Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

Er schüttelte den Kopf. Die Wahrheit war, dass er nicht wusste, was er als Nächstes tun sollte. Es war eine unangenehme Situation. Er wollte nichts damit zu tun haben, und doch gab es kein Zurück. Er mochte Claire Randall; er mochte Brianna Randall – viel mehr als das, wenn er ehrlich war. Er hätte sie gern beschützt und ihr Leid erspart, wenn es möglich war. Doch genau das schien nicht möglich zu sein. Alles, was er tun konnte, war, den Mund zu halten, bis Claire Randall ihr Vorhaben ausführte, was auch immer es war. Und dann da zu sein, um die Scherben aufzulesen.




Kapitel 3

Mütter und Töchter

Ich fragte mich, wie viele Teestuben es wohl in Inverness geben mochte. Die High Street ist zu beiden Seiten mit kleinen Cafés und Souvenirläden gesäumt, so weit das Auge reicht. Seit Königin Victoria die Highlands zu einem sicheren Pflaster für Reisende gemacht hatte, indem sie der Gegend ihren königlichen Segen erteilte, strömten die Touristen in ständig wachsender Zahl gen Norden. Die Schotten, die aus dem Süden eigentlich nur bewaffnete Invasionen und politische Einmischung gewohnt waren, hatten sich der Herausforderung mit Bravour gestellt.

Man konnte sich in keinem Highlandort mehr als ein paar Meter über die Hauptstraße bewegen, ohne einen Laden vorzufinden, der Butterkekse, Toffee, mit Disteln bestickte Taschentücher, Spielzeugdudelsäcke, aus Aluminium gestanzte Clanembleme, Brieföffner in Form von Claymoreschwertern, Geldbörsen in Form kleiner Sporrans (manchmal mit einem anatomisch korrekten »Schotten« darunter) und ein schier unglaubliches Sortiment erfundener Tartanmuster verkaufte, die jeden nur vorstellbaren, aus Stoff gefertigten Gegenstand schmückten, von Mützen, Krawatten und Servietten bis hin zu einem besonders grauenvollen »Buchanan«-Design, das man zur Herstellung von Herrenunterhosen aus Nylon verwendet hatte.

Während ich den Blick über einen Satz Küchenhandtücher schweifen ließ, auf denen ein völlig falsch abgebildetes Ungeheuer von Loch Ness »Auld Lang Syne« trällerte, dachte ich, dass Victoria wirklich einiges zu verantworten hatte.

Brianna spazierte langsam durch den schmalen Mittelgang des Ladens und legte dann den Kopf in den Nacken, um staunend zu den Waren aufzublicken, die an der Decke hingen.

»Meinst du, das ist echt?«, fragte sie und zeigte auf ein präpariertes Hirschgeweih, dessen Spitzen neugierig aus einem regelrechten Wald aus Dudelsackpfeifen hervorlugten.

»Das Geweih? Oh ja. Ich glaube nicht, dass man so etwas aus Plastik hinbekommt«, erwiderte ich. »Außerdem, sieh dir den Preis an. Wenn etwas über hundert Pfund kostet, ist es mit großer Wahrscheinlichkeit echt.«

Brianna bekam große Augen und senkte den Kopf.

»Himmel. Ich glaube, ich kaufe Jane lieber ein Stück Tartanstoff für einen Rock.«

»Guter Wollstoff wird kaum weniger kosten«, sagte ich trocken, »aber wir können ihn viel einfacher im Flugzeug mit nach Hause nehmen. Dann lass uns nach drüben zu Kiltmaker gehen, da gibt es die beste Qualität.«

Es hatte – natürlich – angefangen zu regnen, und wir steckten unsere in Papier gewickelten Einkäufe unter die Regenmäntel, die wir auf mein Beharren hin klugerweise angezogen hatten. Brianna prustete plötzlich belustigt los.

»Kein Wunder, dass der Erfinder des Regenmantels Schotte war«, sagte sie und blickte zu dem Regenvorhang auf, der sich von der Kante eines Baldachins über uns ergoss. »Regnet es denn hier immer?«

»So gut wie«, sagte ich und spähte durch den Wolkenbruch, um zu sehen, ob ein Auto kam. »Obwohl ich vermute, dass unser werter Erfinder ein ziemlicher Weichling war; die meisten Schotten in meiner Bekanntschaft waren relativ unempfindlich gegen Regen.« Ich biss mir abrupt auf die Lippe, doch Brianna hatte meinen kleinen Ausrutscher nicht bemerkt; sie betrachtete den knöcheltiefen Sturzbach, der durch den Rinnstein lief.

»Weißt du was, Mama, lass uns besser bis zur Kreuzung gehen. So kommen wir hier nicht über die Straße.«

Ich nickte zustimmend und folgte ihr die Straße entlang, während mein Herz von Adrenalin geflutet unter dem feuchten Regenmantel schlug. Wann bringst du es endlich hinter dich?, wollte mein Verstand wissen. Du kannst doch nicht ewig jedes Wort auf die Goldwaage legen und die Hälfte deiner angefangenen Sätze wieder hinunterschlucken. Warum erzählst du es ihr nicht einfach?

Noch nicht, dachte ich. Ich bin bestimmt kein Feigling – oder falls doch, spielt es keine Rolle. Aber wir sind noch nicht so weit. Ich wollte erst einmal, dass sie Schottland sieht. Nicht das hier – gerade gingen wir an einem Schaufenster mit Tartanschühchen für Babys vorbei –, sondern die Landschaft. Und Culloden. Und vor allem möchte ich ihr erzählen können, wie die Geschichte ausgegangen ist. Und dazu brauche ich Roger Wakefield.

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