Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

Der Hautring öffnete sich auf einmal, und meine Finger berührten etwas Feuchtes, Hartes. Entspannung, und es wich zurück, fort, und ließ meine Fingerspitzen prickelnd mit dem Wissen zurück, dass ich jemand vollkommen Neues berührt hatte. Noch einmal kam der große Druck, die Dehnung, und noch einmal wich es langsam zurück. Ich schob den Saum des Hemdes hoch, und bei der nächsten Presswehe dehnte sich der Ring zu unmöglicher Größe aus, und ein Kopf, der aussah wie ein chinesischer Wasserspeier, kam in einer Flut aus Fruchtwasser und Blut herausgeschossen.

Ich befand mich Nase an Nase mit einem wachsweißen Kopf, der ein Gesicht wie eine Faust hatte und mir in äußerster Wut Grimassen schnitt.

»Was ist es? Ist es ein Junge?« Jamies heisere Frage durchschnitt meine Verblüffung.

»Das hoffe ich doch«, sagte ich und strich ihm hastig mit dem Daumen den Schleim aus Nase und Mund. »Es ist das Hässlichste, was ich je gesehen habe; Gott steh ihm bei, wenn es ein Mädchen ist.«

Brianna machte ein Geräusch, das vielleicht als Lachen begonnen hatte und dann in ein enormes, angestrengtes Grunzen umschlug. Ich hatte kaum Zeit, meine Finger hineinschlüpfen zu lassen und die breiten Schultern ein wenig zu drehen, um nachzuhelfen. Es gab ein hörbares Pop, und ein langes, nasses Etwas schlitterte auf die durchnässte Bettdecke hinaus, wo es zappelte wie eine gestrandete Forelle.

Ich griff nach einem sauberen Leinenhandtuch, wickelte ihn hinein – es war ein Er, der Hodensack hing ihm geschwollen und dunkelrot zwischen den fetten Oberschenkeln – und überprüfte rasch seine Apgarwerte: Atmung, Farbe, Bewegung … alles gut. Er gab dünne, zornige Laute von sich, kurze Explosionen seiner Lungen, ohne wirklich zu weinen, und er boxte mit seinen winzigen, geballten Fäusten in die Luft.

Ich legte ihn auf das Bett, eine Hand auf dem Bündel, während ich nach Brianna sah. Ihre Oberschenkel waren blutverschmiert, doch es gab keine Anzeichen für einen Blutsturz. Die Nabelschnur pulsierte immer noch, eine dicke, feuchte Schlange, die sie beide verband.

Sie lag keuchend auf den zerwühlten Kissen, das feuchte Haar an ihre Schläfen geklebt, ein breites Lächeln der Erleichterung und des Triumphes im Gesicht. Ich legte eine Hand auf ihren Bauch, der plötzlich schwammig geworden war. Tief innen spürte ich, wie die Plazenta nachgab, als ihr Körper die letzte physische Verbindung mit ihrem Sohn preisgab.

»Noch einmal, Schätzchen«, sagte ich leise zu ihr. Die letzte Kontraktion ließ ihren Bauch erschauern, und die Nachgeburt glitt heraus. Ich band die Nabelschnur ab und durchtrennte sie, dann legte ich ihr das solide, kleine Bündel mit dem Kind in die Arme.

»Er ist wunderschön«, flüsterte ich.

Ich überließ ihn ihr und wandte meine Aufmerksamkeit dringenderen Angelegenheiten zu. Ich knetete ihren Bauch fest mit meinen Fäusten, damit sich ihr Uterus zusammenzog und zu bluten aufhörte. Ich konnte hören, wie sich aufgeregtes Geplapper im Haus ausbreitete, als Phaedre nach unten eilte, um die Nachricht zu verbreiten. Ich blickte auf und sah, dass Brianna leuchtete. Sie lächelte immer noch von einem Ohr zum anderen. Jamie war hinter ihr. Auch er lächelte, die Wangen tränennass. Er sagte etwas in heiserem Gälisch zu ihr, strich ihr das Haar vom Hals und beugte sich vor, um sie sanft zu küssen, dicht hinter dem Ohr.

»Hast du Hunger?« Briannas Stimme war tief und gebrochen, und sie versuchte, sich zu räuspern. »Soll ich ihn füttern?«

»Probier’s und schau einfach. Manchmal sind sie direkt danach müde, aber manchmal wollen sie auch nuckeln.«

Sie nestelte am Halsausschnitt ihres Hemdes herum, zog das Band auf und entblößte eine hochstehende, volle Brust. Das Bündel machte kleine Geräusche, die sich wie grauf anhörten, als sie es umständlich zu sich hindrehte, und ihre Augen sprangen vor Überraschung weit auf, als der Mund mit plötzlicher Heftigkeit ihre Brustwarze umschloss.

»Ganz schön stark, nicht wahr?«, sagte ich, und erst als das Salz meiner Tränen mir in die lächelnden Mundwinkel lief, merkte ich, dass ich weinte.

Etwas später, als Mutter und Kind gewaschen waren, für ihre Bequemlichkeit gesorgt war, Essen und Trinken für Brianna gekommen war und eine letzte Untersuchung ergeben hatte, dass alles in bester Ordnung war, trat ich in die tiefen Schatten der oberen Etage hinaus. Ich fühlte mich angenehm abwesend von der Realität, so als schwebte ich ungefähr einen halben Meter über dem Boden.

Jamie war nach unten gegangen, um John Bericht zu erstatten; er wartete am Fuß der Treppe auf mich. Er zog mich wortlos in seine Arme und küsste mich; als er mich losließ, sah ich die dunkelroten Halbmonde, die Briannas Nägel in seine Hände gegraben hatten und die noch nicht verblichen waren.

»Du hast es auch gut gemacht«, flüsterte er mir zu. Dann leuchtete die Freude hell in seinen Augen auf und erblühte zu einem breiten Grinsen. »Oma!«

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