Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»In all den Dokumenten, in denen von diesen Männern die Rede war«, legte sich Roger seine Worte sorgsam zurecht, »wurde ein Hauptmann James Fraser erwähnt, der anscheinend ihr Anführer war. Aber er stand nicht auf Ihrer Liste. Ich habe mich nur gefragt, ob Sie von ihm wussten?«

Im ersten Moment stand sie da wie erstarrt und erinnerte ihn an ihr Verhalten kurz nach ihrem Eintreffen. Doch dann schüttelte sie sich leicht und antwortete anscheinend gleichmütig.

»Ja, ich wusste von ihm.« Ihr Ton war ruhig, doch jegliche Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen, und Roger konnte den Puls an ihrem Halsansatz dahinrasen sehen.

»Ich habe ihn nicht auf die Liste gesetzt, weil ich schon wusste, was aus ihm geworden war. Jamie Fraser ist in Culloden gestorben.«

»Sind Sie sicher?«

Als hätte sie es eilig zu gehen, griff Claire nach ihrer Handtasche und blickte durch den Flur in Richtung der Toilette, wo das Klappern des betagten Türknaufs davon kündete, dass Brianna versuchte herauszukommen.

»Ja«, sagte sie, ohne ihn noch einmal anzusehen. »Ich bin mir ganz sicher. Oh, Mr. Wakefield … Roger, meine ich.« Jetzt fuhr sie herum und heftete diese seltsam gefärbten Augen auf ihn. In diesem Licht wirkten sie beinahe gelb, dachte er; die Augen einer großen Katze. Leopardenaugen.

»Bitte«, sagte sie, »erwähnen Sie Jamie Fraser nicht vor meiner Tochter.«

Es war spät, und er hätte längst im Bett sein sollen, doch Roger konnte einfach nicht schlafen. Ob es daran lag, dass ihn Fiona nicht in Ruhe ließ, daran, dass sich Claire Randall immer wieder derart merkwürdig selbst widersprach, oder daran, dass er sich so sehr auf die gemeinsame Recherche mit Brianna Randall freute, er war hellwach, und das würde sich vermutlich auch nicht ändern. Statt sich im Bett hin- und herzuwälzen oder Schafe zu zählen, beschloss er, das Beste aus seiner Schlaflosigkeit zu machen. Wahrscheinlich würde er in null Komma nichts einschlafen, wenn er die Nase noch einmal in die Papiere des Reverends steckte.

In Fionas Zimmer am Ende des Flurs brannte noch Licht, und er ging auf Zehenspitzen die Treppe hinunter, um sie ja nicht zu stören. Dann schaltete er das Licht im Studierzimmer ein und blieb einen Moment stehen, um das Ausmaß seiner Aufgabe auf sich wirken zu lassen.

Die Wand war exemplarisch für das Denken des Reverends. Es war eine Korkplatte, die eine ganze Wand des Zimmers einnahm, etwa sechseinhalb mal vier Meter. Der ursprüngliche Kork verschwand beinahe bis zur Unsichtbarkeit unter den zahllosen Schichten aus Papieren, Notizen, Fotos, Drucken, Rechnungen, Quittungen, Vogelfedern, abgerissenen Briefumschlagsecken mit interessanten Briefmarken, Adressetiketten, Schlüsselringen, Postkarten, Gummis und anderem Kleinkram, der entweder mit Heftzwecken oder Bindfäden an der Wand befestigt war.

An manchen Stellen war das Sammelsurium zwölf Schichten dick, doch der Reverend war stets in der Lage gewesen, den Finger zielsicher auf den Gegenstand zu legen, den er suchte. Roger glaubte, dass die Wand nach einem Prinzip organisiert sein musste, das so subtil war, dass es sich nicht einmal amerikanischen NASA-Wissenschaftlern erschließen würde.

Roger warf einen skeptischen Blick auf die Wand. Es gab keinen logischen Ausgangspunkt. Er griff zögernd nach einer Liste mit Daten der bischöflichen Generalversammlung, wurde aber abgelenkt, weil ihm darunter ein mit Wachsmalstift gezeichneter Drache ins Auge fiel, dem kunstvolle Rauchwölkchen aus den geblähten Nüstern quollen und grüne Flammen aus dem klaffenden Maul schossen.

ROGER stand in großen, krakeligen Blockbuchstaben unten auf dem Blatt. Er erinnerte sich vage daran, wie er erklärt hatte, dass der Drache grünes Feuer spuckte, weil er nichts als Spinat fraß. Roger ließ den bischöflichen Terminplan wieder an seinen Platz zurückfallen und drehte der Wand den Rücken zu. Damit konnte er sich später befassen.

Der Schreibtisch, ein gewaltiger Sekretär mit einem Rollverschluss, kam ihm vergleichsweise harmlos vor. Mit einem Seufzer zog Roger den abgenutzten Schreibtischsessel herbei und setzte sich, um zu versuchen, sich einen Reim auf das zu machen, was der Reverend aufbewahrenswert gefunden hatte.

Ein Stapel Rechnungen, die noch zu bezahlen waren. Ein weiterer Stapel offiziell aussehender Dokumente: Autopapiere, Vermessungsberichte, Zertifikate der Baubehörde. Ein weiterer Stapel mit historischen Notizen und Urkunden. Wieder einer mit Erbstücken der Familie. Und schließlich einer – bei weitem der größte – mit nutzlosem Kram.

Er war so sehr in die Arbeit vertieft, dass er weder hörte, wie sich hinter ihm die Tür öffnete, noch, wie sich Schritte näherten. Plötzlich tauchte eine große Teekanne neben ihm auf dem Schreibtisch auf.

»Häh?« Blinzelnd richtete er sich auf.

»Dachte, Sie möchten vielleicht Tee, Mr. Wake –, ich meine, Roger.« Fiona stellte ein kleines Tablett mit einer Tasse, einer Untertasse und einem Teller Plätzchen neben ihn.

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