Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

Es hatte keinen Zweck zu lügen; nicht, wenn er mich sehen konnte.

»Ich habe Angst«, platzte ich heraus.

Er sah sich schnell nach einer Gefahr um, und seine Hand griff nach seinem Messer, doch ich legte ihm die Hand auf den Arm und unterbrach ihn.

»Nicht das. Jamie – halt mich fest. Bitte.«

Er umarmte mich und wickelte den Umhang um mich. Ich zitterte, obwohl es immer noch warm war.

»Ist ja gut, a nighean donn«, murmelte er. »Ich bin hier. Was hat dir denn dann Angst gemacht?«

»Du«, sagte ich und klammerte mich an ihn. Sein Herz schlug genau unter meinem Ohr, stark und regelmäßig. »Dieser Ort. Es macht mir Angst, dass du hierherwillst, mir vorzustellen, dass wir hierherziehen –«

»Angst?«, fragte er. »Wovor, Sassenach?« Seine Arme hielten mich fester. »Als wir geheiratet haben, habe ich doch versprochen, dafür zu sorgen, dass du immer zu essen hast, oder?« Er zog mich näher an sich heran und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

»An diesem Tag habe ich dir drei Dinge gegeben«, sagte er leise. »Meinen Namen, meine Familie und den Schutz meines Körpers. Diese Dinge wirst du immer haben, Sassenach – solange wir beide leben. Wo wir auch sind. Ich werde dich nicht hungern oder frieren lassen; ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt, niemals.«

»Vor diesen Dingen habe ich keine Angst«, platzte ich heraus. »Ich habe Angst, dass du sterben wirst, und das kann ich nicht ertragen, Jamie, ich will, dass du nie stirbst!«

Er fuhr überrascht zurück und blickte mir ins Gesicht.

»Hm, ich werde mir alle Mühe geben, dir den Gefallen zu tun, Sassenach«, sagte er, »aber du weißt, dass ich nicht der Einzige bin, der in dieser Sache mitzureden hat.« Sein Gesicht war ernst, doch einer seiner Mundwinkel zuckte.

Dieser Anblick gab mir den Rest.

»Lach nicht!«, sagte ich wütend. »Wage es bloß nicht zu lachen!«

»Och, ich lach doch gar nicht«, versicherte er mir und versuchte, ein ernstes Gesicht aufzusetzen.

»Doch!« Ich boxte ihn in die Brust. Jetzt lachte er wirklich. Ich boxte ihn noch einmal, fester, und ehe ich michs versah, hämmerte ich mit aller Kraft auf ihn ein. Durch das Plaid klang es wie gedämpfte Trommelschläge. Er griff nach meiner Hand, doch ich senkte den Kopf und biss ihn in den Daumen. Er schrie auf und zog die Hand zurück.

Einen Moment lang untersuchte er meine Zahnabdrücke, dann sah er mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Seine Augen glitzerten immer noch amüsiert, doch immerhin hatte der Schuft aufgehört zu lachen.

»Sassenach, du hast mich dutzendmal so gut wie tot gesehen und hast nicht mit der Wimper gezuckt. Warum zum Kuckuck regst du dich jetzt so auf, obwohl ich nicht einmal krank bin?«

»Nicht mit der Wimper gezuckt?« Ich starrte ihn in wütendem Erstaunen an. »Du meinst, es hat mir nichts ausgemacht?«

Er rieb sich mit dem Finger über seine Oberlippe und betrachtete mich mit einiger Belustigung.

»Oh. Hm. Natürlich hatte ich das Gefühl, dass du dir Sorgen machst. Aber ich muss zugeben, dass ich es noch nie aus diesem Blickwinkel betrachtet habe.«

»Natürlich nicht. Und wenn du es getan hättest, liefe es doch auf dasselbe heraus. Du – du – Schotte!« Es war die schlimmste Beschimpfung, die mir einfiel. Da ich keine Worte mehr fand, drehte ich mich um und stapfte davon.

Unglücklicherweise hat Stapfen eine relativ geringe Wirkung, wenn man es barfuß auf einer Wiese tut. Ich trat auf etwas Scharfes, schrie leise auf und hinkte noch ein paar Schritte, bevor ich stehen bleiben musste.

Ich war auf eine Klette getreten; ein halbes Dutzend Stacheln steckte in meiner nackten Fußsohle, und Blutstropfen quollen aus den kleinen Einstichen. Leise fluchend und unsicher auf einem Bein balancierend, versuchte ich, sie herauszuziehen.

Ich wankte und fiel fast hin. Eine starke Hand ergriff mich unter dem Ellbogen und stützte mich. Ich biss die Zähne zusammen und riss den Rest der Klettenstacheln heraus. Ich entzog ihm meinen Ellbogen, machte auf dem Absatz kehrt und ging – sehr viel vorsichtiger – zu der Stelle zurück, wo ich meine Kleider liegen gelassen hatte.

Ich warf den Umhang ab und begann, mich so würdevoll wie möglich anzuziehen. Jamie stand mit verschränkten Armen da und sah mir kommentarlos zu.

»Als Gott Adam aus dem Paradies geworfen hat, hat Eva ihn immerhin begleitet«, sagte ich zu meinen Fingern, während ich das Zugband meiner Hosen festzog.

»Aye, das ist wahr«, stimmte er nach einer vorsichtigen Pause zu. Er warf mir einen Seitenblick zu, um zu sehen, ob ich vorhatte, erneut auf ihn einzuschlagen.

»Äh – du hast nicht zufällig ein paar von diesen Pflanzen gegessen, die du heute Morgen gepflückt hast, oder, Sassenach? Nein, habe ich auch nicht gedacht«, fügte er hastig hinzu, als er meinen Gesichtsausdruck sah. »War nur so ein Gedanke. Myers sagt, von manchen Sachen hier bekommt man heftige Alpträume.«

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