Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Jamie war es gewohnt, seine Wahl zu treffen und sich daran zu halten, koste es, was es wolle. Ihm war klar, dass das Weiterleben höchstwahrscheinlich den Verlust seines Beins bedeutete – und alles was damit einherging –, und er hatte dies als selbstverständlichen Preis für seine Entscheidung akzeptiert.

»Nun, aber ich akzeptiere es nicht, verdammt!«, sagte ich mit erhobenem Kinn laut zum Fenster. Ein Zedernseidenschwanz, der am Ende eines Astes hing, warf mir einen scharfen Blick durch seine schwarze Räubermaske zu, kam zu dem Schluss, dass ich zwar verrückt, aber harmlos war und wandte sich wieder seinem Tun zu.

Ich zog die Schranktür auf, öffnete den Deckel meiner Arzneitruhe und holte mir Papier, Feder und Tinte aus Jamies Studierzimmer.

Ein Glas getrocknete Teebeeren. Pipsissewaextrakt. Ulmenrinde. Weidenrinde, Kirschbaumrinde, Flohkraut, Schafgarbe. Penizillin war mit Abstand das wirksamste unter den Antibiotika, die mir zur Verfügung standen, aber es war nicht das Einzige. Die Menschen führten schon seit Jahrtausenden Krieg gegen Bazillen, ohne eine Vorstellung davon zu haben, was sie da bekämpften. Ich wusste es; das war ein kleiner Vorteil.

Ich begann, eine Liste der verfügbaren Kräuter zu erstellen, und schrieb unter jeden Namen die mir bekannten Anwendungsgebiete für die jeweilige Pflanze – ganz gleich, ob ich sie je dazu eingesetzt hatte oder nicht. Jede Heilpflanze, die man zur Entzündungsbekämpfung benutzen konnte, stellte eine Chance dar – ob zum Reinigen von Schürfwunden, Zahnfleischentzündungen, zur Behandlung von Durchfällen und Ruhr … Ich hörte Schritte in der Küche und rief nach Mrs. Bug, damit sie mir einen Kessel kochendes Wasser brachte, so dass ich sofort damit beginnen konnte, einen Aufguss herzustellen.

Sie erschien in der Tür. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet, das Haar hing ihr in unordentlichen Strähnen aus dem Häubchen, und sie hielt einen großen Korb im Arm. Bevor ich etwas sagen konnte, kam sie herbei und stellte den Korb vor mir auf die Arbeitsplatte. Ihr Mann folgte ihr auf dem Fuße. Er trug einen weiteren Korb sowie ein kleines, offenes Fass, dem ein durchdringender Alkoholgeruch entströmte. Die Luft in ihrer Umgebung war von einem schwachen, überreifen Geruch erfüllt, der an den Gestank einer entfernten Müllkippe erinnerte.

»Ich habe gehört, wie Ihr gesagt habt, Ihr hättet nicht mehr genug Schimmel«, hob sie nervös, aber mit leuchtenden Augen an, »also habe ich zu Arch gesagt, wir müssen die Häuser in der Nähe abgehen und schauen, was wir Mrs. Fraser bringen können. Schließlich wird Brot so schnell schlecht, wenn es feucht ist, und der Himmel weiß, dass Mrs. Chisholm eine Schlampe ist, wenn ich mir auch sicher bin, dass sie ein gutes Herz hat, aber ich möchte nicht einmal darüber nachdenken, was sich an ihrem Herd abspielt, und wir –«

Ich hörte ihr gar nicht zu, sondern starrte die Ergebnisse des morgendlichen Plünderungszuges auf die Vorratskammern und Abfallhaufen von Fraser’s Ridge an, den die Bugs unternommen hatten. Brotkrusten, verdorbenes Gebäck, halb verrotteter Kürbis, Kuchenreste, an deren Teig noch die Zahnabdrücke sichtbar waren … eine bunte Mischung klebriger Krümel und gammeliger Bruchstücke – auf denen überall Schimmel spross. Samtblaue und flechtengrüne Stellen wechselten sich mit warzenartigen Klecksen in Rosa und Gelb und mit weiß bestäubten Flecken ab. Das Fässchen war zur Hälfte mit gärendem Mais gefüllt, und auf der Oberfläche der trüben Flüssigkeit, die sich darin gebildet hatte, trieben Inseln aus blauem Schimmelpilz.

»Evan Lindsays Schweine«, erklärte Mr. Bug in einem seltenen Anfall von Redseligkeit. Beide Bugs strahlten mich an, mit dem Schmutz ihrer Bemühungen übersät.

»Danke«, sagte ich erstickt, und das nicht nur von dem Geruch. Ich kniff meine Augen zu, die von den Ausdünstungen des Maisschnapses leicht tränten. »Oh, danke.«

Es war kurz nach Anbruch der Dunkelheit, als ich mich die Treppe hinauf begab. Ich trug das Tablett mit meinen Tränken und Instrumenten vor mir her und empfand eine Mischung aus Aufregung und banger Erwartung.

Jamie hatte seine Kissen im Rücken und war von Besuchern umgeben. Den ganzen Tag über waren Leute zum Haus gekommen, um ihn zu besuchen und ihm alles Gute zu wünschen; viele von ihnen waren einfach geblieben, und bei meinem Eintreten wandte sich eine ganze Schar ängstlicher, im Kerzenschein glänzender Gesichter in meine Richtung.

Er sah sehr schlecht aus; sein Gesicht war errötet und eingefallen, und ich fragte mich, ob ich die Besucher vielleicht besser verjagt hätte. Doch ich sah, wie Murdo Lindsay seine Hand nahm und sie fest drückte, und mir wurde klar, dass ihm die Ablenkung und Unterstützung seiner Gesellschaft im Lauf des Tages wahrscheinlich mehr geholfen hatte als die Ruhe, die er sich am Ende sowieso nicht gegönnt hätte.

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