Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

Claire warf einen lächelnden Blick auf den Tee. Das elektrische Feld war nach wie vor da, jetzt jedoch mühsam unterdrückt. Roger konnte sehen, dass eine ihrer Hände so fest in den Stoff ihres Rocks geklammert war, dass ihr die Kante ihres Rings in die Haut schnitt.

Fiona strahlte. Sie war rundlich und hübsch wie eine kleine braune Henne. Roger seufzte innerlich. Es freute ihn zwar, seinen Gästen etwas anbieten zu können, doch ihm war klar, dass die großzügige Natur der Erfrischungen dazu gedacht war, seinen Beifall zu finden, nicht den seiner Gäste. Fiona war neunzehn, und sie hatte ein einziges, leidenschaftliches Lebensziel: Ehefrau zu sein. Vorzugsweise eines berufstätigen Mannes. Sie hatte einen einzigen Blick auf Roger geworfen, als er vor einer Woche eingetroffen war, um den Nachlass des Reverends zu ordnen, und beschlossen, dass ein Assistenzprofessor für Geschichte der beste Kandidat war, den Inverness zu bieten hatte.

Seitdem war er gemästet worden wie eine Weihnachtsgans, seine Schuhe waren stets blank geputzt, seine Hausschuhe und seine Zahnbürste lagen ordentlich bereit, sein Rock war makellos gebürstet, er bekam die Abendzeitung gebracht und neben den Teller gelegt, sein Nacken wurde massiert, wenn er stundenlang am Schreibtisch gearbeitet hatte, und er sah sich unablässigen Fragen nach seinem körperlichen Wohlbefinden, seiner Stimmung und seinem allgemeinen Gesundheitszustand ausgesetzt. Nie zuvor hatte er einen derartigen Ansturm der Häuslichkeit erlebt.

Kurz, Fiona trieb ihn zum Wahnsinn. Sein gegenwärtiger Zustand unrasierter Lässigkeit war eher eine Reaktion auf ihre gnadenlosen Nachstellungen, als dass er dem Niedergang in die Schmuddeligkeit geschuldet war, der sich ganz natürlich einstellte, wenn sich ein Mann vorübergehend von den Ansprüchen des Berufslebens und der Gesellschaft befreit sah.

Der Gedanke, mit Fiona Graham im heiligen Bund der Ehe vereint zu sein, ließ ihm das Mark gefrieren. Mit ihren ständigen Aufdringlichkeiten würde sie ihn innerhalb eines Jahres ins Irrenhaus bringen. Davon jedoch ganz abgesehen, war da noch Brianna Randall, die jetzt nachdenklich auf den Teewagen blickte, als fragte sie sich, wo sie anfangen sollte.

Er konzentrierte sich schon den ganzen Nachmittag fest auf Claire Randall und ihr Projekt und vermied es, ihre Tochter anzusehen. Claire Randall war eine Schönheit, und sie hatte diese feinknochige Art und diese durchscheinende Haut, die ihr auch mit sechzig noch dasselbe Aussehen verleihen würde wie mit zwanzig. Doch wenn er Brianna Randall ansah, verging ihm schlicht der Atem.

Sie hielt sich wie eine Königin, während andere hochgewachsene Mädchen oft die Schultern hängen ließen. Die aufrechte, elegante Haltung ihrer Mutter verriet ihm, woher sie dieses spezielle Attribut hatte. Nicht jedoch die bemerkenswerte Körpergröße, die taillenlange rote Haarkaskade mit den Funken aus Kupfer und Gold, den Strähnen aus Bernstein und Zimt, die ihr lässig wie ein Umhang über Wangen und Schultern fiel. Die Augen, so dunkelblau, dass sie je nach Lichteinfall fast schwarz zu sein schienen. Und auch nicht diesen breiten, großzügigen Mund mit der vollen Unterlippe, die zu verspielten Küssen und leidenschaftlichen Bissen einlud. Diese Dinge mussten von ihrem Vater kommen.

Eigentlich war Roger ganz froh, dass ihr Vater nicht da war, denn er hätte sich die Gedanken, die Roger durch den Kopf gingen, mit Sicherheit väterlich entrüstet verbeten – Gedanken, die Roger, wie er fürchtete, ins Gesicht geschrieben standen.

»Tee, was?«, sagte er beherzt. »Bestens. Wunderbar. Das sieht ja köstlich aus, Fiona. Äh, danke, Fiona. Ich, äh, glaube nicht, dass wir noch etwas brauchen.«

Fiona, die seinen Wink mit dem Zaunpfahl ignorierte, nahm die Komplimente der Gäste huldvoll nickend entgegen, deckte mit geschickten, sparsamen Bewegungen den Tisch, schenkte Tee ein, reichte die erste Kuchenplatte herum und schien ganz darauf eingestellt zu sein, als Dame des Hauses zu fungieren.

»Etwas Sahne zum Scone, Rog, ich meine, Mr. Wakefield?«, schlug sie vor und löffelte ihm Rahm auf den Teller, ohne seine Antwort abzuwarten. »Sie sind viel zu dünn; Sie müssen doch etwas essen.« Sie warf Brianna Randall einen Verschwörerblick zu und sagte: »Sie wissen ja, wie Männer sind; wenn sich keine Frau um sie kümmert, essen sie nicht anständig.«

»Was für ein Glück, dass Sie sich um ihn kümmern«, antwortete Brianna höflich.

Roger holte tief Luft und ballte mehrfach die Hände zu Fäusten, bis das Bedürfnis, Fiona zu erwürgen, wieder vergangen war.

»Fiona«, sagte er. »Würden Sie, äh, könnten Sie mir vielleicht einen kleinen Gefallen tun?«

Sie begann zu leuchten wie eine kleine Kürbislaterne, und ihr Mund dehnte sich zu einem eifrigen Grinsen bei dem Gedanken, etwas für ihn zu tun. »Natürlich, Rog, Mr. Wakefield! Gerne doch!«

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