Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Gott, welch Gedanke!«, sagte er keuchend, als er den Becher abstellte. »Aber ich glaube, es besteht keine Gefahr«, beruhigte er sich selbst. »Der Port ist schon zur Hälfte abgeladen. Doch am besten spreche ich trotzdem mit dem Kapitän«, fügte er stirnrunzelnd hinzu. »Er soll die Männer bezahlen, sobald sie fertig abgeladen haben – und wenn irgendjemand krank aussieht, kann er seine Heuer haben und sofort gehen.« Er machte entschlossen kehrt und schoss aus dem Zimmer. An der Tür blieb er noch einmal stehen und rief: »Bestellt etwas zu essen!«, ehe er wie eine kleine Elefantenherde die Treppe hinuntertrampelte.

Ich wandte mich an Jamie, der wie betäubt in seinen Weinbecher blickte, den er nicht angerührt hatte.

»Er sollte das nicht tun!«, rief ich aus. »Wenn er die Pocken an Bord hat, könnte er sie in der ganzen Stadt verbreiten, wenn er seine Männer damit losschickt.«

Jamie nickte langsam.

»Dann wollen wir hoffen, dass er sie nicht an Bord hat«, stellte er gelassen fest.

Ich wandte mich unsicher zur Tür. »Aber … sollten wir denn nicht irgendetwas tun? Ich könnte doch zumindest einen Blick auf seine Männer werfen. Und ihnen sagen, was sie mit den Leichen der Männer von dem anderen Schiff tun sollen …«

»Sassenach.« Die tiefe Stimme war immer noch gelassen, hatte aber einen unüberhörbaren warnenden Unterton.

»Was?« Als ich mich wieder zurückwandte, sah ich, dass er sich vorgebeugt hatte und mich seelenruhig über den Rand seines Bechers hinweg ansah. Eine Minute lang schwieg er nachdenklich, ehe er etwas sagte.

»Glaubst du, dass das, was wir uns vorgenommen haben, wichtig ist, Sassenach?«

Ich ließ die Hand vom Türknauf sinken.

»Die Stuarts davon abzuhalten, einen Aufstand in Schottland anzuzetteln? Ja, natürlich glaube ich das. Warum fragst du?«

Er nickte geduldig wie ein Lehrer, der es mit einem begriffsstutzigen Schüler zu tun hat.

»Aye. Nun ja. Wenn das so ist, wirst du jetzt herkommen, dich setzen und mit mir Wein trinken, bis Jared zurückkommt. Und wenn nicht …« Er hielt inne und atmete so heftig aus, dass sich die rote Haarwelle über seiner Stirn hob.

»Wenn nicht, dann wirst du hinuntergehen auf ein Kai voller Seemänner und Kaufleute, die glauben, dass Frauen in der Nähe von Schiffen der Gipfel des Unglücks sind, und die bereits das Gerücht verbreiten, dass du St. Germains Schiff mit einem Fluch belegt hast, und du wirst ihnen sagen, was sie tun müssen. Mit etwas Glück werden sie zu viel Angst vor dir haben, um dich zu vergewaltigen, ehe sie dir die Kehle durchschneiden und dich in den Hafen werfen, und mich gleich hinterher. Wenn dich St. Germain nicht vorher persönlich erwürgt. Hast du seine Miene nicht gesehen?«

Ich kehrte zum Tisch zurück und setzte mich abrupt. Meine Knie waren ein wenig weich.

»Doch, ich habe sie gesehen«, sagte ich. »Aber könnte er denn … Er würde doch nicht …«

Jamie zog die Augenbrauen hoch und schob mir einen Becher Wein über den Tisch.

»Er könnte, und er würde, wenn er glaubte, dass es sich unauffällig bewerkstelligen lässt. In Gottes Namen, Sassenach, du hast den Mann fast ein Jahreseinkommen gekostet! Und er sieht nicht wie ein Mensch aus, der einen solchen Verlust mit Gelassenheit erträgt. Hättest du nicht laut und vor Zeugen zum Hafenmeister gesagt, dass es die Pocken sind, wäre die Sache mit ein paar diskreten Bestechungsgeldern erledigt gewesen. Was glaubst du denn, warum uns Jared so schnell hier hinaufgebracht hat? Weil der Wein so gut ist?«

Meine Lippen fühlten sich steif an, als hätte ich tatsächlich eine ordentliche Menge des Vitriols aus dem Weinkrug getrunken.

»Du meinst … wir sind in Gefahr?«

Er lehnte sich zurück und nickte.

»Jetzt hast du verstanden«, sagte er liebevoll. »Ich vermute, Jared wollte dich nicht beunruhigen. Wahrscheinlich ist er nicht nur unterwegs, um sich um seine Mannschaft zu kümmern, sondern auch, um Bewacher für uns zu arrangieren. Er ist vermutlich weniger in Gefahr – jeder kennt ihn, und seine Männer und Lagerarbeiter sind gleich dort draußen.«

Ich rieb mir mit den Händen über die Gänsehaut, die sich über meine Unterarme breitete. Im Kamin brannte ein munteres Feuer, und das Zimmer war warm und verraucht, aber mir war kalt.

»Woher weißt du denn so viel darüber, was der Comte St. Germain tun könnte?« Ich zweifelte nicht an Jamies Worten – ich erinnerte mich nur zu gut an den böswilligen, finsteren Blick, den mir der Comte in dem Lagerhaus zugeworfen hatte –, aber ich fragte mich, woher er den Mann kannte.

Jamie trank einen kleinen Schluck Wein, verzog das Gesicht und stellte ihn hin.

»Erstens steht er in dem Ruf, rücksichtslos zu sein – und noch einiges mehr. Ich habe schon von ihm gehört, als ich in Paris gelebt habe, obwohl ich damals das Glück hatte, ihm nie in die Quere zu kommen. Zweitens hat mich Jared gestern ausführlich vor ihm gewarnt; er ist Jareds bedeutendster Konkurrent in Paris.«

Ich stützte die Ellbogen auf den abgenutzten Tisch und legte das Kinn in die gefalteten Hände.

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