2 „Ich mach kein Licht", sagte ich zu Hedwig, als wir in mein Zimmer gingen. Meine Augen schmerzten so sehr.
3 „Nein", sagte sie, „mach kein Licht", und ich schloss die Tür hinter ihr.
4 Mattes Licht fiel ins Zimmer aus den Fenstern des gegenüberliegenden Hauses, und ich konnte auf dem Schreibtisch die Zettel liegen sehen, auf denen Frau Brotig die Anrufe für mich notiert hatte. Die Zettel waren mit einem Stein beschwert; ich nahm den Stein, wog ihn in der Hand wie eine Wurfwaffe, öffnete das Fenster und warf ihn in den Vorgarten: ich hörte, wie er im Dunklen über den Rasen rollte und gegen den Abfalleimer schlug. Ich ließ das Fenster offen, zählte die Zettel im Dunklen; sieben waren es, und ich zerriss sie und darf die Schnippel in den Papierkorb.
5 „Hast du Seife?" sagte Hedwig hinter mir. „Ich möchte mir die Hände waschen, das Wasser in meinem Zimmer war voller Rost und Dreck."
6 „Die Seife liegt links auf dem unteren Bord", sagte ich.
7 Ich nahm eine Zigarette aus der Packung, zündete sie an, und als ich mich umwandte, um das Zündholz auszupusten und in den Aschenbecher zu werfen, sah ich Hedwigs Gesicht im Spiegel: ihr Mund sah aus wie der Mund, der auf den Löschpapierblock gedruckt war, an dem ich meine Rasierklingen abtrocknete — Wasser rauschte, und sie wusch ihre Hände; ich hörte, wie sie sie ineinander rieb. Ich wartete auf etwas, und ich wusste, auf was ich gewartet hatte, als es leise an meine Tür klopfte. Es war meine Wirtin, und ich ging rasch zur Tür, öffnete sie nur halb und schlüpfte zu ihr in die Diele hinaus.
Илья Михайлович Франк , Илья Франк , Фридрих Дюрренматт , Яков Александрович Унфангер , Яков Унфангер
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