Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Diese Männer, deren Namen du mir gegeben hast, die in Culloden gekämpft haben – dann hast du sie gekannt?«

Ich entspannte mich ein winziges bisschen. »Ja, ich habe sie gekannt.« Im Osten grollte der Donner, und die ersten Regentropfen prasselten an die deckenhohen Fenster, die eine Wand des Studierzimmers säumten. Brianna hatte den Kopf über die Zeitungsausschnitte gesenkt, und die Flügel ihres Haars verbargen alles außer ihrer Nasenspitze, die leuchtend rot war. Jamie wurde auch immer rot, wenn er wütend oder bestürzt war. Der Anblick eines Frasers am Rand der Explosion war mir bestens vertraut.

»Und du warst in Frankreich«, murmelte Roger vor sich hin, ohne mich aus den Augen zu lassen. Der Schock in seinem Gesicht wich jetzt einer Art aufgeregtem Staunen. »Du kanntest nicht zufällig auch …«

»Doch, ich kannte ihn«, erwiderte ich. »Das ist der Grund, warum wir nach Paris gegangen sind. Ich hatte Jamie von Culloden erzählt – vom ’45er Aufstand und davon, was geschehen würde. Wir sind nach Paris gegangen, weil wir versuchen wollten, Charles Stuart aufzuhalten.«

Zweiter Teil

Die Scharlatane





Kapitel 6

Wellen schlagen


Le Havre, Frankreich


Februar 1744

Brot«, murmelte ich schwach und hielt die Augen fest geschlossen. Von dem großen, warmen Subjekt an meiner Seite kam keine Reaktion außer seinem leise seufzenden Atem.

»Brot!«, sagte ich ein bisschen lauter. Plötzlich geriet die Bettwäsche in Aufruhr, und ich packte den Rand der Matratze und spannte jeden Muskel an, um das Auf und Ab meiner inneren Organe zu stabilisieren.

Von der anderen Seite des Bettes kamen Tastgeräusche, gefolgt vom Öffnen einer Schublade, einem unterdrückten Ausruf auf Gälisch, dem leisen Geräusch eines nackten Fußes, der über Holzdielen stapfte, dann senkte sich die Matratze unter dem Gewicht eines schweren Körpers.

»Hier, Sassenach«, sagte eine drängende Stimme, und ich spürte, wie eine trockene Brotkruste meine Unterlippe berührte. Ich griff blind um mich, ohne die Augen zu öffnen, nahm das Brot und begann vorsichtig zu kauen. Meine Kehle war so trocken, dass ich jeden Bissen einzeln hinunterwürgen musste. Doch ich war nicht so dumm, um Wasser zu bitten.

Die kaum angefeuchteten Klumpen aus Brotkrumen bahnten sich allmählich den Weg durch meinen Hals und ließen sich in meinem Magen nieder, wo sie wie kleine Ballasthäufchen lagen. Die Wogen meiner Übelkeit kamen langsam zur Ruhe, bis mein Inneres schließlich vor Anker lag. Ich öffnete die Augen und sah Jamie Frasers ängstliches Gesicht wenige Zentimeter über mir schweben.

»Äk!«, sagte ich erschrocken.

»Geht es?«, fragte er. Als ich nickte und mich zaghaft zu setzen begann, legte er den Arm um meinen Rücken, um mir zu helfen. Dann setzte er sich neben mich auf die Kante des schlichten Betts und streichelte mir das schlafzerzauste Haar.

»Du Arme«, sagte er. »Würde dir ein Schluck Wein helfen? Ich habe eine Feldflasche mit Rheinwein in meiner Satteltasche.«

»Nein. Nein danke.« Ich erschauerte kurz bei der Vorstellung, Wein zu trinken – ich hatte bei dem bloßen Wort das Gefühl, die dunklen, fruchtigen Dämpfe zu riechen –, und richtete mich auf.

»Es geht gleich besser«, sagte ich gezwungen fröhlich. »Keine Sorge, es ist völlig normal für eine schwangere Frau, wenn ihr morgens übel ist.«

Jamie warf mir einen skeptischen Blick zu, dann erhob er sich und holte seine Kleider von dem Hocker am Fenster. Im Februar ist es in Frankreich höllisch kalt, und die gewölbten Glasscheiben des Fensters trugen eine dicke Eisschicht.

Er war nackt, und seine Schultern überzogen sich mit Gänsehaut, die ihm auch die rotgoldenen Härchen an den Armen und Beinen zu Berge stehen ließ. Da er jedoch an Kälte gewöhnt war, zitterte er weder, noch beeilte er sich sonderlich damit, sich Strümpfe und Hemd anzuziehen. Dann hielt er beim Ankleiden inne, kam zum Bett zurück und umarmte mich kurz.

»Leg dich doch wieder hin«, schlug er vor. »Ich schicke dir das Zimmermädchen, damit sie Feuer macht. Vielleicht findest du ja ein bisschen Ruhe, nachdem du etwas gegessen hast. Du wirst dich doch jetzt nicht mehr übergeben?« Ich war mir zwar nicht vollkommen sicher, nickte aber beruhigend.

»Ich glaube nicht.« Ich blickte zurück auf das Bett; wie meistens in öffentlichen Gasthäusern waren die Bettdecken nicht allzu sauber. Dennoch, das Silber in Jamies Geldbörse hatte uns zum besten Zimmer des Hauses verholfen, und das schmale Bett war mit Gänsefedern gepolstert statt mit Lumpen oder Wolle.

»Hm, vielleicht lege ich mich doch einen Moment hin«, murmelte ich. Ich zog die Füße vom eiskalten Zimmerboden hoch und schob sie unter die Decken, wo ich die letzten Überreste von Wärme suchte. Mein Magen schien sich so weit beruhigt zu haben, dass ich einen Schluck Wasser riskieren konnte, und ich goss mir einen Becher aus dem rissigen Schlafzimmerkrug ein.

»Wonach hast du gerade getreten?«, fragte ich und nippte vorsichtig. »Es gibt doch hier oben keine Spinnen, oder?«

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