Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»Ich glaube nicht, dass sie wünschte, es wäre so gewesen«, sagte ich leise. »Und es war ihre Entscheidung.«

Roger fiel ein, bevor Jamie antworten konnte.

»Ihr sagt, was ihr zugestoßen ist, wäre niemals – ihre Schwangerschaft?« Er wartete nicht auf eine Antwort; er hatte sich offenbar so weit von dem Schock der Nachricht erholt, dass er wieder denken konnte, und er kam rapide zu denselben unangenehmen Schlussfolgerungen, die Brianna ein paar Monate zuvor gezogen hatte. Er fuhr mit dem Kopf zu mir herum, die Augen vor Schreck geweitet.

»Sie ist im siebten Monat. Himmel! Sie kann nicht zurück!«

»Jetzt nicht mehr«, sagte ich mit bitterer Betonung. »Sie hätte es gekonnt, als sie es herausfand. Ich habe versucht, sie zur Rückkehr nach Schottland zu bewegen, oder zumindest zu den Westindischen Inseln – da gibt es noch eine … Öffnung. Aber sie wollte nicht. Sie wollte nicht gehen, ohne herauszufinden, was aus dir geworden war.«

»Was aus mir geworden war«, wiederholte er und sah Jamie an. Jamies Schultern spannten sich an, und er biss die Zähne zusammen.

»Aye«, sagte er. »Es ist meine Schuld, daran ist nichts zu machen. Sie sitzt hier in der Falle. Und ich kann nichts für sie tun – außer, Euch wieder zu ihr zu bringen.« Und das, so begriff ich, war der Grund, warum er Roger nichts hatte sagen wollen; aus Angst, dass Roger sich weigern würde, mit uns zurückzukehren, wenn er begriff, dass Brianna in der Vergangenheit festsaß. Ihr in die Vergangenheit zu folgen, war eine Sache; für immer mit ihr hierzubleiben, war etwas ganz anderes. Es waren auch nicht allein seine Schuldgefühle in Bezug auf Bonnet gewesen, die Jamie auf dem Weg hierher verzehrt hatten; jener Spartanerjunge, an dessen Eingeweiden ein Fuchs nagte, hätte in ihm sofort einen Seelenverwandten erkannt, dachte ich, während ich ihn zärtlich ansah und gleichzeitig dem Verzweifeln nah war.

Roger sah ihn an. Ihm fehlten die Worte.

Bevor ihm welche einfallen konnten, näherte sich das Geräusch raschelnder Schritte der Hüttentür. Die Klappe hob sich, und eine große Anzahl Mohawk trat nacheinander ein.

Wir sahen sie erstaunt an; es waren ungefähr fünfzehn, Männer, Frauen und Kinder, alle reisefertig mit Leggings und Pelzen bekleidet. Eine der älteren Frauen hielt eine Babytrage. Sie ging ohne Zögern auf Roger zu und drückte sie ihm in die Arme, während sie etwas auf Mohawk sagte.

Er sah sie stirnrunzelnd an, denn er verstand sie nicht. Jamie war plötzlich hellwach. Er beugte sich zu ihr hinüber und sprach ein paar stockende Worte. Sie wiederholte ungeduldig, was sie gesagt hatte, blickte dann hinter sich und winkte einem jungen Mann.

»Du bist … Priester«, sagte er stockend zu Roger. Er deutete auf die Babytrage. »Wasser.«

»Ich bin kein Priester.« Roger versuchte, der Frau das Tragebrett zurückzugeben, doch sie weigerte sich, es zu nehmen.

»Pries«, sagte sie entschlossen. »Tauf.« Sie winkte einer der jungen Frauen, die jetzt vortrat, eine kleine, mit Wasser gefüllte Hornschale in der Hand.

»Vater Alexandre – er gesagt, du Priester, Priestersohn«, sagte der junge Mann. Ich sah Rogers Gesicht unter dem Bart erbleichen.

Jamie war zur Seite getreten und hatte sich murmelnd in französischem Patois mit einem Mann unterhalten, den er kannte. Jetzt bahnte er sich seinen Weg zu uns zurück.

»Sie sind der Rest der Gemeinde des Priesters«, sagte er leise. »Der Rat hat sie angewiesen zu gehen. Sie haben vor, zur Huronenmission in Ste. Berthe zu reisen, aber sie hätten gern, dass das Kind getauft wird, falls es unterwegs stirbt.« Er blickte Roger an. »Sie halten Euch für einen Priester.«

»Offensichtlich.« Roger blickte auf das Kind in seinen Armen hinab.

Jamie zögerte und blickte auf die wartenden Indianer. Sie standen geduldig mit ruhigen Gesichtern da. Ich konnte nur vermuten, was hinter ihnen lag. Feuer und Tod, Exil – was noch? Das Gesicht der alten Frau, die das Baby getragen hatte, war von Trauer gezeichnet; sie war wohl seine Großmutter, dachte ich.

»Im Notfall«, sagte Jamie leise zu Roger, »kann jeder Mensch das Amt eines Priesters ausüben.«

Ich hätte nicht geglaubt, dass Roger noch weißer werden konnte, doch er tat es. Er schwankte kurz, und die Alte streckte alarmiert die Hand aus, um die Babytrage abzustützen.

Doch er fing sich wieder und nickte der jungen Frau mit dem Wasser zu, damit sie näher kam.

»Parlez-vous français?«, fragte er, und die Köpfe nickten.

»C’est bien«, sagte er, holte tief Luft und hob die Babytrage in die Höhe, um der Kongregation das Kind zu zeigen. Das Baby, ein pausbäckiger Charmeur mit hellbraunen Locken und goldener Haut, blinzelte schläfrig bei diesem Perspektivenwechsel.

»Hört die Worte unseres Herrn Jesus Christus«, sagte er in klarem Französisch. »Getreu dem Wort unseres Herrn Jesus und in der Gewissheit, dass er unter uns zugegen ist, taufen wir jene, die er eingeladen hat, die Seinen zu sein.«

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