Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

Na ja, nicht völlig allein, verbesserte ich mich. Wir hatten Ian. Ganz zu schweigen von Rollo, dem Schwein, drei Pferden und zwei Maultieren, die Duncan uns für das Pflügen im Frühjahr dagelassen hatte. Eigentlich schon fast ein Kleinbetrieb. Mir wurde zuversichtlicher zumute; bis zum Monatsende würde das Blockhaus fertig sein, dann würden wir ein festes Dach über dem Kopf haben. Und dann –

»Schlechte Nachrichten, Tante Claire«, sagte Ians Stimme in mein Ohr. »Das Schwein hat den Rest von deinen gemahlenen Nüssen gefressen.«




Kapitel 20

Der weiße Rabe


Oktober 1767

Körper, Seele und Verstand‹«, übersetzte Jamie, während er sich bückte, um den nächsten zurechtgehauenen Baumstamm am Ende zu packen. »›Der Körper für die Empfindungen, die Seele als Triebfeder unserer Handlungen, der Verstand für die Prinzipien. Dennoch hat auch der Ochse im Stall die Fähigkeit zur Empfindung; jedes wilde Tier und jeder Abartige folgt den Zuckungen seiner Impulse; und selbst Männer, die die Götter verleugnen oder ihr Land verraten oder‹ – Vorsicht, Mann!«

Nach dieser Warnung schritt Ian zielsicher über den Axtgriff hinweg, drehte sich nach links und bugsierte sein Ende der Last vorsichtig um die Ecke der halbfertigen Wand aus Stämmen.

»›– oder hinter verschlossenen Türen alle Arten von Schindluder treiben, besitzen einen Verstand, der sie auf den geraden Pfad der Tugend führen könnte‹«, resümierte Jamie Marcus Aurelius’ Selbstbetrachtungen. »›Wenn man also begreift‹ – einen Schritt höher. Aye, gut, jetzt haben wir’s –, ›wenn man also begreift, dass alles andere auch solchen Menschen angeboren ist, dann ist das Einzige, was den guten Menschen auszeichnet, die Bereitwilligkeit, mit der er jede Erfahrung willkommen heißt, die der Webstuhl des Schicksals für ihn webt; seine Weigerung, das Göttliche, das seiner Brust innewohnt, zu beflecken oder es durch Sinnesverwirrungen durcheinanderzubringen …‹ Gut so, und hau … ruck!«

Sein Gesicht wurde scharlachrot vor Anstrengung, als sie jetzt an der richtigen Stelle ankamen und gemeinsam den abgevierten Stamm auf Schulterhöhe hievten. Zu beansprucht, um mit Marc Aurels Selbstbetrachtungen fortzufahren, steuerte Jamie die Bewegungen seines Neffen mit Kopfrucken und atemlos hervorgebrachten kurzen Befehlen, während sie den sperrigen Holzbalken in die Einkerbung der darunterliegenden Querbalken manövrierten.

»Ach, die Zuckungen seiner Impulse, was?« Ian strich sich eine Haarlocke aus dem schweißnassen Gesicht. »Ich spüre leichte Zuckungen in der Magengegend. Ist das schon abartig?«

»Ich glaube, das ist eine der Tageszeit angemessene körperliche Empfindung«, gestand Jamie ihm zu und stöhnte leise, als sie den Balken den letzten Zentimeter in Position manövrierten. »Noch etwas nach links, Ian.«

Der Stamm senkte sich in die vorbereiteten Einkerbungen, und die beiden traten mit einem gemeinsamen Seufzer der Erleichterung zurück. Ian grinste seinen Onkel an.

»Das heißt, du hast auch Hunger, oder?«

Jamie grinste zurück, doch bevor er antworten konnte, hob Rollo den Kopf, spitzte die Ohren, und ein leises Knurren grollte in seiner Brust. Daraufhin hörte Ian auf, sich das Gesicht mit seinem Hemdschoß abzuwischen, und wandte suchend den Kopf.

»Wir kriegen Gesellschaft, Onkel Jamie«, sagte er und deutete mit einem Kopfnicken zum Waldrand. Jamie erstarrte. Bevor er sich jedoch umdrehen oder nach einer Waffe greifen konnte, hatte ich erkannt, was Rollo und Ian im wechselnden Licht der Blätter gesehen hatten.

»Keine Sorge«, sagte ich belustigt. »Es ist dein ehemaliger Saufkumpan – für eine Stippvisite herausgeputzt. Anscheinend eine kleine Überraschung, die der Webstuhl des Schicksals gewebt hat, auf dass du sie bereitwillig willkommen heißt.«

Nacognaweto wartete höflich im Schatten des Kastanienhains, bis er sicher war, dass wir ihn gesehen hatten. Dann trat er aus dem Wald und kam langsam näher, diesmal nicht von seinen Söhnen gefolgt, sondern von drei Frauen. Zwei von ihnen trugen große Bündel auf dem Rücken.

Eine war ein junges Mädchen, kaum älter als vielleicht dreizehn, und die Zweite, die in den Dreißigern war, eindeutig die Mutter des Mädchens. Die dritte Frau, die sie begleitete, war viel älter – nicht die Großmutter, dachte ich beim Anblick ihrer gebeugten Haltung und ihres weißen Haars, vielleicht die Urgroßmutter.

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