Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»Da du aber kein Mann dieser Zeit bist, würdest du es nicht tun? Oder würdest du es tun, aber es würde dir keine Freude machen?«

»Oh, ich würde es genießen«, versicherte er ihr. »Es gibt nichts, was ich lieber täte, als dich mit einem Stock zu versohlen.«

Sie lachte tatsächlich.

In plötzlicher Wut schob er sie von sich und setzte sich auf.

»Was ist denn mit dir los?«

»Ich dachte, du hättest einen anderen gefunden! Deine Briefe während der letzten paar Monate … und dann der letzte. Ich war mir ganz sicher. Deswegen würde ich dich am liebsten schlagen – nicht, weil du mich angelogen hast oder fortgegangen bist, ohne es mir zu sagen – sondern weil du mich hast glauben lassen, ich hätte dich verloren.«

Sie schwieg einen Moment lang. Ihre Hand kam aus der Dunkelheit und berührte ganz sanft sein Gesicht.

»Es tut mir leid«, sagte sie leise. »Es war nie meine Absicht, dass du das denkst. Ich wollte nur verhindern, dass du es herausfindest – bis es zu spät war.« Sie wandte ihm den Kopf zu, eine Silhouette im schwachen Licht der Straße außen vor ihrem Versteck. »Wie hast du es herausgefunden?«

»Deine Kisten. Sie sind im College angekommen.«

»Was? Aber ich habe ihnen doch gesagt, sie sollten sie nicht vor Ende Mai abschicken, wenn du in Schottland sein würdest!«

»Da wäre ich auch gewesen, wenn mich nicht in letzter Minute diese Tagung in Oxford festgehalten hätte. Sie sind einen Tag vor meiner Abreise angekommen.«

Licht überflutete sie plötzlich, und es wurde laut, als sich die Tür der Wirtschaft öffnete und ein Knäuel von Gästen auf die Straße spie. Stimmen und Schritte kamen erschreckend nah an ihrem Versteck vorbei. Keiner von ihnen sagte ein Wort, bevor die Geräusche nicht verstummt waren. Als die Stille wieder eingekehrt war, hörte er, wie eine Kastanie durch die Blätter fiel und neben ihm im Laub aufprallte.

Briannas Stimme war seltsam heiser.

»Du hast geglaubt, ich hätte einen anderen … und du bist mir trotzdem gefolgt?«

Er seufzte und wischte sich das feuchte Haar aus dem Gesicht. Seine Wut war genauso schnell verflogen, wie sie gekommen war.

»Ich wäre auch gekommen, wenn du mit dem König von Siam verheiratet wärst. Mensch, Frau!«

Sie war kaum mehr als ein bleicher, verschwommener Fleck in der Dunkelheit; er sah die schnelle Bewegung, mit der sie sich vorbeugte, um die heruntergefallene Kastanie aufzuheben, und sich dann hinsetzte und damit spielte. Schließlich holte sie ganz tief Luft und atmete langsam wieder aus.

»Du hast von Leuten gesprochen, die ihre Ehefrauen schlagen.«

Er hielt inne. Die Grillen waren wieder verstummt.

»Du hast gesagt, du bist dir sicher. Hast du das ernst gemeint?«

»Ja«, sagte sie leise.

»Damals in Inverness habe ich gesagt …«

»Du hast gesagt, du willst mich ganz – oder gar nicht. Und ich habe gesagt, ich verstehe. Ich bin mir sicher.«

Während ihres Ringkampfes war ihr das Hemd aus der Hose gerutscht, und es umwehte sie locker in der schwachen, heißen Brise. Er griff unter den flatternden Saum und traf auf ihre nackte Haut, die sich bei seiner Berührung mit Gänsehaut überzog. Er zog sie an sich, ließ seine Hände über ihren nackten Rücken und ihre Schultern gleiten, vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, an ihrem Hals, erkundete sie, fragte sie mit seinen Händen – meinte sie es ernst?

Sie legte die Hände auf seine Schultern und legte sich zurück, drängte ihn. Ja, sie meinte es ernst. Er erwiderte wortlos, indem er die Vorderseite ihres Hemdes öffnete und sie auseinanderbreitete. Ihre Brüste waren weiß und nachgiebig.

»Bitte«, sagte sie. Ihre Hand lag auf seinem Hinterkopf und zog ihn an sich. »Bitte!«

»Wenn ich dich jetzt nehme, dann ist es für immer«, flüsterte er.

Sie atmete kaum, sondern verhielt sich völlig reglos und ließ seine Hände wandern, wohin sie wollten.

»Ja«, sagte sie.

Die Kneipentür öffnete sich erneut, und sie schraken auseinander. Er ließ sie los, stand auf und gab ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Dann stand er da, ihre Hand in der seinen, und wartete, bis die Stimmen in der Ferne verklangen.

»Komm mit«, sagte er und bückte sich unter den herabhängenden Zweigen hindurch.

Der Schuppen stand dunkel und still in einiger Entfernung von der Wirtschaft. Sie blieben in der Nähe des Baumes stehen und warteten, doch es kam kein Geräusch von der Rückseite des Gasthauses; alle Fenster in der oberen Etage waren dunkel.

»Ich hoffe, Lizzie ist ins Bett gegangen.«

Er fragte sich dumpf, wer Lizzie war, doch es kümmerte ihn nicht. Auf diese Entfernung konnte er sie deutlich sehen, obwohl ihr die Nacht jegliche Farbe aus dem Gesicht wusch. Sie sah aus wie ein Harlekin, dachte er; die weißen Wangenflächen von Blätterschatten zerteilt und vom Dunkel ihrer Haare umrahmt, die Augen schwarze Dreiecke über einem ausdrucksvollen Strichmund.

Er nahm ihre Hand in die seine, Handfläche an Handfläche.

»Weißt du, was Handfasting ist?«

»Nicht genau. So etwas wie eine vorläufige Heirat?«

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