Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

Es lief mir kalt den Rücken hinunter, ungeachtet der Schweißtropfen, die sich auf demselben Weg befanden. Duncans Augen weiteten sich um einen Bruchteil und verengten sich dann wieder, doch er drehte sich nicht um.

»Ah«, sagte er.

»Welche Blicke?«, fragte ich und sah mich ziemlich nervös um. Mir fiel niemand auf, der uns besonders zu beachten schien, aber vielleicht wurden wir ja verstohlen beobachtet – das Wirtshaus war eine einzige alkoholgetränkte Menschenmenge, und das Stimmengewirr war laut genug, um jede weiter entfernte Unterhaltung zu übertönen.

»Alle möglichen, Sassenach«, antwortete Jamie. Er warf mir einen Seitenblick zu und lächelte. »Jetzt mach nicht so ein ängstliches Gesicht, ja? Wir sind nicht in Gefahr. Hier nicht.«

»Noch nicht«, sagte Innes. Er beugte sich vor, um sich nachzuschenken. »Mac Dubh hat Gavin am Galgen gerufen. Es wird Leute geben, die sich das gemerkt haben – wo doch Mac Dubh so eine unauffällige Erscheinung ist«, fügte er trocken hinzu.

»Und die Bauern, die mit uns aus Georgia gekommen sind, haben ihre Waren inzwischen bestimmt verkauft und erholen sich an Orten wie diesem hier«, sagte Jamie und studierte scheinbar gebannt das Muster auf seinem Becher. »Lauter ehrliche Männer – aber sie werden den Mund nicht halten, Sassenach. Es ist doch eine tolle Geschichte, oder? Die Leute, die vom Hurrikan angeweht wurden. Und wie stehen die Chancen, dass mindestens einer von ihnen ahnt, was wir bei uns tragen?«

»Ich verstehe«, murmelte ich, und so war es auch. Wir hatten öffentliche Aufmerksamkeit erregt, weil wir mit einem Verbrecher in Verbindung standen, also gingen wir nicht länger als unauffällige Reisende durch. Wenn es länger dauerte, einen Käufer zu finden, und das war wahrscheinlich, liefen wir Gefahr, skrupelloses Gesindel zum Diebstahl einzuladen oder von den englischen Behörden überprüft zu werden. Keine dieser Aussichten war verlockend.

Jamie hob den Becher und tat einen tiefen Zug, dann stellte er ihn mit einem Seufzer hin.

»Nein. Ich denke, es ist wohl nicht klug, hier in der Stadt zu bleiben. Wir sorgen dafür, dass Gavin ordentlich beerdigt wird, und dann suchen wir uns einen sicheren Platz zum Schlafen draußen in den Wäldern. Morgen können wir dann entscheiden, ob wir bleiben oder weiterfahren.«

Der Gedanke, erneut mehrere Nächte in den Wäldern zu verbringen – egal, ob mit oder ohne Skunks –, war nicht verlockend. Ich hatte mir seit acht Tagen das Kleid nicht ausgezogen und nur die erreichbaren Körperteile gewaschen, wenn wir an einem Bach gerastet hatten.

Ich hatte mich auf ein richtiges Bett gefreut, selbst wenn es voller Flöhe war, und auf die Gelegenheit, mir den Dreck der letzten Woche abzuschrubben. Doch er hatte recht. Ich seufzte und betrachtete den Saum meines Ärmels, der vom Tragen grau und schmierig war.

Da flog plötzlich die Wirtshaustür auf und riss mich aus meinen Gedanken. Vier rotberockte Soldaten drängten sich in den überfüllten Raum. Sie trugen Uniform, hatten die Bajonette ihrer Musketen aufgepflanzt und waren offensichtlich nicht zum Würfeln oder Trinken hier.

Zwei der Soldaten machten eine schnelle Runde durch den Raum und sahen unter die Tische, während ein anderer in der Küche verschwand. Der Vierte blieb als Wache an der Tür stehen und musterte die Menge mit flinken, blassen Augen. Sein Blick traf unseren Tisch und ruhte einen Augenblick spekulierend auf uns, doch dann wanderte er weiter, unablässig auf der Suche.

Jamie war äußerlich ruhig und trank scheinbar unbeirrt sein Ale, doch ich sah, wie sich die Hand in seinem Schoß langsam zur Faust ballte. Duncan, der seine Gefühle weniger im Zaum halten konnte, senkte den Kopf, um seinen Gesichtsausdruck zu verbergen. Keiner von beiden würde die Gegenwart eines Rotrockes jemals ohne Beklommenheit ertragen können, und das aus gutem Grund.

Außer uns schien die Anwesenheit der Soldaten niemanden sonderlich zu beunruhigen. Der kleine Gesangsverein in der Kaminecke setzte seine endlose Version von »Fill Every Glass« fort, und die Kellnerin fing einen lauten Streit mit zwei Lehrlingen an.

Der Soldat kam aus der Küche zurück, offensichtlich ohne etwas gefunden zu haben. Er stapfte mitten durch die Würfelrunde am Kamin und schloss sich dann seinen Kameraden an der Tür wieder an. Just als sich die Soldaten aus der Wirtschaft schoben, quetschte sich Fergus’ schmale Gestalt herein und drückte sich gegen den Türpfosten, um den Ellbogen und Musketenkolben auszuweichen.

Ich sah, wie ein Soldat das Blitzen des Metalls bemerkte und interessiert den Haken betrachtete, den Fergus anstelle seiner fehlenden linken Hand trug. Er blickte Fergus scharf an, schulterte dann aber seine Muskete und eilte seinen Kameraden nach.

Fergus schob sich durch die Menge und ließ sich neben Ian auf die Bank fallen. Er sah erhitzt und verärgert aus.

»Blutsaugender salaud«, sagte er unvermittelt.

Jamies Augenbrauen gingen in die Höhe.

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