Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Ein Muster aus glänzenden Stecknadelköpfen glitzerte auf dem Tisch auf – ein ganzer Schauer der spitzen Nadeln war durch das dicke Holz getrieben worden. Ich hörte einen verdutzten Ausruf Ians und bückte mich, um ihm einen winzigen Splitter aus der Haut seiner Wade zu ziehen. Jemmy fing an zu weinen. Draußen bellte Rollo, der Hund, wie außer sich.

Der Opal war explodiert.

Es war immer noch helllichter Tag; die Kerzenflamme war fast unsichtbar, nicht mehr als ein Wabern heißer Luft im Licht des Spätnachmittags, das durch das Fenster fiel. Jamie blies den Docht aus, den er benutzt hatte, um sie anzuzünden, und setzte sich an seinen Schreibtisch.

»Dir ist nichts Merkwürdiges an dem Stein aufgefallen, als du ihn dem Jungen gegeben hast, Sassenach?«

»Nein.« Ich war immer noch erschüttert von der Explosion, und das Echo ihres gespenstischen Klangs hallte noch in meinem inneren Ohr wider. »Er hat sich warm angefühlt – aber hier im Zimmer ist alles warm. Und er hat mit Sicherheit dieses Geräusch noch nicht gemacht.«

»Geräusch?« Er sah mich merkwürdig an. »Du meinst den Knall?«

Jetzt war es an mir, ihn schräg anzusehen.

»Nein – vorher. Hast du es nicht gehört?« Er schüttelte den Kopf, eine kleine Falte zwischen den Augenbrauen, und ich sah mich um und blickte die anderen an. Brianna und Roger nickten – sie sahen beide bleich und mitgenommen aus –, doch Ian schüttelte den Kopf. Seine Miene war interessiert, aber verwirrt.

»Ich habe nichts gehört«, sagte er. »Wie hat es sich denn angehört?«

Brianna öffnete den Mund, um zu antworten, doch Jamie gebot ihr mit erhobener Hand Einhalt.

»Eine Sekunde, a nighean. Jemmy, a ruaidh – hast du vor dem Knall ein Geräusch gehört?«

Jemmy hatte sich von seinem Schrecken erholt, kauerte aber mit dem Daumen im Mund auf dem Schoß seiner Mutter. Er sah seinen Großvater mit seinen großen, blauen Augen an, die bereits eine definitive Schrägstellung aufzuweisen begannen, und nickte langsam, ohne den Daumen herauszuziehen.

»Und der Stein, den Oma dir gegeben hat – war er heiß?«

Jemmy warf mir ein anklagendes Funkeln zu und nickte erneut. Ich verspürte ein leises Schuldgefühl – das sich deutlich verschärfte, als ich daran dachte, was hätte geschehen können, wenn Brianna ihn nicht sofort hochgerissen hätte.

Wir hatten den Großteil der Splitter aus dem Holz gezogen; sie lagen auf dem Schreibtisch, ein kleiner Haufen spröder Flammen. Eine davon hatte mir ein Hautstückchen vom Fingerknöchel gerissen, ich steckte ihn in den Mund und schmeckte silbernes Blut.

»Mein Gott, diese Dinger sind ja so scharf wie Glassplitter.«

»Es sind Glassplitter.« Brianna klammerte Jemmy etwas fester an sich.

»Glas? Du meinst, es war gar kein echter Opal?« Roger zog die Augenbrauen hoch und beugte sich vor, um einen der nadelähnlichen Splitter in die Hand zu nehmen.

»Doch, natürlich – aber Opale sind aus Glas. Ganz hartem, vulkanischem Glas. Edelsteine sind Edelsteine, weil sie eine kristalline Struktur haben, durch die sie hübsch aussehen; im Vergleich zu den meisten anderen haben Opale allerdings eine ziemlich spröde Struktur.« Allmählich nahm Briannas Gesicht wieder Farbe an, obwohl sie die Arme weiterhin fest um ihren Sohn geschlungen hielt.

»Ich wusste ja, dass man einen Opal zum Beispiel zerstören kann, indem man mit dem Hammer darauf schlägt, aber ich habe noch nie gehört, dass ein Opal sich so verhält.« Sie wies mit einer Kopfbewegung auf das Häufchen glitzernder Fragmente.

Jamie zog mit dem Finger einen großen Splitter aus dem Haufen und hielt ihn mir hin.

»Nimm ihn in die Hand, Sassenach. Fühlt er sich für dich warm an?«

Ich nahm das gezackte Steinstück vorsichtig entgegen. Es war dünn, beinahe gewichtslos und durchscheinend, und es glitzerte in lebhaften Blau- und Orangetönen.

»Ja«, sagte ich und kippte meine Handfläche vorsichtig hin und her. »Nicht besonders heiß – ungefähr Hauttemperatur.«

»Bei mir hat er sich kühl angefühlt«, sagte Jamie. »Gib ihn Ian.«

Ich reichte das Opalstück an Ian weiter, der es auf seine Handfläche legte und es vorsichtig mit der Fingerspitze streichelte, als wäre es ein kleines Tier, das ihn womöglich beißen würde, wenn er es verärgerte.

»Es fühlt sich kühl an«, berichtete er. »Wie ein Stück Glas, genau wie Brianna sagt.«

Weitere Experimente förderten zu Tage, dass sich der Stein für Brianna, Roger und mich warm anfühlte – wenn auch nicht übermäßig –, nicht aber für Jamie oder Ian. Inzwischen war das Wachs an der Oberfläche der großen Stundenkerze geschmolzen, so dass Jamie die Edelsteine hervorholen konnte, die er darin versteckt hatte. Er fischte sie heraus, rieb die letzten, heißen Wachsreste an seinem Taschentuch ab und legte sie zum Abkühlen nebeneinander auf die Schreibtischkante.

Jemmy beobachtete dies mit großem Interesse. Er hatte sein Missgeschick offensichtlich vergessen.

»Gefallen sie dir, an ghille ruaidh?«, fragte ihn Jamie, und er nickte lebhaft und beugte sich auf dem Schoß seiner Mutter vor, um nach den Steinen zu greifen.

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