Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Während er sich einige letzte Sekunden lang weigerte, sich der Bewusstlosigkeit zu überlassen, stocherte er ziellos in den Reichtümern herum, die da zum Vorschein kamen, weil er immer noch schwach hoffte, dass irgendwo ein Ende des Telferlieds hervorlugen würde; ein Wort- oder Melodiefetzen, der es ihm ermöglichen würde, die verschwundenen Verse beim Schopf zu packen und sie zurück ans Licht seines Bewusstseins zu zerren. Doch es war nicht die Geschichte des unglücklichen Willie, die sich aus dem Durcheinander löste, sondern vielmehr eine Stimme. Nicht die seine, und auch nicht die des alten Kimmie Clellan.

Kluges Kerlchen!, sagte sie in einem klaren, warmen Alt, in dem ein Lachen mitschwang. Roger fuhr zusammen.

»Wassassugesagt?« Brianna wandte ihm den Kopf zu, und ihr Haar raschelte auf dem Kopfkissen.

»Meine Mutter.« Er legte ihr seine freie Hand um die Taille und machte es ihnen beiden bequem. »Sie hat das immer zu mir gesagt. ›Mach schon – sei ein kluges Kerlchen!‹«

Brianna grunzte verschlafen, aber belustigt auf. Sie lagen eine Weile schweigend da. Dann sagte sie, immer noch leise, aber ohne jede Spur von Schläfrigkeit: »Du sprichst dann und wann von deinem Vater – aber ich habe noch nie gehört, dass du deine Mutter erwähnst.«

Er zuckte mit einer Schulter und schmiegte seine Knie an die nachgiebigen Rückseiten ihrer Oberschenkel.

»Ich kann mich kaum an sie erinnern.«

»Wie alt warst du denn, als sie gestorben ist?« Briannas Hand legte sich sacht über die seine.

»Oh, vier, glaube ich, fast fünf.«

»Mmm.« Sie machte ein leises Geräusch des Mitgefühls und drückte ihm die Hand. Sie schwieg eine Minute, allein mit ihren Gedanken, doch er hörte sie schlucken und spürte die leichte Anspannung in ihren Schultern.

»Was?«

»Oh … nichts.«

»Aye?« Er löste seine Hand, schob ihren schweren Zopf beiseite und massierte ihr sanft den Nacken. Sie wandte den Kopf ab, um es ihm leichter zu machen, und vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen.

»Ich – ich dachte nur – wenn ich jetzt sterben würde, wo Jemmy noch so jung ist – würde er sich gar nicht an mich erinnern«, flüsterte sie halb erstickt.

»Doch, das würde er.« Er widersprach ihr automatisch, um sie zu beruhigen, obwohl er wusste, dass sie wahrscheinlich Recht hatte.

»Du erinnerst dich doch auch nicht an deine Mutter, und du warst viel älter, als du sie verloren hast.«

»Oh … ich erinnere mich schon an sie«, sagte er langsam und grub seine Daumenspitze in die Stelle, wo sich ihr Hals und ihre Schulter trafen. »Aber es sind nur Bruchstücke. Manchmal, wenn ich träume oder an etwas ganz anderes denke, erhasche ich ein kurzes Bild von ihr oder ein Echo ihrer Stimme. An ein paar Dinge kann ich mich ganz deutlich erinnern – zum Beispiel an das Amulett, das sie immer um den Hals getragen hat, mit ihren Initialen in kleinen, roten Steinchen. Es waren Granate.«

Dieses Amulett hatte ihm möglicherweise während seines ersten, missglückten Versuchs, durch die Steine zu reisen, das Leben gerettet. Dann und wann spürte er seinen Verlust wie einen Dorn, der unter seiner Hautoberfläche saß, doch er verdrängte das Gefühl und sagte sich, dass es schließlich nur ein Stück Metall gewesen war.

Und doch fehlte es ihm.

»Das ist ein Gegenstand, Roger.« In ihrer Stimme lag ein Hauch von Schärfe. »Erinnerst du dich an sie? Ich meine – was würde Jemmy über mich wissen – oder auch über dich –, wenn alles, was er von uns hätte …«, sie suchte nach einem treffenden Gegenstand, »dein Bodhran und mein Taschenmesser wäre?«

»Er würde wissen, dass sein Vater musikalisch war und seine Mutter blutrünstig«, sagte Roger trocken. »Autsch!« Er fuhr leicht zurück, als ihre Faust auf seinem Oberschenkel landete, dann legte er ihr beschwichtigend die Hände auf die Schultern. »Nein, ehrlich. Er würde eine Menge über uns wissen, und das nicht nur anhand der Kleinigkeiten, die wir hinterlassen haben, obwohl ihm diese auch helfen würden.«

»Inwiefern?«

»Nun ja …« Ihre Schultern hatten sich wieder entspannt; er konnte die harte, schmale Kante ihres Schulterblattes unter ihrer Haut spüren – sie war zu dünn, dachte er. »Du hast doch eine Zeit lang Geschichte studiert, nicht wahr? Du weißt doch, wie viel man an Alltagsgegenständen wie Geschirr und Spielzeug ablesen kann.«

»Mmm.« Sie klang skeptisch, aber er hatte das Gefühl, dass sie sich einfach nur sehnsüchtig wünschte, sich überzeugen zu lassen.

»Und über dich würde Jemmy noch viel mehr erfahren, weil er deine Zeichnungen hat«, sagte er. Und eine verdammte Menge mehr, als ein Sohn wissen sollte, wenn er je dein Traumbuch liest, dachte er. Der plötzliche Impuls, ihr das zu sagen, zu gestehen, dass er es gelesen hatte, zitterte ihm auf der Zunge, doch er schluckte ihn herunter. Mehr noch als ihre Reaktion bei der Entdeckung seiner Indiskretion fürchtete er, dass sie aufhören würde, in das Buch zu schreiben, und diese geheimen, kleinen Einblicke für immer für ihn verloren sein würden.

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