Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

Wenn die Schotten in irgendeiner Hinsicht unbeirrbar waren – und sie waren in der Tat in Bezug auf eine ganze Reihe von Dingen unbeirrbar –, so waren es die Vorzüge des Haferbreis zum Frühstück. Im Lauf der Jahrhunderte eines Lebens in einem Land, das so arm war, dass es außer Hafer nur wenig zu essen gab, hatten sie wie üblich aus der Not eine Tugend gemacht und beharrten darauf, dass sie den Brei mochten.

Jamie hatte sich jetzt zu Boden geworfen und vollführte die Übungen der Royal Air Force, die ich ihm zur Kräftigung seiner Rückenmuskeln empfohlen hatte.

Ich kam noch einmal auf seine Bemerkung zurück und fragte: »Warum hast du ›zu wie eine Eule‹ gesagt. Haben Eulen oft Verstopfung?«

Er beendete seine Übung, drehte sich um und lag keuchend auf dem Teppich.

»Oh, aye.« Er atmete mit einem langen Seufzer aus und kam dann wieder zu Atem. Er setzte sich und schob sich das Haar aus den Augen. »Oder eigentlich nicht, aber so erzählt man es sich. Die Leute sagen, dass Eulen kein Arschloch haben, so dass sie ihr Fressen nicht wieder ausscheiden können – Mäuse zum Beispiel, aye? Also formen sie eine Kugel aus den Knochen und den Haaren und Ähnlichem und würgen sie hinaus, weil sie sie ja nicht am anderen Ende loswerden können.«

»Tatsächlich?«

»Oh, aye, das machen sie tatsächlich. So findet man einen Eulenbaum; man sucht nach dem Gewölle auf dem Boden darunter. Eulen machen fürchterlichen Dreck«, fügte er hinzu und hob sich den Kragen vom Hals, um Luft einzulassen.

»Aber sie haben Arschlöcher«, teilte er mir mit. »Ich habe einmal eine mit einer Steinschleuder aus einem Baum geschossen, um nachzusehen.«

»Du hattest als Junge ja wirklich Forscherdrang, wie?«, lachte ich.

»Das kann man wohl sagen, Sassenach.« Er grinste. »Und sie benutzen es auch zum Ausscheiden. Ich habe einmal einen ganzen Tag mit Ian unter einem Eulenbaum gesessen, um ganz sicher zu sein.«

»Himmel, du musst ja sehr neugierig gewesen sein«, stellte ich fest.

»Nun ja, ich wollte es wissen. Ian hatte keine Lust, so lange stillzusitzen, und ich musste ein bisschen auf ihn einhämmern, damit er aufhörte zu zappeln«, erinnerte sich Jamie lachend. »Also hat er mit mir stillgesessen, bis es passiert ist, und dann hat er eine Handvoll Eulendreck genommen und sie mir in den Kragen gestopft, und dann war er weg wie der Blitz. Gott, er konnte rennen wie der Wind.« Ein Hauch von Traurigkeit stahl sich über sein Gesicht, als die Erinnerung an seinen schnellfüßigen Freund mit den jüngeren Erinnerungen an seinen Schwager zusammenprallte, der steif, wenn auch gutmütig auf dem Holzbein umherhumpelte, das ihm von einer Granatsplitterverletzung in einer Schlacht auf fremdem Boden geblieben war.

»Das klingt wie eine furchtbare Art zu leben«, sagte ich, um ihn abzulenken. »Nicht Eulen zu beobachten – ich meine den König. Keine Zurückgezogenheit, nicht einmal beim Stuhlgang.«

»Für mich wäre es auch nichts«, pflichtete Jamie mir bei. »Aber er ist nun einmal der König.«

»Mmm. Und die Macht und der Luxus machen einiges wett.«

Er zuckte mit den Schultern. »Das mag sein, wie es will, es ist das, was Gott ihm beschieden hat, und ihm bleibt kaum etwas anderes übrig, als das Beste daraus zu machen.« Er ergriff sein Plaid und zog das Ende durch den Gürtel und über seine Schulter.

»Warte, lass mich.« Ich nahm ihm die silberne Ringbrosche ab und befestigte den flammend roten Stoff auf seiner Schulter. Er zog ihn ordentlich zurecht und glättete die leuchtende Wolle mit den Fingern.

»Mir hat er Ähnliches beschieden, Sassenach«, sagte er leise und blickte auf mich hinunter. »Auch wenn das Gott sei Dank nicht bedeutet, dass ich Ian einlade, mir den Hintern abzuwischen. Aber ich bin als Gutsherr geboren. Ich bin Hüter des Landes und der Menschen darauf, und auch ich muss das Beste aus meiner Verpflichtung machen.«

Er streckte die Hand aus und berührte sacht mein Haar.

»Deshalb war ich froh, als du gesagt hast, wir würden hierhergehen und sehen, was wir vielleicht vermögen. Denn ein Teil von mir würde nichts lieber tun, als dich und das Kind zu nehmen und weit fortzugehen, den Rest meines Lebens auf den Feldern und mit dem Vieh zu verbringen und abends heimzukommen und mich neben dich zu legen in der Ruhe der Nacht.«

Seine dunkelblauen Augen waren gedankenverloren, und seine Hand legte sich erneut auf die Falten seines Plaids und strich über die leuchtenden Karos des Fraser-Tartans mit dem schwachen weißen Streifen, der Lallybroch von den anderen Sippen und Familien unterschied.

»Aber wenn ich das täte«, fuhr er fort, als spräche er eher mit sich selbst als mit mir, »käme sich ein Teil meiner Seele verraten vor, und ich glaube – ich glaube, ich würde immer hören, wie sich die Stimmen der Menschen, die die Meinen sind, hinter mir erheben.«

Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, und er blickte auf, ein kleines, schiefes Lächeln auf seinem breiten Mund.

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