Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Einen guten Mann«, betonte er und senkte das Glas wieder. »Es ist so, meine Liebe«, sagte er mit einer Verbeugung in meine Richtung, »ich habe die Gelegenheit, eine außerordentliche Investition in ein Weingut an der Mosel zu tätigen. Doch ich würde die Bewertung nur ungern einem Untergebenen überlassen; ich müsste das Anwesen selbst sehen und empfehlen, wie es zu entwickeln ist. Dieses Unterfangen würde mehrere Monate in Anspruch nehmen.«

Er blickte nachdenklich in sein Glas und schwenkte die duftende braune Flüssigkeit so, dass ihr Parfum die Kajüte erfüllte.

»Die Gelegenheit ist zu gut, um sie mir entgehen zu lassen«, sagte Jared. »Und ich könnte mehrere gute Verträge mit den Winzern an der Rhône abschließen; ihre Produkte sind exzellent, in Paris jedoch relativ selten. Gott, sie würden sich an den Adel verkaufen lassen wie Schnee im Sommer!« Gierige Visionen glänzten kurz in seinen klugen schwarzen Augen auf, dann glitzerten sie voller Humor, und er sah mich an.

»Aber –«, sagte er.

»Aber«, schloss ich für ihn, »dein Geschäft hier kann nicht allein bleiben, ohne dass es von kundiger Hand geführt wird.«

»Nicht nur Schönheit und Charme, sondern auch Intelligenz. Ich gratuliere dir, Vetter.« Er neigte Jamie das sorgfältig frisierte Haupt zu und zog eine Augenbraue zu humorvollem Beifall hoch.

»Ich gestehe, dass mir nicht ganz klar war, wie ich das bewerkstelligen sollte«, sagte er und stellte sein Glas hin, als wollte er nun die gesellschaftliche Frivolität beiseitelegen, um zur Sache zu kommen. »Aber als du mir aus Ste. Anne geschrieben hast, dass du Paris zu besuchen beabsichtigst …« Er zögerte einen Moment, dann lächelte er Jamie mit einem seltsamen kleinen Flattern seiner Hände an.

»Da ich wusste, Junge, dass du«, er wies kopfnickend auf Jamie, »ein Gespür für Zahlen hast, war mir sehr danach, dein Eintreffen als Antwort auf meine Gebete zu betrachten. Dennoch dachte ich, wir sollten uns vielleicht erst begegnen und unsere Bekanntschaft erneuern, ehe ich so weit gehe, dir einen konkreten Vorschlag zu unterbreiten.«

Du meinst, du wolltest erst einmal sehen, wie präsentabel ich bin, dachte ich zynisch, lächelte ihm aber dennoch zu. Ich erhaschte Jamies Blick, und eine seiner Augenbrauen zuckte hoch. Dies war offensichtlich unsere Woche – für einen enteigneten Vogelfreien und eine angebliche englische Spionin schienen unsere Dienste doch sehr gefragt zu sein.

Jareds Angebot war mehr als großzügig; dafür, dass Jamie die nächsten sechs Monate die französische Geschäftszentrale übernahm, würde ihm Jared nicht nur ein Gehalt bezahlen, sondern uns sein Pariser Haus mitsamt Personal zur freien Verfügung überlassen.

»Nicht doch, nicht doch«, sagte er, als Jamie gegen diese Fürsorge zu protestieren versuchte. Er drückte sich mit dem Finger auf die Nasenspitze und sah mich mit einem charmanten Grinsen an. »Eine hübsche Frau, die als Gastgeberin bei Abendgesellschaften strahlen kann, ist im Weingeschäft von großem Vorteil, Vetter. Du hast ja keine Ahnung, wie viel Wein man verkaufen kann, wenn man den Kunden erst die Gelegenheit gibt, ihn zu kosten.« Er schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, ihr würdet mir einen großen Dienst erweisen, wenn deine Frau es auf sich nehmen würde, Gäste zu empfangen.«

Der Gedanke, Einladungen für die Pariser Gesellschaft zu geben, war in der Tat ein wenig einschüchternd. Jamie sah mich an und zog die Augenbrauen fragend in die Höhe, doch ich schluckte tapfer und nickte lächelnd. Es war ein gutes Angebot; wenn er sich in der Lage fühlte, die Leitung eines Importgeschäfts zu übernehmen, war es das mindeste, was ich tun konnte, mein fröhliches Konversationsfranzösisch aufzupolieren.

»Keine Ursache«, murmelte ich, doch Jared war ohnehin davon ausgegangen, dass ich zustimmen würde, und hatte die schwarzen Augen bereits wieder konzentriert auf Jamie gerichtet, um fortzufahren.

»Außerdem dachte ich, ihr braucht vielleicht ein festes Etablissement – um den anderen Interessen nachgehen zu können, die euch nach Paris führen.«

Jamie lächelte unverbindlich, und Jared stieß ein kurzes Lachen aus und griff nach seinem Brandyglas. Man hatte uns Wassergläser gebracht, um zwischendurch den Gaumen zu spülen, und mit der anderen Hand zog er jetzt eines zu sich hin.

»Nun, ein Trinkspruch!«, rief er aus. »Auf unsere Zusammenarbeit, Vetter – und auf Seine Majestät!« Er hob das Brandyglas zum Salut, führte es dann demonstrativ über das Wasserglas hinweg und hob es an die Lippen.

Ich beobachtete dieses merkwürdige Verhalten überrascht, doch für Jamie schien es eine Bedeutung zu haben, denn er lächelte Jared an, ergriff seinerseits das Glas und hob es über das Wasser.

»Auf Seine Majestät«, wiederholte er. Dann sah er, dass ich ihn verwundert anstarrte, lächelte und erklärte: »Auf Seine Majestät – über dem Wasser, Sassenach.«

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