Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

Was Jack Randall ihm angetan hatte, war in seine Seele gesunken, so wie die Enden der Peitsche in seinen Rücken gesunken waren, und die Narben, die es dort hinterlassen hatte, waren nicht minder dauerhaft. Bis heute war ich mir nicht sicher, was ich getan hatte, als ich seine Dämonen heraufbeschworen und in der Finsternis seiner Gedanken mit bloßen Händen gegen sie gekämpft hatte; manchmal ist in der Heilkunst der Unterschied zwischen Medizin und Magie nicht groß.

Wieder spürte ich den kalten, harten Stein, gegen den ich geprallt war, und die Kraft, die mir Jamies Rage gegeben hatte, die Hände, die sich um meinen Hals schlossen, und die brennende Kreatur, die in der Dunkelheit Jagd auf mich gemacht hatte.

»Aber ich habe ihn geheilt«, sagte ich leise. »Er ist zu mir zurückgekommen.«

Brianna schüttelte langsam den Kopf, zwar verwirrt, aber mit dieser sturen Haltung, die ich wirklich sehr gut kannte. »Grahams sind dumm, Campbells sind Betrüger, MacKenzies sind bezaubernd, aber gerissen, und Frasers sind stur«, hatte mir Jamie einmal die allgemeinen Charaktermerkmale der Clans beschrieben. Er hatte gar nicht so unrecht gehabt; Frasers waren extrem stur – nicht zuletzt er selbst. Oder Brianna.

»Ich glaube das nicht«, sagte sie tonlos. Sie richtete sich im Sitzen auf und betrachtete mich genau. »Ich glaube, dass du zu viel über diese Männer aus Culloden nachgedacht hast«, sagte sie. »Du hast schließlich einiges hinter dir, und vielleicht hat Papas Tod …«

»Frank war nicht dein Vater«, sagte ich unverblümt.

»Doch!«, gab sie so blitzartig zurück, dass es uns beide erschreckte.

Frank hatte sich irgendwann in das Beharren der Ärzte ergeben, dass jeder Versuch, mich »zu zwingen, die Realität zu akzeptieren«, wie es einer von ihnen formulierte, meine Schwangerschaft in Gefahr bringen konnte. Auf den Fluren war viel gemurmelt worden – und hin und wieder auch geschrien –, doch er hatte es aufgegeben, mich nach der Wahrheit zu fragen. Und ich hatte es in meiner Erschöpfung und Verzweiflung aufgegeben, sie ihm zu erzählen.

Diesmal würde ich nicht aufgeben.

»Ich habe es Frank versprochen«, sagte ich. »Vor zwanzig Jahren, nach deiner Geburt. Ich habe versucht, ihn zu verlassen, aber er wollte mich nicht gehen lassen. Er hat dich geliebt.« Ich spürte, wie meine Stimme sanfter wurde, als ich Brianna ansah. »Er konnte die Wahrheit nicht glauben, aber er wusste – natürlich –, dass er nicht dein Vater war. Er hat mich gebeten, es dir nicht zu sagen – ihn deinen einzigen Vater sein zu lassen –, solange er am Leben war. Danach, hat er gesagt, wäre es meine Entscheidung.« Ich schluckte und leckte mir die trockenen Lippen.

»Ich war ihm das schuldig«, sagte ich. »Weil er dich geliebt hat. Doch jetzt ist Frank tot – und du hast ein Recht darauf zu erfahren, wer du bist. Wenn du es bezweifelst, geh in die Nationalgalerie. Dort hängt ein Bild von Ellen MacKenzie, Jamies Mutter. Sie trägt das hier.« Ich berührte die Perlenkette an meinem Hals. Süßwasserperlen aus schottischen Flüssen, durchflochten mit kleinen Goldkügelchen. »Jamie hat sie mir an unserem Hochzeitstag geschenkt.«

Ich betrachtete Brianna, die aufrecht und stocksteif dasaß und deren Gesichtsknochen sich vor lauter Protest deutlich abzeichneten. »Nimm einen Handspiegel mit«, sagte ich. »Wirf einen genauen Blick erst auf das Porträt und dann in den Spiegel. Es ist dir zwar nicht exakt aus dem Gesicht geschnitten, aber du bist deiner Großmutter sehr ähnlich.«

Roger starrte Brianna an, als hätte er sie noch nie gesehen. Er ließ den Blick zwischen uns hin- und herschweifen, als müsste er einen Entschluss fassen, dann richtete er sich plötzlich auf und erhob sich von dem Sofa, auf dem er neben ihr gesessen hatte.

»Ich habe da etwas, was du, glaube ich, sehen solltest«, sagte er entschlossen. Er ging eilig zu dem alten Sekretär des Reverends hinüber und zog ein Bündel vergilbter Zeitungsausschnitte aus einem der kleinen Fächer, das mit einem Gummi zusammengerollt war.

»Wenn du sie gelesen hast, sieh dir die Daten an«, sagte er zu Brianna und reichte sie ihr. Dann wandte er sich immer noch im Stehen zu mir um und betrachtete mich mit dem langen, leidenschaftslosen Blick, in dem ich die Miene des Wissenschaftlers erkannte, den man Objektivität gelehrt hatte. Noch glaubte er mir zwar nicht, doch er hatte genug Fantasie, um zu zweifeln.

»Siebzehnhundertdreiundvierzig«, sagte er wie zu sich selbst. Staunend schüttelte er den Kopf. »Und ich dachte, es wäre ein Mann gewesen, den du 1946 hier kennengelernt hättest. Gott, ich hätte im Leben nicht gedacht … aber, Himmel, wer hätte das schon?«

Ich war überrascht. »Du hast es gewusst? Das mit Briannas Vater?«

Er wies kopfnickend auf die Zeitungsausschnitte in Briannas Hand. Noch hatte sie keinen Blick darauf geworfen, sondern starrte Roger an, halb verwirrt, halb wütend. Ich konnte das Gewitter sehen, das sich in ihren Augen zusammenbraute, und Roger, dachte ich, konnte das auch. Er wandte hastig den Blick von ihr ab und wandte sich fragend an mich.

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