Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Was kommen wird.« Und was würde kommen?, fragte ich mich. Was kommen würde, wenn unsere Bemühungen hier ohne Erfolg blieben, war ein bewaffneter Aufstand, ein Versuch, die Stuart-Monarchie wieder einzusetzen, angeführt vom Sohn des Exilkönigs, Prinz Charles Edward (Casimir Maria Sylvester) Stuart.

»Bonnie Prince Charlie«, sagte ich leise zu mir selbst, während ich mich in dem großen Wandspiegel betrachtete. Er war hier, jetzt, in derselben Stadt, vermutlich nicht allzu weit entfernt. Wie würde er wohl sein? Ich konnte ihn mir nur anhand des bekannten historischen Porträts vorstellen, das einen gutaussehenden, etwas femininen jungen Mann von ungefähr sechzehn zeigte, mit sanften hellroten Lippen und gepudertem Haar, wie es der Mode der Zeit entsprach. Oder anhand der Fantasiegemälde, die eine robustere Version desselben Wesens zeigten, das ein Schwert schwang, während es von einem Boot die Gestade Schottlands betrat … Schottlands, das er bei dem Versuch, es wieder für sich und seinen Vater zu beanspruchen, in Schutt und Asche legen würde.

Zum Scheitern verurteilt, würde er doch genügend Unterstützung finden, um das Land zu spalten und seine Gefolgsmänner mitten durch einen Bürgerkrieg zum blutigen Ende auf dem Feld von Culloden zu führen. Er würde dann zurück in die Sicherheit Frankreichs flüchten, doch die Rache seiner Feinde würde jene treffen, die er zurückließ.

Um eine solche Katastrophe zu verhindern, waren wir hier. Wenn man in Jareds Haus in Frieden und Luxus daran dachte, schien es unglaublich. Wie verhinderte man eine Rebellion? Nun, wenn Aufstände in Wirtshäusern ausgeheckt wurden, ließen sie sich ja vielleicht beim Dinner verhindern. Ich betrachtete mich achselzuckend im Spiegel, blies mir eine verirrte Locke aus dem Auge und begab mich nach unten, um die Köchin zu umgarnen.

Das Personal, das zunächst dazu zu neigen schien, mich mit ängstlichem Argwohn zu betrachten, begriff schnell, dass ich keinerlei Absicht hatte, mich in seine Arbeit einzumischen, und entspannte sich zu dienstbeflissener Wachsamkeit. Schon mit vor Erschöpfung getrübtem Blick hatte ich den Eindruck gehabt, dass mindestens ein Dutzend Dienstboten zu meiner Begutachtung im Flur aufgereiht standen. Wie sich herausstellte, waren es sechzehn, einschließlich des Stallknechts, des Stalljungen und des Laufburschen, die ich im allgemeinen Gedränge gar nicht bemerkt hatte. Meine Achtung vor Jareds geschäftlichem Erfolg wuchs noch weiter, bis mir klarwurde, wie gering die Bezahlung der Dienstboten war: ein neues Paar Schuhe und zwei Livres im Jahr für die männlichen Bediensteten, etwas weniger für die Hausmädchen und die Küchenmägde, etwas mehr für Würdenträger wie Madame Vionnet, die Köchin, und den Butler Magnus.

Während ich die Abläufe des Haushalts studierte und mir alles merkte, was ich vom Tratsch der Dienstmädchen aufschnappen konnte, war Jamie täglich mit Jared unterwegs, um Kunden zu besuchen, immer mehr Menschen kennenzulernen und sich darauf vorzubereiten, »Seiner Hoheit zu assistieren«, indem er gesellschaftliche Kontakte knüpfte, die sich für einen Prinzen im Exil als wertvoll erweisen konnten. Unter unseren abendlichen Gästen würden wir unsere Verbündeten finden – oder unsere Feinde.

»St. Germain?«, sagte ich, weil ich plötzlich einen vertrauten Namen aus Marguerites Geplapper heraushörte, während sie das Parkett bohnerte. »Der Comte St. Germain?«

»Oui, Madame.« Sie war eine kleine, fette junge Frau mit einem platten Gesicht und Glubschaugen, die ihr das Aussehen eines Steinbutts verliehen, aber sie war freundlich und gefällig. Sie spitzte die Lippen zu einem kleinen Kreis, um darauf hinzuweisen, dass nun wahrhaft skandalöse Informationen folgen würden. Ich sah sie so ermunternd wie möglich an.

»Der Comte, Madame, hat einen sehr schlechten Ruf«, sagte sie bedeutsam.

Da das – glaubte man Marguerite – so gut wie auf jeden unserer abendlichen Gäste zutraf, zog ich die Augenbrauen hoch und wartete auf weitere Einzelheiten.

»Er hat nämlich seine Seele an den Teufel verkauft«, vertraute sie mir mit gesenkter Stimme an und sah sich dabei um, als könnte besagter Herr hinter dem Kaminvorsprung lauern. »Er zelebriert schwarze Messen, bei denen das Blut und Fleisch unschuldiger Kinder unter den Verderbten geteilt werden!«

Da habe ich mir ja einen schönen Erzfeind ausgesucht, dachte ich.

»Oh, jeder weiß davon, Madame«, versicherte mir Marguerite. »Aber es spielt keine Rolle; die Frauen sind trotzdem verrückt nach ihm, wohin er auch immer geht, werfen sie sich ihm an den Hals. Aber er ist ja auch reich.« Das reichte offensichtlich aus, um das Trinken von Blut und den Verzehr von Fleisch aufzuwiegen, wenn nicht gar zu überwiegen.

»Wie interessant«, sagte ich. »Aber ich dachte, Monsieur le Comte ist Monsieur Jareds Konkurrent; importiert er nicht ebenfalls Wein? Warum lädt ihn Monsieur Jared denn überhaupt ein?«

Marguerite blickte von ihrer Bohnerarbeit auf und lachte.

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