Er hielt inne, um Luft zu holen. Er war sich nicht sicher, ob das Gefühl dem Ertrinken oder dem Bergsteigen näherkam, doch was es auch immer war, ihnen stand nicht viel Sauerstoff zur Verfügung.
»Du bist das erste Mädchen, das ich küssen kann, ohne mich zu bücken«, sagte er und verlegte sich auf Konversation, weil er hoffte, so wieder zu Atem zu kommen.
»Oh, gut; wir wollen ja nicht, dass du einen steifen
»Ha, ha«, sagte er und packte sie wieder, zum Teufel mit dem Sauerstoff. Ihre Brüste waren hoch und rund und pressten sich mit jener Mischung aus Weichheit und Festigkeit an seine Brust, die ihn jedes Mal so faszinierte, wenn er sie berührte. Eine ihrer Hände glitt zögernd zwischen sie beide, vorsichtig, dann zog sie sich wieder zurück.
Er konnte sich nicht dazu durchringen, ihren Kuss auch nur so lange zu unterbrechen, dass er sich fertig ausziehen konnte, doch er wölbte seinen Rücken, so dass sie ihm die Kniehose über die Hüften schieben konnte. Sie war so weit, dass sie ihm in einem Stoffhaufen um die Füße fiel, und er trat aus ihr heraus, ohne Brianna loszulassen, und machte nur ein leises, kehliges Geräusch, als ihre Hand wieder zwischen seine Beine wanderte.
Sie hatte Zwiebeln zu Abend gegessen. Die Blindheit schärfte nicht nur den Tastsinn, sondern auch Geschmack und Geruch. Er schmeckte gebratenes Fleisch, saures Ale und Brot. Und einen schwachen, süßen Geschmack, den er nicht identifizieren konnte, der ihn aber irgendwie an grüne Wiesen mit wogendem Gras erinnerte. Schmeckte er ihn, oder roch er ihn in ihrem Haar? Er konnte es nicht sagen; er schien nicht mehr zwischen seinen Sinnen unterscheiden zu können, während sich die Grenzen zwischen ihnen auflösten, er ihren Atem atmete, ihr Herz schlagen fühlte, als läge es in seiner eigenen Brust.
Sie hielt ihn etwas fester, als es ihm angenehm war, und schließlich brach er den Kuss schwer atmend ab.
»Könntest du vielleicht einen Augenblick loslassen? Du hast recht, es ist ein guter Haltegriff, aber es gibt bessere Verwendungsmöglichkeiten dafür.«
Sie fiel auf die Knie, anstatt loszulassen.
Erschrocken wich Roger ein wenig zurück.
»Himmel, bist du sicher, dass du das machen willst?« Er war sich nicht sicher, ob er hoffte, dass sie es wollte, oder nicht. Ihr Haar kitzelte ihn an den Oberschenkeln, und sein Schwanz bebte und sehnte sich danach, umfasst zu werden. Gleichzeitig wollte er sie aber auch nicht erschrecken oder anwidern.
»Möchtest du, dass ich es mache?« Ihre Hände liefen an den Rückseiten seiner Oberschenkel hoch, zögerlich und kitzelnd. Er konnte spüren, wie sich jedes Haar an seinem Körper aufrichtete, von den Knien bis zur Taille. Er kam sich vor wie ein Satyr mit den Beinen und der Ausdünstung eines Ziegenbocks.
»Na … ja. Aber ich habe seit Tagen nicht gebadet«, sagte er und versuchte ziemlich verlegen, zurückzuweichen. Er war mit Gänsehaut überzogen, und es lag nicht an der Raumtemperatur, dass er erschauerte.
»Du riechst gut«, flüsterte sie. »Wie ein großes Tiermännchen.«
Er ergriff ihren Kopf heftig und vergrub seine Finger in ihrem dicken, seidigen Haar.
»Stimmt nur zu genau«, flüsterte er. Ihre Hand ruhte auf seinem Handgelenk, leicht und warm – Gott, war sie warm!
Sein Griff lockerte sich, ohne dass er es beabsichtigte; er spürte, wie ihr Haar im Herabfallen seine Oberschenkel streifte, und dann dachte er nichts Zusammenhängendes mehr, während ihm das gesamte Blut aus dem Gehirn wich und mit Hochgeschwindigkeit gen Süden raste.
»Ach i ich?«
»Was?« Als sie sich ein paar Augenblicke später zurückzog, tauchte er aus seinem Rausch auf und strich ihr das Haar aus dem Gesicht.
»Ich habe gesagt, mach ich’s richtig?«
»Oh. Äh … ich glaube schon.«
»Du
»Also … nein«, sagte er. »Ich meine, ich habe noch nie … das heißt, es hat noch niemand … ja, ich glaube schon.« Er hatte ihren Kopf wiedergefunden und drängte sie sanft nach vorn.
Er glaubte, dass sie ein tiefes Summgeräusch machte, irgendwo tief in ihrer Kehle. Doch vielleicht war es auch sein eigenes Blut, das durch seine geweiteten Venen brauste und in den Staubecken heftig sprudelte, so wie das gefangene Wasser eines Ozeans gegen die Felsen anstürmt. Noch eine Minute, und er würde wie ein Springbrunnen losschießen.
Er wich zurück und zog sie hoch, bevor sie protestieren konnte, dann drängte er sie zu Boden und auf den Strohhaufen, auf den er ihre Kleider geworfen hatte.
Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, doch der Sternenschein, der durch das Fenster kam, war immer noch so schwach, dass er nur ihre Formen und Umrisse sehen konnte, weiß wie Marmor. Allerdings nicht kalt, überhaupt nicht kalt.