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»Ich will kein Kind mehr«, flüsterte er. »Ich will dich.«
Seine Hand hob sich wie von selbst, berührte meine Brust mit der Fingerspitze und hinterließ eine schimmernde Spur aus duftender Salbe auf meiner Haut. Ich schlang meine Hand um ihn, schlüpfrig und kräuterduftend, und trat zurück, um ihn mit mir auf das Bett zu ziehen. Ich besaß gerade noch genügend Geistesgegenwart, um die Kerze zu löschen.
»Mach dir keine Sorgen um Brianna«, sagte ich und streckte die Hand aus, um ihn zu berühren, als er sich über mir erhob und schwarz vor dem Feuerschein aufragte. »Roger hat die Kräuter für sie gepflückt. Er weiß, was sie will.«
Er seufzte tief mit dem Hauch eines Lachens, das ihm im Hals stecken blieb, als er zu mir kam, und in einem leisen Stöhnen des Vergnügens und der Vervollkommnung endete, als er zwischen meine Beine glitt, gut geölt und bereit.
»Ich weiß auch, was ich will«, sagte er mit gedämpfter Stimme in mein Haar. »Morgen pflücke ich dir einen neuen Blumenstrauß.«
Betäubt vor Erschöpfung, träge vor Liebe und eingelullt vom Luxus eines weichen, sauberen Bettes, schlief ich wie ein Stein.
Irgendwann um die Zeit der Morgendämmerung begann ich zu träumen – angenehme Träume von Berührungen und Farben ohne Form. Kleine Hände berührten mein Haar, liebkosten mein Gesicht; halb bei Bewusstsein, drehte ich mich auf die Seite und träumte davon, im Schlaf ein Kind zu stillen. Kleine, weiche Finger kneteten meine Brust, und ich hob die Hand, um sie um den Kopf des Kindes zu legen. Da biss es mich.
Ich kreischte auf, schoss senkrecht im Bett hoch und sah eine graue Gestalt über die Bettdecke rasen und über die Bettkante verschwinden. Ich kreischte noch einmal, diesmal lauter.
Jamie schoss seitwärts aus dem Bett, rollte sich über den Boden und kam mit angespannten Schultern und halb geballten Fäusten zum Stehen.
»Was?«, wollte er wissen und sah sich mit wildem Funkeln suchend nach Räubern um. »Wer? Was?«
»Eine Ratte!«, sagte ich und zeigte mit einem zitternden Finger auf die Stelle, wo das graue Etwas in der Spalte zwischen dem Fuß des Bettes und der Wand verschwunden war.
»Oh.« Seine Schultern entspannten sich. Er rieb sich blinzelnd mit den Händen über das Gesicht und durch das Haar. »Eine Ratte, aye?«
»Eine Ratte in unserem
»Keine Sorge, Sassenach. Ich kümmere mich darum.« Jamie richtete sich erneut auf, ergriff das Schüreisen vom Kamin und näherte sich zielsicher dem Bett. Das Fußende bestand aus Massivholz und stand nur ein paar Zentimeter von der Wand entfernt. Die Ratte musste in der Falle sitzen, falls es ihr nicht gelungen war, in den wenigen Sekunden zwischen meinem Aufschrei und Jamies Satz aus dem Bett zu entkommen.
Ich kniete mich hin und hielt mich bereit, nötigenfalls aus dem Bett zu springen. Mit konzentriertem Gesicht hob Jamie das Schüreisen, streckte die freie Hand aus und schlug die herabhängende Bettdecke zur Seite.
Er ließ das Schüreisen mit voller Wucht niedersausen – und riss es zur Seite, so dass es vor die Wand prallte.
»Was?«, sagte ich.
»Was?«, wiederholte er in ungläubigem Tonfall. Er beugte sich dichter über die Stelle, blinzelte im gedämpften Licht, dann fing er an zu lachen. Er ließ das Schüreisen fallen, hockte sich auf den Boden und griff langsam in den Zwischenraum zwischen Bettende und Wand, wobei er ein leises Zirpgeräusch machte. Es hörte sich an, als hätten sich ein paar Vögel in einiger Entfernung zum Fressen auf einem Busch eingefunden.
»
Ich wartete voll Ungeduld. Es dauerte keine Minute, bis er zugriff und das Tier – was auch immer es war – offenbar auch erwischte, denn er tat einen leisen Ausruf der Genugtuung. Er stand lächelnd auf und hielt ein graues, pelziges Etwas am Nacken gepackt, das wie ein kleines Täschchen an seinen Fingern baumelte.
»Da hast du deine kleine Ratte, Sassenach«, sagte er und setzte den grauen Pelzball sanft auf die Bettdecke. Riesige, blassgrüne Augen starrten reglos zu mir auf.
»Ach du meine Güte«, sagte ich. »Wo kommst