gemacht hatte, war ihm rätselhaft. Doch offenbar hatte ihn die Mordserie schließlich gepackt.

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