Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Oh?«, sagte ich, dann dämmerte es mir. »Oh!« Der König über dem Wasser – König James. Was natürlich einiges dazu beitrug zu erklären, warum sich plötzlich alle Welt in dem Bemühen überschlug, Jamie und mich in Paris unterzubringen, was normalerweise unglaublicher Zufall gewesen wäre.

Wenn Jared Jakobit war, war auch seine Korrespondenz mit Abt Alexander höchstwahrscheinlich mehr als zufällig; es war gut möglich, dass Jamies Brief, der unser Eintreffen ankündigte, zusammen mit einem Brief von Alexander gekommen war, in welchem dieser König James’ Ansinnen erklärte. Und wenn unser Aufenthalt in Paris Jareds persönlichen Plänen entgegenkam – umso besser. Von plötzlicher Anerkennung für das komplexe jakobitische Netzwerk erfüllt, hob auch ich mein Glas und trank auf Seine Majestät jenseits des Wassers – und auf unsere neue Partnerschaft mit Jared.

Jared und Jamie ließen sich nun zu einer Erörterung des Weingeschäftes nieder und waren bald Kopf an Kopf in tintenbeschriebene Papiere vertieft, offenbar Frachtbriefe und Transportrechnungen. In der kleinen Kajüte roch es nach Tabak, Brandydunst und ungewaschenem Seemann, und allmählich wurde mir wieder ein wenig flau im Magen. Da ich vorerst wohl nicht mehr gebraucht wurde, erhob ich mich lautlos und begab mich an Deck.

Ich achtete darauf, dem Streit aus dem Weg zu gehen, der immer noch an der hinteren Ladeluke tobte, und bahnte mir meinen Weg zwischen zusammengerollten Seilen, Gegenständen, die vermutlich Belegnägel waren, und Bergen aus zusammengesunkenem Segeltuch hindurch zu einer ruhigen Stelle am Bug. Von hier aus konnte ich ungehindert über den ganzen Hafen hinwegblicken.

Ich setzte mich auf eine Truhe an der Reling und genoss den salzigen Windhauch und die Teer- und Fischgerüche der Schiffe und des Hafens. Es war zwar noch kalt, doch ich hatte den Umhang fest um mich gezogen, und er hielt mich warm. Das Schiff wiegte sich langsam, während es von der steigenden Flut angehoben wurde; ich konnte sehen, wie sich die Algenbärte an den Dockpfählen wirbelnd hoben, so dass die glänzenden schwarzen Muschelansiedlungen dazwischen verschwanden.

Der Gedanke an Muscheln erinnerte mich an die gedünsteten Muscheln mit Butter, die ich gestern Abend gegessen hatte, und plötzlich hatte ich Hunger. Die absurden Extreme der Schwangerschaft schienen mein Augenmerk immer wieder auf meine Verdauung zu richten; wenn ich mich nicht gerade übergab, hatte ich Bärenhunger. Der Gedanke an Essen brachte mich wiederum auf Speisekarten, was mich auf Jareds Wunsch brachte, dass ich die Gastgeberin spielte. Abendgesellschaften, hm? Es schien zwar eine merkwürdige Methode zu sein, mit der Rettung Schottlands zu beginnen, doch etwas Besseres fiel mir auch nicht ein.

Zumindest konnte ich Charles Stuart im Auge behalten, wenn er mir bei Tisch gegenübersaß, dachte ich und lächelte innerlich über meinen Scherz. Und wenn er Anstalten machte, ein Schiff nach Schottland zu besteigen, konnte ich ihm etwas in die Suppe tun.

Oder vielleicht war das gar nicht so komisch: Dieser Gedanke brachte mich auf Geillis Duncan, und mein Lächeln erstarb. Die Frau des Fiskalprokurators von Cranesmuir hatte ihren Mann umgebracht, indem sie ihm bei einem Bankett Zyanidpulver ins Essen streute. Kurz darauf hatte man sie der Hexerei bezichtigt und sie verhaftet, während ich bei ihr zu Besuch war; auch ich war vor Gericht gestellt worden, und Jamie hatte mich gerettet. Die Erinnerungen an die Tage in der kalten Dunkelheit des Diebeslochs von Cranesmuir waren noch allzu frisch, und der Wind erschien mir plötzlich eisig.

Ich erschauerte, jedoch nicht nur vor Kälte. Ich konnte nicht an Geillis Duncan denken, ohne dass es mir kalt über den Rücken lief. Weniger der Dinge wegen, die sie getan hatte, sondern vielmehr der Frage wegen, wer sie gewesen war. Ebenfalls eine Jakobitin; eine, deren Unterstützung für die Stuarts mit einem Hauch von Irrsinn versetzt gewesen war. Schlimmer noch, sie war, was auch ich war – eine Reisende durch die Steine.

Ich wusste nicht, ob sie wie ich durch Zufall in die Vergangenheit gelangt war oder ob sie ihre Reise mit Bedacht unternommen hatte. Genauso wenig wusste ich mit Gewissheit, woher sie kam. Doch das letzte Bild, das ich von ihr hatte, als sie den Richtern, die sie zum Scheiterhaufen verurteilen würden, ihren Trotz entgegenschrie, war das Bild einer hochgewachsenen, blonden Frau mit hochgereckten Armen, auf deren einem Arm der unverwechselbare runde Fleck einer Impfnarbe prangte. Automatisch tastete ich unter den wärmenden Falten des Umhangs nach der kleinen erhöhten Stelle auf der Haut meines eigenen Oberarms und erschauerte, als ich sie fand.

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