Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

Wie durch meinen Gedanken heraufbeschworen, kam links auf dem Parkplatz das knallorange Dach eines zerbeulten Morris in Sicht, das in der Nebelfeuchte leuchtete wie ein Verkehrssignal.

Brianna hatte es ebenfalls gesehen – es konnte in Inverness nicht viele Autos geben, die diese Farbe und dieses heruntergekommene Aussehen hatten. Sie zeigte mit dem Finger darauf und sagte: »Sieh nur, Mama, ist das nicht Roger Wakefields Auto?«

»Ich glaube schon.« Rechts von uns war ein Café, aus dem der Duft nach warmen Scones, Toast und Kaffee an die frische Regenluft drang. Ich packte Briannas Arm und zog sie in das Café.

»Ich glaube, ich habe doch Hunger«, erklärte ich. »Komm, wir trinken einen Kakao und essen ein paar Plätzchen.«

Brianna war noch Kind genug, um sich durch Kakao verlocken zu lassen, und jung genug, um jederzeit essen zu können. Sie äußerte keine Einwände, sondern nahm unverzüglich Platz und griff nach dem teefleckigen grünen Blatt Papier, das als Speisekarte diente. Ich wollte zwar eigentlich keinen Kakao, aber ich brauchte einen Moment zum Nachdenken. An der Betonmauer des Parkplatzes auf der anderen Straßenseite befand sich ein Schild mit der Aufschrift PARKEN NUR FÜR SCOTRAIL-FAHRGÄSTE, gefolgt von diversen kleiner gedruckten Drohungen, was mit Fahrzeugen von Leuten geschehen würde, die hier parkten, ohne mit dem Zug zu fahren. Entweder wusste Roger etwas über Recht und Ordnung in Inverness, das ich nicht wusste, oder er hatte einen Zug genommen. Er konnte natürlich überallhin gefahren sein, doch Edinburgh oder London kamen mir am wahrscheinlichsten vor. Er nahm seine Nachforschungen wirklich ernst – guter Junge.

Wir waren selbst mit dem Zug aus Edinburgh gekommen. Ich versuchte, mir den Fahrplan ins Gedächtnis zu rufen, jedoch erfolglos.

»Ich frage mich, ob Roger wohl mit dem Abendzug zurückkommt?«, sagte Brianna und wiederholte damit derart frappierend, was ich dachte, dass ich mich an meinem Kakao verschluckte. Angesichts der Tatsache, dass sie über Rogers Rückkehr nachdachte, stellte sich mir die Frage, wie ernsthaft sie von dem jungen Mr. Wakefield Notiz genommen hatte.

Ernsthaft anscheinend.

»Ich dachte«, sagte sie beiläufig, »wir sollten vielleicht eine Kleinigkeit für Roger Wakefield besorgen, wenn wir schon hier sind – ein Dankeschön für dieses Projekt, das er für dich durchführt?«

»Gute Idee«, sagte ich belustigt. »Was glaubst du denn, was ihm gefallen würde?«

Sie blickte stirnrunzelnd in ihren Kakao, als suchte sie dort Inspiration. »Ich weiß es nicht. Etwas Schönes; es sieht ja so aus, als würde er sich viel Arbeit machen.« Plötzlich sah sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Warum hast du ihn gefragt?«, sagte sie. »Wenn du Leute aus dem achtzehnten Jahrhundert suchst, gibt es doch Firmen, die das machen. Genealogie und so, meine ich. Papa hat auch immer mit Scot-Search gearbeitet, wenn er einen Stammbaum ausknobeln musste und keine Zeit hatte, es selbst zu tun.«

»Ja, ich weiß«, sagte ich und holte tief Luft. Wir befanden uns hier auf vermintem Terrain. »Dieses Projekt – es hat deinem … deinem Vater viel bedeutet. Er hätte gewollt, dass Roger Wakefield es macht.«

»Oh.« Sie schwieg eine Weile und sah dem Regen zu, der über das Caféfenster perlte.

»Fehlt dir Papa eigentlich?«, fragte sie plötzlich, die Nase in ihrer Tasse vergraben und die Wimpern gesenkt, um mich nicht ansehen zu müssen.

»Ja«, sagte ich. Ich fuhr mit dem Zeigefinger über den Rand meiner Tasse und wischte einen Tropfen Kakao ab. »Wir haben uns nicht immer verstanden, das weißt du ja, aber … ja. Wir haben uns gegenseitig respektiert, und das ist viel wert. Und wir haben uns trotz allem gemocht. Ja, er fehlt mir.«

Sie nickte wortlos, legte ihre Hand auf die meine und drückte sie sacht. Ich legte die Finger um die ihren, lang und warm, und eine Weile saßen wir so verbunden da und nippten schweigend an unserem Kakao.

»Ach«, sagte ich schließlich und schob meinen Stuhl quietschend über das Linoleum, »ich habe etwas vergessen. Ich muss noch einen Brief an die Klinik einwerfen. Eigentlich hatte ich das auf dem Weg in den Ort vor. Wenn ich mich beeile, erwische ich die letzte Leerung noch. Geh doch schon zu Kiltmaker – der Laden ist drüben auf der anderen Straßenseite –, und ich komme dazu, wenn ich bei der Post war, ja?«

Briannas Miene war zwar überrascht, doch sie nickte ohne Widerrede.

»Oh. Okay. Aber ist es denn nicht weit bis zur Post? Du wirst ganz nass werden.«

»Das macht nichts. Ich nehme ein Taxi.« Ich legte einen Geldschein auf den Tisch, um unsere Getränke zu bezahlen, und schlüpfte wieder in meinen Regenmantel.

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