Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Jamie schüttelte den Kopf und blickte auf das Buch nieder, obwohl seine Augen eindeutig durch das Papier hindurchsahen, dunkelblau und weit fort.

»Das hat er auch nicht«, sagte er leise. »Was er hier zum Schluss sagt«, seine Finger berührten sanft die Seite, »ist, dass Tausende von Menschen aus seinem Volk für ihre Freiheit gestorben waren, dass Tausende mehr in den kommenden Jahren sterben würden. Er würde ihren Weg gehen, um der Ehre seines Blutes willen, und im Kampf zu sterben, sei alles, was ein Krieger der Mohawk verlangen könne.«

Ich hörte, wie Ian hinter mir seufzend Atem holte, und Brianna senkte den Kopf, so dass ihr leuchtendes Haar ihr Gesicht verbarg. Rogers Gesicht wiederum war ihr zugewandt, und sein Profil war ernst – doch ich sah keinen von ihnen. Ich sah einen Mann, dessen Gesicht zum Zeichen des Todes schwarz angemalt war und der bei Nacht durch einen triefend nassen Wald ging, eine Fackel in der Hand, deren Flamme kalt brannte.

Ein Ruck an meinem Rock riss mich von dieser Vision los, und als ich zu Boden blickte, sah ich Jemmy neben mir stehen. Er zog an meiner Hand.

»Wasdas?«

»Was – oh! Es ist ein Stein, Schätzchen; ein hübscher Stein, siehst du?« Ich hielt ihm den Opal hin, und er ergriff ihn mit beiden Händen und ließ sich auf den Hintern plumpsen, um ihn sich anzusehen.

Brianna fuhr sich mit der Hand unter der Nase entlang, und Roger räusperte sich mit einem Geräusch, als zerrisse jemand ein Stück Stoff.

»Was ich gern wüsste«, sagte er schroff und wies auf das Tagebuch, »ist, warum zum Teufel er es auf Latein geschrieben hat.«

»Oh. Das sagt er. Er hat Latein in der Schule gelernt – vielleicht hat ihn das ja so gegen die Europäer aufgebracht –« Jamie grinste Ian an, der eine Grimasse schnitt. »Er dachte, wenn er Latein schriebe, würden die Leute, die es möglicherweise zu sehen bekamen, es vielleicht für das Gebetbuch eines Priesters halten und es nicht weiter beachten.«

»Das haben sie auch gedacht – die Kahnyen’kehaka«, warf Ian ein. »Aber Tewaktenyonh hat das Buch behalten. Und als ich – gegangen bin, hat sie es mir gegeben und gesagt, ich müsste es mitnehmen und es dir bringen, Tante Claire.«

»Mir?« Ich spürte, wie mich etwas zögern ließ, das Buch anzufassen, streckte aber dennoch eine Hand aus und berührte die aufgeschlagene Seite. Wie ich sah, war dem Kugelschreiber gegen Ende allmählich die Farbe ausgegangen – die Buchstaben hatten Lücken und stotterten, und manche Worte waren nur Vertiefungen im Papier. Hatte er den leeren Stift weggeworfen, fragte ich mich, oder ihn behalten, eine nutzlose Erinnerung an seine verlorene Zukunft?

»Meinst du, sie wusste, was in dem Buch gestanden hat?«, fragte ich. Ians Gesicht war ungerührt, doch in seinen sanften Haselaugen erschien eine Spur von Beunruhigung. Als er noch Schotte gewesen war, hatte er mit seinen Gefühlen nie hinterm Berg gehalten.

»Ich weiß es nicht«, sagte er. »Sie hat etwas gewusst, aber ich kann nicht sagen, was. Sie hat es mir nicht verraten – nur, dass ich das Buch zu dir bringen muss.« Er zögerte und ließ den Blick von mir zu Roger und Brianna schweifen, dann zurück. »Ist es wahr?«, fragte er. »Was du gesagt hast, Brianna – was aus den Indianern werden wird?«

Sie blickte auf, sah ihm direkt in die Augen und nickte.

»Ich fürchte, ja«, sagte sie leise. »Es tut mir leid, Ian.«

Er nickte nur und rieb sich mit dem Fingerknöchel über den Nasenrücken, doch ich war voller Fragen.

Er hatte seine Familie nicht verleugnet, das wusste ich, doch auch die Kahnyen’kehaka waren seine Familie. Ganz gleich, was für ein Ereignis ihn bewogen hatte zu gehen.

Ich war gerade im Begriff, den Mund zu öffnen und ihn nach seiner Familie zu fragen, als ich Jemmy hörte. Er hatte sich mit seiner Beute wieder unter den Tisch zurückgezogen und hatte sich mehrere Minuten lang freundschaftlich – wenn auch unverständlich – mit ihr unterhalten. Doch sein Tonfall war plötzlich in Erschrecken umgeschlagen.

»Heiß«, sagte er. »Mami, HEISS!«

Brianna war bereits im Begriff, mit besorgtem Gesicht aufzustehen, als ich das Geräusch hörte. Es war ein schrilles Summen wie der Klang eines Glases, um dessen feuchten Rand man mit dem Finger fährt. Roger richtete sich auf und machte ein erschrockenes Gesicht.

Brianna bückte sich und riss Jemmy unter dem Tisch hervor, und sie stellte sich gerade mit ihm hin, als ein plötzliches Peng! wie von einem Schuss erklang und das Summgeräusch abrupt verstummte.

»Ach du Heiliger«, sagte Jamie angesichts der Umstände ausgesprochen gemäßigt.

Splitter aus glimmendem Feuer ragten aus dem Regal, den Büchern, den Wänden und Briannas dicken Rockfalten hervor. Einer war an Rogers Kopf vorbeigesaust und hatte sein Ohr angeritzt; eine dünne Blutspur lief ihm über den Hals, doch sie schien ihm noch nicht aufgefallen zu sein.

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