Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»En garde«, sagte er, und aus dem Pulk der Zuschauer erscholl Beifallsgebrüll.

»Gardez-vous«, erwiderte der Doktor prompt und stürzte nach vorn. Roger fuhr auf dem Absatz herum, und der Doktor schoss an ihm vorbei, das Rapier wie eine Lanze vor sich hingestreckt. Moore, der Schmied, hechtete unter saftigen Flüchen zum zweiten Mal gerade noch rechtzeitig beiseite, um nicht aufgespießt zu werden.

»Was bin ich eigentlich, eine verdammte Zielscheibe?«, brüllte er und schüttelte seine Faust.

Ohne Notiz von seinem Beinahe-Malheur zu nehmen, fand der Doktor sein Gleichgewicht wieder und schoss erneut auf Roger zu, wobei er sich mit großem Gebrüll selbst Mut machte.

Es war ganz so, als würde man von einer Wespe attackiert, dachte Roger. Wenn man nicht in Panik geriet, stellte man fest, dass es möglich war, dem Gegner zu folgen und ihn abzuwehren. Vielleicht war der Doktor ja in nüchternem Zustand ein ordentlicher Fechter; in seiner gegenwärtigen Verfassung waren seine hektischen Schwertstöße und sein wildes Gewedel leicht abzuwehren – solange Roger gut aufpasste.

Ihm war schon bald klar, dass er den Wettstreit jederzeit beenden konnte, indem er das schmale Rapier des Doktors mit der Kante seiner viel schwereren Klinge kreuzte. Doch allmählich begann die Sache, ihm Spaß zu machen, und er achtete darauf, mit der flachen Seite des Breitschwertes zu parieren.

Nach und nach verlor Roger bis auf die blitzende Spitze des Rapiers alles aus dem Blick; die Rufe der Menge verhallten zu Bienengesumm, der Staub der Gasse und die Wand der Schmiede waren kaum zu sehen. Er schürfte sich den Ellbogen an der Wand auf, trat wieder an seinen Platz, bewegte sich im Kreis, um mehr Raum zu gewinnen, und das alles ohne einen bewussten Gedanken.

Das Rapier hieb auf seine breitere Klinge ein, blieb hängen und rutschte mit einem metallischen Kreischen ab. Ein Scheppern, ein Klicken, das Sausen der Luft und das klingende Hämmern, das bei jedem Schwerthieb des Doktors in seinen Handgelenken vibrierte.

Beobachte den Hieb, folge ihm, wehre ihn ab. Er hatte keine Ahnung, was er eigentlich tat, doch er tat es trotzdem. Der Schweiß lief ihm in die Augen; er schüttelte den Kopf, um sich von den Tropfen zu befreien. Fast übersah er dabei einen niedrig gezielten Hieb gegen seinen Oberschenkel, doch er stoppte ihn in letzter Sekunde und schleuderte das Rapier von sich.

Der Doktor verlor das Gleichgewicht und stolperte, und wilde »Jetzt! Gib’s ihm! Stich zu!«-Rufe hallten durch die staubige Luft. Er sah die breite Fläche der bestickten Weste des Doktors, ungeschützt, voll silberner Schmetterlinge, und erstickte das heftige Bedürfnis, darauf loszugehen.

Von der Intensität dieses Bedürfnisses erschüttert, trat er einen Schritt zurück. Der Doktor, der eine Schwäche roch, stürzte brüllend mit gezückter Klinge auf ihn zu. Roger trat einen halben Schritt beiseite, und der Doktor schoss an ihm vorbei und ritzte das Sprunggelenk des Zugpferdes an, das ihm im Weg stand.

Das Pferd wieherte entrüstet auf und beförderte den Fechter samt seinem Schwert prompt in die Luft, so dass sie gegen die Front der Schusterwerkstatt prallten. Der Doktor fiel inmitten von Leisten und verstreuten Schuhen zu Boden wie eine zerquetschte Fliege.

Roger stand reglos da und keuchte. Sein ganzer Körper pulsierte mit jedem Herzschlag, vom Kampf erhitzt und erregt. Am liebsten hätte er noch weitergemacht, gelacht, auf etwas eingeschlagen. Am liebsten hätte er Brianna an die nächste Wand gedrückt, und zwar sofort.

Jamie hob ihm sanft die Hand und löste seine Finger vom Griff des Schwertes. Er hatte völlig vergessen, dass er es in der Hand hatte. Ohne das Schwert fühlte sich sein Arm zu leicht an, als könnte er ganz von selbst zum Himmel entschweben. Er hatte es so fest umklammert gehabt, dass seine Finger steif waren, und als er sie jetzt reflexiv krümmte, spürte er es kribbeln, als das Blut zurückkehrte.

Sein Blut kribbelte überall. Er hörte das Gelächter kaum, die Einladungen auf ein Bier, und genauso wenig spürte er die schulterklopfenden Gratulationen.

»Ein Klistier, ein Klistier, gebt ihm ein Klistier!«, rief eine Gruppe von Lehrjungen, die die Nachhut bildete, als man den Doktor zu Erste-Hilfe-Maßnahmen in das nächste Wirtshaus trug. Der Besitzer des Pferdes kümmerte sich besorgt um seinen kräftigen Braunen, der eher einen verwirrten als einen verletzten Eindruck machte.

»Schätze, er hat gewonnen. Er hat schließlich als Erster Blut vergossen.«

Roger realisierte erst, dass er gesprochen hatte, als er seine eigene Stimme hörte, die sich seltsam ruhig anhörte.

»Ist es brauchbar?« Jamie sah ihn fragend an und hatte dabei das Schwert auf den Handflächen liegen.

Roger nickte. Die Gasse war hell und mit weißem Staub bedeckt, der unter seinen Augenlidern knirschte und zwischen seinen Zähnen, wenn er den Mund schloss.

»Aye«, sagte er. »Es ist brauchbar.«

»Gut«, sagte Jamie. »Du auch«, fügte er beiläufig hinzu und wandte sich ab, um den Schmied zu bezahlen.

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