Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Er schloss das Buch und ließ es wieder hinter den Teller gleiten. Sie stand in der Tür der Vorratskammer, den Milchkrug in der Hand.

»Komm und iss«, sagte sie sanft und sah ihm in die Augen. »Du brauchst deine Kraft.«




Kapitel 88

Roger kauft ein Schwert


Cross Creek


November 1771

Er hatte schon öfter Breitschwerter aus dem achtzehnten Jahrhundert in der Hand gehabt; weder das Gewicht noch die Länge der Waffe überraschten ihn. Der Korb um den Knauf war leicht verbogen, aber nicht so sehr, dass er seine Hand nicht mehr in den Griff schieben konnte. Auch das hatte er schon öfter getan. Allerdings war es etwas vollkommen anderes, ob man einen antiken Gegenstand ehrfürchtig in eine Museumsvitrine legte, oder ob man ein Stück geschärftes Metall in der bewussten Absicht ergriff, es in einen menschlichen Körper zu rammen.

»Es ist etwas mitgenommen«, hatte Fraser zu ihm gesagt und dabei kritisch an der Klinge entlanggeblickt, bevor er es Roger reichte, »aber die Klinge ist gut ausbalanciert. Versuch einmal, wie es sich anfühlt, ob du damit zurechtkommst.«

Er kam sich wie ein Vollidiot vor, als er jetzt die Hand in den Korb schob und eine Fechtposition einnahm, die von seinen Erinnerungen an alte Errol-Flynn-Filme inspiriert war. Sie standen in der belebten Gasse vor der Schmiede in Cross Creek, und ein paar Passanten blieben stehen, um zuzusehen und ihre hilfreichen Kommentare anzubieten.

»Was will Moore denn für das verbeulte Ding haben?«, fragte jemand abfällig. »Alles über zwei Shilling wäre Straßenräuberei.«

»Das ist ein gutes Schwert«, sagte Moore über die Halbtür seiner Werkstatt gebeugt und funkelte den Sprecher an. »Ich habe es von meinem Onkel, der in Fort Stanwyck gedient hat. Diese Klinge hat haufenweise Franzosen umgebracht, und sie hat nicht die geringste Delle.«

»Nicht die geringste Delle!«, rief der Ankläger. »Mensch, das Ding ist so verbogen, dass du einem Mann, den du aufspießen willst, eher das Ohr abschneidest!«

Das Gelächter der wachsenden Zuschauermenge übertönte die Antwort des Schmieds. Roger senkte die Schwertspitze und hob sie dann langsam. Wie zum Teufel machte man einen Praxistest mit einem Schwert? Sollte er es hin und her schwenken? Irgendetwas damit aufspießen? Ein kleines Stück weiter stand ein Karren auf der Straße, der mit Jutesäcken beladen war – dem Geruch nach enthielten sie Rohwolle.

Er sah sich nach dem Besitzer der Säcke um, konnte ihn aber in der Menge nicht ausmachen; das kräftige Zugpferd vor dem Karren war unbeaufsichtigt, und seine Ohren zuckten schläfrig über den hängenden Fahrleinen.

»Ah, wenn der junge Mann ein Schwert sucht, hat Malachy McCabe noch ein besseres aus seiner Soldatenzeit. Ich glaube nicht, dass er mehr als drei Shilling dafür haben will.« Der Schuster von der anderen Straßenseite spitzte die Lippen und wies mit einem verschlagenen Kopfnicken auf das Schwert.

»Elegant ist es ja nicht«, pflichtete ihm ein ehemaliger Soldat in den mittleren Jahren bei. »Aber es ist eine anständige Waffe, das steht fest.«

Roger streckte den Arm aus, sprang mit einem Satz auf die Tür der Schmiede zu und verfehlte dabei nur knapp den Schmied, der gerade ins Freie trat, um die Qualität seiner Waren zu verteidigen. Moore sprang mit einem Schreckensruf beiseite, und die Menge johlte.

Rogers Entschuldigung wurde von einer lauten, näselnden Stimme in seinem Rücken unterbrochen.

»Hier, Sir! Wie wär’s mit einem Gegner, der Eures Stahls würdiger ist als ein unbewaffneter Schmied!«

Roger wirbelte herum und sah sich Dr. Fentiman gegenüber, der eine lange, dünne Klinge aus dem Knauf seines schmuckvollen Spazierstocks zog. Der Doktor, der nur halb so groß war wie Roger, schwang kühn sein Rapier. Offenbar durch ein freizügiges Mittagessen erwärmt, glühte seine Nasenspitze wie eine elektrische Weihnachtsbaumkerze.

»Ein Wettstreit, Sir?« Der Doktor schwang sein Schwert hin und her, so dass die schmale Klinge sirrend die Luft durchschnitt. »Wer als Erster den Gegner trifft und Blut vergießt, ist der Sieger, was sagt Ihr?«

»Oh, ein unfairer Vorteil für den Doktor! Verdient Ihr nicht Euer Geld damit, das Blut anderer Leute zu vergießen?«

»Ha, ha! Und wenn Ihr ihn durchbohrt, anstatt ihn nur anzuritzen, werdet Ihr das Loch kostenfrei zuflicken?«, rief ein anderer Zuschauer. »Oder seid Ihr nur auf Kundenfang, alter Blutsauger?«

»Hüte deine Zunge, junger Mann! Am Ende verpasst er dir noch ein Klistier, sobald du ihm den Rücken zudrehst!«

»Lieber ein Klistier im Hintern als eine Klinge!«

Der Doktor ignorierte diese und andere, vulgäre Anmerkungen und hielt seine Klinge senkrecht bereit. Roger schoss Jamie, der mit belustigter Miene an der Wand lehnte, einen fragenden Blick zu. Jamie zog eine Augenbraue hoch und zuckte sacht mit den Achseln.

»Versuch, wie es sich anfühlt«, hatte Jamie gesagt. Nun, wahrscheinlich gab es schlechtere Testmethoden als ein Duell mit einem betrunkenen Zwerg.

Roger hob sein Schwert und fixierte den Doktor mit einem Drohblick.

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