Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

Wieder stieß der Kapitän ein ersticktes Heulen aus und klammerte sich an den Ärmel des Beamten, doch dieser riss sich los und hastete aus dem Gebäude.

Die Atmosphäre unter den Zurückbleibenden war ein wenig angespannt, da mich Monsieur le Comte und sein Kapitän mit finsteren Blicken bedachten, während Jamie sie bedrohlich anfunkelte und der Tote blicklos an die Decke starrte, die sich dreizehn Meter über uns befand.

Der Comte trat einen Schritt auf mich zu, und seine Augen glitzerten. »Habt Ihr auch nur die geringste Ahnung, was Ihr getan habt?«, fauchte er. »Seid gewarnt, Madame; Ihr werdet für Euer heutiges Tagewerk bezahlen!«

Jamie bewegte sich abrupt auf den Comte zu, doch Jared war schneller. Er zupfte an Jamies Ärmel und schob mich sacht auf das Tor zu, während er dem erschütterten Kapitän etwas Unverständliches zumurmelte, was dieser nur mit einem stumpfen Kopfschütteln quittierte.

»Armer Kerl«, sagte Jared draußen und schüttelte ebenfalls den Kopf. »Puh!« Es war kalt auf dem Kai, denn ein eisiger grauer Wind schüttelte jetzt die vor Anker liegenden Schiffe, doch Jared wischte sich Gesicht und Hals mit einem großen Taschentuch aus rotem Segeltuch ab, das er aus seiner Rocktasche zog und das so gar nicht zu ihm passen wollte. »Komm mit, Junge, suchen wir uns ein Wirtshaus. Ich brauche etwas zu trinken.«

Als wir unbeschadet im oberen Zimmer eines Wirtshauses am Kai angelangt waren und einen Weinkrug auf dem Tisch stehen hatten, ließ sich Jared auf einen Stuhl fallen, fächelte sich Luft zu und atmete keuchend aus.

»Gott, was für ein Glück!« Er goss sich einen großen Schluck Wein in seinen Becher, schüttete ihn hinunter und schenkte sich nach. Als er sah, wie ich ihn anstarrte, grinste er und schob den Krug in meine Richtung.

»Nun, es gibt Wein, Kleine«, erklärte er, »und dann gibt es das, was man trinkt, um sich den Staub hinunterzuspülen. Trink ihn schnell, ehe du ihn schmecken kannst, dann erfüllt er seinen Zweck durchaus.« Er folgte seinem eigenen Rat, leerte den Becher und griff erneut nach dem Krug. Allmählich dämmerte mir, was Jamie tags zuvor widerfahren war.

»Glück oder Pech?«, fragte ich Jared neugierig. Ich hätte zwar eigentlich damit gerechnet, dass die Antwort »Pech« lautete, aber die joviale Ausgelassenheit des kleinen Kaufmanns schien mir nicht auf den Rotwein zurückzuführen zu sein, der große Ähnlichkeit mit Batteriesäure hatte. Ich stellte meinen Becher auf den Tisch und hoffte, dass mein Zahnschmelz intakt geblieben war.

»Pech für St. Germain, Glück für mich«, sagte er knapp. Er erhob sich von seinem Stuhl und warf einen Blick aus dem Fenster.

»Gut«, sagte er und setzte sich zufrieden. »Bis Sonnenuntergang haben sie den Wein im Lagerhaus. Alles in Sicherheit.«

Jamie lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und betrachtete seinen Vetter mit hochgezogener Augenbraue, ein Lächeln auf den Lippen.

»Dürfen wir das so verstehen, dass Monsieur le Comte de St. Germains Schiff ebenfalls Spirituosen an Bord hatte, Vetter?«

Das breite Grinsen, das seine Erwiderung war, gab den Blick auf zwei Goldzähne im Unterkiefer preis, die Jareds Ähnlichkeit mit einem Piraten noch vergrößerten.

»Den besten Port aus Pinhao«, sagte er fröhlich. »Hat ihn ein Vermögen gekostet. Die halbe Jahresernte der Winzer in Noval, und bis nächstes Jahr gibt es keinen mehr.«

»Und ich vermute, es ist die andere Hälfte des Portweins aus Noval, die gerade in dein Lagerhaus transportiert wird?« Allmählich verstand ich sein Entzücken.

»Richtig, Kleine, goldrichtig!«, prustete Jared, der kaum an sich halten konnte. »Weißt du, was für Preise er in Paris erzielen wird?« Er beugte sich vor und knallte seinen Becher auf den Tisch. »Eine limitierte Menge, deren Monopol bei mir liegt? Gott, mein Profit für das ganze Jahr ist gesichert.«

Ich erhob mich und blickte meinerseits aus dem Fenster. Die Arianna lag bereits merklich höher im Wasser, und auf dem hinteren Teil des Decks türmten sich die Frachtnetze, die von einem Ausleger hinuntergelassen und für den Transport ins Lagerhaus sorgfältig Flasche um Flasche in Handkarren umgeladen wurden.

»Nicht, dass ich den allgemeinen Jubel dämpfen möchte«, sagte ich ein wenig zögernd, »aber sagtest du, dass dein Port aus demselben Ort stammt wie St. Germains Lieferung?«

»Aye, so ist es.« Jared trat an meine Seite und blinzelte auf die Prozession der Lagerarbeiter hinunter. »Noval keltert den besten Portwein in ganz Spanien und Portugal; ich hätte gern die gesamte Abfüllung gehabt, aber mein Kapital hat nicht ausgereicht. Warum?«

»Nur dass, wenn die Schiffe aus demselben Hafen kommen, die Chance besteht, dass einige deiner Seeleute ebenfalls die Pocken haben«, sagte ich.

Der Gedanke ließ Jareds hagere Wangen erbleichen, und er griff nach einem stärkenden Schluck.

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