Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

Dann packte er sie bei den Schultern und küsste sie hart. Angst, Wut, und die pure Erleichterung, sie gefunden zu haben, verschmolzen augenblicklich zu einem soliden Stoß des Verlangens, und er stellte fest, dass er zitterte. Sie auch. Sie klammerte sich an ihn und lag bebend in seinen Armen.

»Ist ja gut«, flüsterte er. Er vergrub seinen Mund in ihrem Haar. »Ist ja gut, ich bin hier. Ich kümmere mich um dich.«

Sie fuhr aus seiner Umarmung auf.

»Gut?«, rief sie. »Wie kannst du das sagen? Um Himmels willen, du bist hier!«

Der Schrecken in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Er packte sie beim Arm.

»Und wo zum Teufel sollte ich sonst sein, wenn du dich einfach so in das verdammte Nichts verkrümelst und deinen verdammten Hals riskierst und – warum zum Teufel hast du das getan?«

»Ich suche meine Eltern. Was sollte ich wohl sonst hier machen?«

»Das weiß ich, Himmel noch mal! Ich meine, warum zum Teufel hast du mir nicht gesagt, was du vorhattest?«

Sie riss ihren Arm aus seiner Umklammerung und verpasste ihm einen kräftigen Stoß vor die Brust, der ihn um ein Haar stolpern ließ.

»Weil du mich nicht gelassen hättest. Du hättest versucht, mich aufzuhalten, und …«

»Das hätte ich, allerdings! Gott, ich hätte dich irgendwo eingesperrt oder dich an Händen und Füßen festgebunden! Das ist ja wohl die bescheuertste Idee …«

Sie schlug ihn, eine schallende Ohrfeige, die ihn hart an der Wange traf.

»Schnauze!«

»Verdammtes Weibsbild! Erwartest du etwa von mir, dass ich dich ins – ins Nichts verschwinden lasse und zu Hause Däumchen drehe, während man dich auf dem Marktplatz zur Schau stellt? Wofür hältst du mich?«

Er spürte ihre Bewegung mehr, als dass er sie sah, und ergriff ihr Handgelenk, bevor sie ihn noch einmal ohrfeigen konnte.

»Dazu bin ich jetzt nicht in der Stimmung, hörst du? Schlag mich noch einmal, und beim Allmächtigen, ich tue dir etwas an!«

Sie ballte die andere Hand zur Faust und boxte ihn in den Bauch, blitzschnell wie eine zupackende Schlange.

Er hätte gern zurückgeschlagen. Stattdessen ergriff er sie, wickelte sich eine Handvoll ihrer Haare um die Faust und küsste sie hart.

Sie wand sich und kämpfte mit erstickten Geräuschen gegen ihn an, doch er ließ nicht von ihr ab. Dann erwiderte sie den Kuss, und sie sanken gemeinsam auf die Knie. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, als er sie auf den laubbedeckten Boden unter dem Baum bettete. Dann lag sie weinend in seinen Armen, hustete und japste, und die Tränen liefen ihr über das Gesicht, während sie sich an ihn klammerte.

»Warum?«, schluchzte sie. »Warum musstest du mir folgen? War dir das denn nicht klar? Was sollen wir jetzt nur tun?«

»Inwiefern tun?« Er konnte nicht sagen, ob sie vor Wut weinte oder aus Angst – beides, dachte er.

Sie starrte durch ihre verworrenen Haarsträhnen zu ihm hoch.

»Wie kommen wir zurück? Man muss jemanden haben, zu dem man geht – jemanden, an dem einem etwas liegt. Du bist der einzige Mensch auf der anderen Seite, den ich liebe – oder du warst es! Wie soll ich denn zurückkommen, wenn du hier bist? Und wie kommst du zurück, wenn ich hier bin?«

Er erstarrte. Vergessen waren Angst und Wut, und seine Hände krampften sich fest um ihre Handgelenke, damit sie ihn nicht wieder schlagen konnte.

»Deswegen? Deswegen wolltest du es mir nicht sagen? Weil du mich liebst? Lieber Himmel!«

Er ließ ihre Handgelenke los und legte sich auf sie. Er tastete mit beiden Händen nach ihrem Gesicht und versuchte, sie erneut zu küssen. Ihre Hüften kreisten plötzlich herum, und sie schwang zu beiden Seiten die Beine hoch, nahm ihn fest in die Schere und quetschte ihm die Rippen.

Er drehte sich um, brach ihre Umklammerung auf und rollte sich mit ihr herum. Er kam auf dem Rücken zu liegen, und sie saß auf ihm. Er fuhr ihr mit der Hand in die Haare und zog keuchend ihr Gesicht zu sich herunter.

»Aufhören«, sagte er. »Himmel, was ist das hier, ein Ringkampf?«

»Lass meine Haare los.« Sie pendelte mit dem Kopf hin und her und versuchte, ihn abzuschütteln. »Ich hasse es, wenn mich jemand an den Haaren zieht.«

Er ließ ihre Haare los und wanderte mit seiner Hand der Länge nach an ihrem Hals hinauf, die Finger um ihren schlanken Nacken gelegt, einen Daumen auf dem Puls in ihrer Kehle. Er klopfte wie ein Hammer, genau wie sein eigener.

»Na gut, wie ist’s denn mit Würgen?«

»Mag ich auch nicht.«

»Ich auch nicht. Nimm deinen Arm von meinem Hals, aye?«

Ganz langsam sank ihr Gewicht nach hinten. Er war immer noch kurzatmig, aber nicht, weil sie ihm die Luft abgeschnitten hatte. Er hätte ihren Hals am liebsten nicht losgelassen. Nicht, weil er Angst hatte, dass sie wieder auf ihn losgehen würde, sondern weil er es nicht ertragen konnte, den Kontakt mit ihr zu verlieren. Es hatte zu lange gedauert.

Sie hob die Hand und ergriff sein Handgelenk, zog es aber nicht fort. Er spürte, wie sie schluckte.

»Na gut«, flüsterte er. »Sag es. Ich will es hören.«

»Ich … liebe … dich«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Kapiert?«

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