Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»Hemlock«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich sah zu ihm herab, und er wies mit dem Kopf auf eine Baumgruppe in der Nähe. »Nimm das Beil. Große … Äste. Zwei Meter. V-Vier Stück.« Er atmete schwer, und in seinem Gesicht zeigte sich ein Hauch Farbe. Trotz meiner Drohungen hatte er aufgehört, sich zu bewegen, doch er hatte die Zähne zusammengebissen, weil sie klapperten; ein Zeichen, das mich mit Freude erfüllte.

Ich bückte mich und tastete erneut unter seinem Umhang herum, diesmal auf der Suche nach dem Beil, das er am Gürtel befestigt hatte. Ich konnte dem Drang nicht widerstehen, meine Hand in den Halsausschnitt seines fransenbesetzten Wolljagdhemdes gleiten zu lassen. Warm! Gott sei Dank, er war immer noch warm; seine Brust fühlte sich durch den Kontakt mit dem feuchten Boden zwar äußerlich kühl an, doch sie war immer noch wärmer als meine Finger.

»Gut«, sagte ich, zog die Hand heraus und stand mit dem Beil auf. »Hemlocktannen. Du meinst zwei Meter lange Äste?«

Er nickte unter heftigem Zittern, und ich setzte mich augenblicklich in Richtung der Bäume in Bewegung, auf die er gezeigt hatte.

In dem stillen Hain hüllte mich sogleich der Duft der Hemlocktannen und Zedern in einen Nebel von Harz und Terpenen, ein kalter, scharfer Geruch, klar und belebend. Viele der Bäume waren enorm groß, und ihre unteren Äste begannen weit über meinem Kopf, doch hier und dort standen auch kleinere Bäume. Ich erkannte sofort den Vorteil dieser Baumsorte – unter ihnen lag kein Schnee, da die fächerartigen Zweige den fallenden Schnee wie Schirme auffingen. Ich hackte auf die unteren Zweige los, hin- und hergerissen zwischen dem Drang zur Eile und der begründeten Angst davor, mir versehentlich ein paar Finger abzuschlagen; meine Hände waren taub vor Kälte und daher ungeschickt.

Das Holz war grün und elastisch, und es dauerte eine Ewigkeit, die zähen, federnden Fasern durchzuhacken. Schließlich hatte ich dennoch vier ausladende Äste mit weitverzweigten, dichten Nadelfächern. Sie malten sich weich und schwarz wie große Federbüschel auf dem frischen Schnee ab; es war fast eine Überraschung, wenn man sie anfasste und harte, kalte stechende Nadeln zu spüren bekam.

Ich zog die Äste zum Felsen zurück und sah, dass Jamie es geschafft hatte, um sich herum noch mehr Laub aufzuhäufen; unter einer hohen, grauschwarzen Verwerfung am Fuß des Felsens war er fast nicht zu sehen.

Unter seiner knappen Anleitung lehnte ich die Hemlockzweige mit den Spitzen nach oben an den Felsen und steckte die abgehackten Enden schräg in den Boden, so dass darunter eine kleine, dreieckige Höhle entstand. Dann ergriff ich erneut das Beil und schlug noch ein paar kleine Kiefern- und Fichtenzweige ab, schob vertrocknetes Gras zusammen und häufte das Ganze gegen die Hemlockwand. Schließlich kroch ich, vor Erschöpfung keuchend, neben ihm in den Unterschlupf.

Ich grub mich zwischen seinem Körper und den Felsen ins Laub, wickelte meinen Umhang um uns beide, legte meine Arme um seinen Körper und hielt ihn fest. Jetzt fand ich die Muße zu zittern. Nicht vor Kälte – noch nicht –, sondern vor Erleichterung und Angst.

Er spürte das und griff etwas umständlich hinter sich, um mich beruhigend zu tätscheln.

»Es wird schon gutgehen, Sassenach«, sagte er. »Wir zwei kriegen das schon hin.«

»Ich weiß«, sagte ich und lehnte meine Stirn an seine Schulter. Doch es dauerte lange, bis ich aufhörte zu zittern.

»Wie lange liegst du schon hier?«, fragte ich schließlich.

Er setzte an, mit den Achseln zu zucken, und hielt dann stöhnend inne.

»Eine ganze Weile. Kurz nach Mittag bin ich von einem Felsen gesprungen. Er war nicht sehr hoch, aber als ich auf dem einen Fuß gelandet bin, hat es in meinem Rücken geknackt, und bevor ich michs versah, lag ich bäuchlings im Dreck. Ich kam mir vor, als hätte mir jemand einen Dolch in die Wirbelsäule gestoßen.«

Es war alles andere als warm in unserem Unterschlupf, langsam kam die Feuchtigkeit der Blätter durch, und der Felsen in meinem Rücken schien Kälte auszustrahlen wie eine Art umgekehrt funktionierende Heizung. Dennoch war es deutlich wärmer als draußen. Ich fing wieder an zu zittern, doch diesmal hatte es körperliche Ursachen.

Jamie spürte das und griff sich an den Hals.

»Kannst du mir den Umhang ausziehen, Sassenach? Leg ihn dir über.«

Es kostete uns einiges Hin und Her und einige unterdrückte Flüche, als Jamie versuchte, sein Gewicht zu verlagern, doch schließlich bekam ich den Umhang zu fassen und breitete ihn über uns beide. Ich streckte die Hand aus und zog ihm sanft das Hemd hoch, um meine Hand auf seine kühle, bloße Haut zu legen.

»Sag mir, wo es weh tut«, sagte ich. Ich hoffte inständig, dass er keinen Bandscheibenvorfall hatte; die schreckliche Vorstellung, dass er für immer ein Krüppel sein könnte, schoss mir durch den Kopf, begleitet von pragmatischen Überlegungen, wie ich ihn den Berg herunterbekommen sollte. Würde ich ihn hier zurücklassen müssen und ihm täglich etwas zu essen bringen, bis er wieder gesund war?

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