Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Brianna hatte ein Stück der geölten Seide, in die das Astrolabium eingepackt gewesen war, zu einer Röhre zusammengenäht, deren eines Ende sie wie eine Börse mit einer Zugschnur versah. Sie hatte ein dickes Stück von der Flügelfeder eines Truthahns abgeschnitten, es in heißem Wasser aufgeweicht und das zusammengezogene Ende des Seidenröhrchens damit an dem Zahn befestigt. Geschmolzenes Bienenwachs versiegelte die Nahtstellen von Röhrchen, Feder und Zahn. Außerdem hatte sie es sorgfältig auf die Naht aufgetragen, um jedes Durchsickern zu verhindern. Es war gute, saubere Arbeit – doch es sah tatsächlich wie eine kleine, fette Schlange mit einem einzigen, enormen, gebogenen Zahn aus, was unter den Zuschauern für zahlreiche Kommentare sorgte.

Murdo Lindsay hielt immer noch eine von Jamies Händen. Als ich Fergus jetzt mit einer Geste anwies, mir die Kerze zu halten, sah ich, wie Jamie die andere Hand nach Roger ausstreckte. Im ersten Augenblick machte Roger ein erschrockenes Gesicht, griff dann aber nach der Hand, kniete sich neben das Bett und hielt sie fest.

Ich fuhr sacht mit den Fingern über das Bein, wählte eine gute Stelle aus, an der keine wichtigen Blutgefäße entlangliefen, betupfte sie mit reinem Alkohol und stieß den Zahn hinein, so tief ich konnte. Die Zuschauer schnappten nach Luft, und Jamie atmete scharf ein, doch er machte keine Bewegung.

»Nun gut.« Ich nickte Brianna zu, die die Flasche mit dem gefilterten Maisalkohol bereithielt. Die Zähne tief in ihre Unterlippe gebohrt, begann sie vorsichtig zu gießen und füllte das Seidenröhrchen, während ich es festhielt. Dann faltete ich das offene Ende zusammen und presste mit Daumen und Zeigefinger fest nach unten, so dass die Flüssigkeit durch den Zahn in das Gewebe des Beins gedrückt wurde.

Jamie stieß ein leises, atemloses Geräusch aus, und Murdo und Roger beugten sich instinktiv so weit zu ihm hinüber, dass ihre Schultern gegen die seinen drückten und ihn stützten.

Ich wagte es nicht, zu schnell zu drücken, weil ich Angst hatte, die Wachsversiegelung zu zerstören, wenn ich zu großen Druck ausübte, obwohl wir für den Fall des Falles aus dem anderen Zahn eine zweite Spritze hergestellt hatten. Ich arbeitete mich an seinem gesamten Bein entlang; Brianna füllte bei jeder Injektion die Spritze nach, und wenn ich den Zahn herauszog, stieg das Blut glänzend aus den Löchern auf und lief ihm in kleinen Rinnsalen an der Seite des Beins hinunter. Ohne, dass man sie gefragt hätte, griff Lizzie nach einem Lappen, um es sauber zu tupfen, und hatte für nichts anderes mehr Augen.

Es herrschte Schweigen im Zimmer, doch ich spürte, wie alle den Atem anhielten, wenn ich eine neue Stelle auswählte, wie sie seufzend ausatmeten, sobald ich zugestochen hatte – und sich dann unbewusst über das Bett beugten, während ich den beißenden Alkohol tief in das entzündete Gewebe drückte. Jamies Unterarmmuskeln waren zu Knoten geballt, und der Schweiß lief ihm in Bächen über das Gesicht, doch weder er noch Murdo noch Roger machten ein Geräusch oder eine Bewegung.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Joseph Wemyss Jamie das Haar aus der Stirn strich und ihm mit einem Handtuch den Schweiß von Gesicht und Hals wischte.

»Weil du mich brauchst«, hatte er gesagt. Und jetzt begriff ich, dass er nicht nur mich damit gemeint hatte.

Es dauerte nicht lange. Als ich fertig war, trug ich sorgfältig Honig auf alle offenen Wunden auf und rieb ihm Fuß und Unterschenkel mit Teebeerenöl ein.

»Das hast du ja wunderbar gefettet und gewürzt, Sassenach. Meinst du, es ist jetzt fertig für den Ofen?«, fragte Jamie und wackelte dabei mit den Zehen. Damit löste sich die Spannung im Zimmer in Gelächter auf.

Schließlich brachen alle auf, klopften Jamie zum Abschied auf die Schulter oder küssten ihn auf die Wange und wünschten ihm schroff viel Glück. Er lächelte und nickte, hob zum Abschied die Hand, tauschte Grüße aus und machte kleine Scherze.

Als sich die Tür hinter dem letzten Besucher schloss, legte er sich auf das Kissen zurück, schloss die Augen und atmete in einem langen, tiefen Seufzer aus. Ich machte mich daran, mein Tablett aufzuräumen, weichte die Spritze in Alkohol ein, verkorkte meine Fläschchen und faltete das Verbandsmaterial zusammen. Dann setzte ich mich neben ihn, und er streckte die Hand nach mir aus, ohne die Augen zu öffnen.

Seine Haut war warm und trocken, seine Hand von Murdos fester Umklammerung gerötet. Ich fuhr sanft mit dem Daumen über seine Fingerknöchel und lauschte dem gedämpften, aber regen Rumpeln und Klappern unten im Haus.

»Es wird funktionieren«, sagte ich kurz darauf leise. »Ich weiß, dass es funktionieren wird.«

»Ich weiß«, sagte er. Er holte tief Luft, und dann endlich begann er zu weinen.




Kapitel 94

Frisches Blut

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