Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»Zeig’s mir«, flüsterte sie und biss ihn ins Ohrläppchen.

Irgendwo in der Nähe krähte ein Hahn. Brianna erwachte aus ihrem leichten Halbschlaf und haderte mit sich selbst, weil sie eingeschlafen war. Sie fühlte sich orientierungslos, so müde vor Emotion und Anstrengung, dass ihr zumute war, als schwebte sie einen halben Meter über dem Boden.

Roger regte sich an ihrer Seite, als er ihre Bewegung spürte. Er tastete nach ihr, legte einen Arm um sie, drehte sie um und krümmte sich, um hinter sie zu passen; Knie an Knie, Bauch an Po. Mit kleinen Pfft!-Geräuschen, die sie sehr zum Lachen fand, strich er sich ihre Locken aus dem Gesicht.

Er hatte dreimal mit ihr geschlafen. Sie war sehr wund und sehr glücklich. Sie hatte es sich tausendmal vorgestellt und sich jedes Mal geirrt. Es war schier unmöglich, sich vorzustellen, wie schreckenerregend unmittelbar es war, so genommen zu werden – plötzlich über die Grenzen des eigenen Körpers hinweg ausgedehnt zu werden, durchdrungen, zerrissen, eingenommen. Und es war genauso unmöglich, sich das Gefühl der Stärke vorzustellen, das man dabei empfand.

Sie hatte damit gerechnet, hilflos zu sein, ein Objekt der Begierde. Stattdessen hatte sie ihn festgehalten, gespürt, wie er vor Sehnsucht erzitterte, während er seine ganze Kraft zurücknahm aus Angst, ihr weh zu tun – und es ihr überließ, sie zu entfesseln, wie es ihr gefiel. Es ihr überließ, ihn zu berühren, zu erregen, ihn zu sich zu rufen, zu befehligen.

Auch hätte sie niemals geglaubt, dass eine solche Zärtlichkeit möglich war, mit der er in ihren Armen aufschrie und erzitterte, seine Stirn fest an die ihre presste, ihr jenen Moment anvertraute, in dem sich seine Stärke so plötzlich in Hilflosigkeit verwandelte.

»Es tut mir leid«, sagte er leise in ihr Ohr.

»Was?« Sie langte hinter sich, streichelte seinen Oberschenkel. Das konnte sie jetzt. Sie konnte ihn überall berühren, sich daran erfreuen, wie sich sein Körper anfühlte, wie er schmeckte. Sie konnte es kaum erwarten, dass es Tag wurde und sie ihn nackt sehen konnte.

»Das hier.« Er machte eine kleine Geste mit der Hand, die die Dunkelheit erfasste, die sie umgab, und das harte Stroh, auf dem sie lagen. »Ich hätte warten sollen. Ich hätte gern gehabt, dass es für dich … gut ist.«

»Es war sehr gut für mich«, sagte sie leise. Eine flache Furche lief an der Seite seines Oberschenkels entlang, dort, wo sein Muskel eingekerbt war.

Er lachte ein wenig reuevoll.

»Ich wollte, dass du eine richtige Hochzeitsnacht hast. Weiches Bett, saubere Laken … es hätte besser sein sollen, dein erstes Mal.«

»Weiche Betten und saubere Laken habe ich schon gehabt«, sagte sie. »Aber nicht das hier.« Sie drehte sich in seinen Armen um, griff nach unten und umfasste ihn, die faszinierend veränderliche Masse zwischen seinen Beinen. Er versteifte sich eine Sekunde lang überrascht, dann entspannte er sich und ließ sie machen, was sie wollte. »Es hätte nicht besser sein können«, sagte sie leise und küsste ihn.

Er erwiderte den Kuss, langsam und lässig erkundete er die Tiefen und Höhlungen ihres Mundes, während er ihr den seinen überließ. Er stöhne leise, tief in seiner Kehle, und griff nach unten, um ihre Hand wegzunehmen.

»O Gott, du bringst mich um, Brianna.«

»Tut mir leid«, sagte sie ängstlich. »Habe ich zu fest zugedrückt? Ich wollte dir nicht weh tun.«

Darüber lachte er.

»Das doch nicht. Aber lass das arme Ding doch einen Augenblick in Ruhe, hm?« Mit fester Hand drehte er sie wieder auf die andere Seite und schmiegte seinen Kopf an ihre Schulter.

»Roger?«

»Mm?«

»Ich glaube, ich bin noch nie so glücklich gewesen.«

»Aye? Na, das ist doch schön.« Er hörte sich schläfrig an.

»Selbst wenn – wenn wir nicht zurückkommen, solange wir zusammen sind, macht es mir nichts aus.«

»Wir kommen schon zurück.« Seine Hand legte sich um ihre Brust, sanft wie eine Alge, die um einen Felsen geschmiegt zur Ruhe kommt. »Ich habe dir doch gesagt, es gibt einen anderen Weg.«

»Ja?«

»Ich glaube schon.« Er erzählte ihr von dem Grimoire, jener Mixtur aus sorgfältigen Notizen und verrücktem Geschwafel – und von seiner eigenen Passage durch die Steine von Craigh na Dun.

»Beim zweiten Mal habe ich an dich gedacht«, sagte er leise und spürte im Dunkeln mit dem Finger ihren Gesichtszügen nach. »Ich hab’s überlebt. Und ich bin in der richtigen Zeit rausgekommen. Aber der Diamant, den Fiona mir gegeben hat, war nur noch eine Spur von Lampenruß in meiner Tasche.«

»Also könnte es möglich sein, irgendwie zu – zu navigieren?« Brianna konnte den Hoffnungsschimmer in ihrer Stimme nicht unterdrücken.

»Es könnte sein.« Er zögerte. »Da war ein – ich nehme an, es muss ein Gedicht gewesen sein, oder vielleicht sollte es ein Zauberspruch sein – in dem Buch.« Seine Hand fiel herab, als er es aufsagte.

»Ich erhebe meine Klinge gen Norden,

Wo meine Macht daheim ist,

Gen Westen,

wo die Feuerstelle meiner Seele ist,

Gen Süden,

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