Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»Da?«, sagte ich und öffnete die Augen.

Er nickte und hatte ein schwaches Lächeln auf den Lippen, als er mich ansah.

»Ganz genau. Ich liebe es, wie du aussiehst, wenn du das machst, Sassenach.«

»Und wie sehe ich aus?«, fragte ich, etwas erschrocken zu hören, dass ich nicht aussah wie sonst.

»Ich kann es nicht genau beschreiben«, sagte er, den Kopf auf die Seite gelegt, während er mich prüfend ansah. »Es ist vielleicht wie –«

»Madame Lazonga und ihre Kristallkugel«, sagte Brianna. Sie klang belustigt.

Ich blickte auf und sah zu meiner Verblüffung, dass Brianna zu mir herabsah, den Kopf im selben Winkel geneigt, denselben abschätzenden Blick im Gesicht. Sie verlagerte ihren Blick auf Jamie. »Eine Hellseherin.«

Er lachte.

»Aye, ich glaube, du hast wohl recht, a nighean. Obwohl ich an einen Priester gedacht hatte; wie er aussieht, wenn er die Messe liest und durch das Brot hindurchblickt und stattdessen den Leib Christi sieht. Nicht, dass ich vorhätte, meinen mickrigen Finger mit dem Leib unseres Herrn zu vergleichen«, fügte er hinzu und sah den Finger an, der ihm solchen Ärger machte.

Brianna lachte, und als er zu ihr aufblickte, zog ein Lächeln seinen Mundwinkel hoch. Sein Blick war sanft trotz der Falten, mit denen die Müdigkeit seine Augen umgab. Er hatte einen langen Tag gehabt, dachte ich. Und er würde wahrscheinlich noch sehr viel länger werden. Ich hätte alles gegeben, um diesen flüchtigen Augenblick der Verbindung zwischen ihnen festzuhalten, doch er war schon vorbei.

»Ich finde euch beide zum Lachen«, sagte ich. Ich berührte seinen Finger sanft an der Stelle, die ich festgehalten hatte. »Der Knochen hat einen Sprung, genau hier unter dem Gelenk. Es ist aber nicht schlimm, nur ein Haarriss. Ich werd’s dir vorsichtshalber schienen.«

Ich stand auf und ging zu meiner Medizintruhe, um sie nach einer Leinenbandage und einem der langen, flachen Holzsplitter zu durchsuchen, die ich zum Niederdrücken der Zunge benutzte. Ich blickte unauffällig über den aufgeklappten Deckel hinweg und beobachtete ihn. Irgendetwas an ihm war heute Abend definitiv seltsam, obwohl ich immer noch nicht mit dem Finger darauf zeigen konnte.

Ich hatte es sofort gespürt, sogar durch meine eigene Aufregung hindurch, und spürte es noch stärker, als ich seine Hand hielt, um sie zu untersuchen; er wurde von einer Art Energie durchströmt, als wäre er aufgeregt oder durcheinandergebracht, obwohl er sich äußerlich nichts anmerken ließ. Er war verdammt gut darin, Dinge geheim zu halten, wenn er es wollte; was zum Teufel war in Fergus’ Haus wohl vorgefallen?

Brianna sagte etwas zu Jamie, so leise, dass ich es nicht verstehen konnte, dann wandte sie sich ab, ohne eine Antwort abzuwarten, und kam zu mir an die geöffnete Truhe.

»Hast du eine Salbe für seine Hände?«, fragte sie. Dann beugte sie sich unter dem Vorwand, in die Truhe zu blicken, zu mir herüber und sagte leise: »Soll ich’s ihm heute Abend sagen? Er ist müde und hat Schmerzen. Soll ich ihn nicht lieber schlafen lassen?«

Ich sah Jamie an. Er saß an die Bank gelehnt, beobachtete mit weit geöffneten Augen die Flammen und hatte die Hände flach auf den Oberschenkeln liegen. Doch er war nicht entspannt, der seltsame Strom, der ihn durchlief, spannte ihn an wie einen Telegraphendraht.

»Vielleicht schläft er besser, wenn er’s nicht weiß, aber du nicht«, sagte ich genauso leise. »Sag’s ihm schon. Lass ihn vielleicht nur zuerst essen«, fügte ich eine praktische Überlegung an. Ich glaubte fest daran, dass man schlechten Nachrichten am besten mit vollem Magen gegenübertrat.

Ich schiente Jamies Finger, während sich Brianna neben ihn setzte und ihm Enziansalbe auf die aufgeschürften Knöchel seiner anderen Hand tupfte. Ihr Gesicht war völlig reglos; niemand hätte je erraten, was sich dahinter abspielte.

»Du hast dir das Hemd zerrissen«, sagte ich und befestigte die letzte Bandage mit einem kleinen, ordentlichen Knoten. »Gib es mir nach dem Essen, dann flicke ich es. So, wie ist das?«

»Sehr gut, Madame Lazonga«, sagte er und wackelte vorsichtig mit seinem frisch geschienten Finger. »Ich werde noch völlig verwöhnt, wenn ihr euch so um mich kümmert.«

»Sobald ich anfange, dir dein Essen vorzukauen, kannst du dir Sorgen machen«, sagte ich schroff.

Er lachte und hielt Brianna die geschiente Hand zum Einreiben hin.

Ich ging zum Schrank, um ihm einen Teller zu holen. Als ich mich wieder zur Feuerstelle umdrehte, sah ich, wie er sie intensiv beobachtete. Sie hielt den Kopf gesenkt und hatte den Blick auf die große, schwielige Hand gerichtet, die sie zwischen ihren eigenen Händen hielt. Ich konnte mir vorstellen, wie sie nach den Worten suchte, mit denen sie am besten begann, und es tat mir in der Seele weh. Vielleicht hätte ich es ihm doch selbst unter vier Augen sagen sollen, dachte ich; ihn nicht in ihre Nähe lassen sollen, bis der erste Ansturm seiner Gefühle sicher überstanden war und er sich wieder in der Hand hatte.

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