Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Das glaube ich auch«, sagte ich. »Jamie … was auch immer geschieht, was auch immer wir bewerkstelligen …« Ich hielt inne und suchte nach Worten. Wir schon so oft raubte mir das Ausmaß dessen, was wir auf uns genommen hatten, die Sprache. Wer waren wir, den Verlauf der Geschichte zu ändern, den Verlauf der Ereignisse nicht nur für uns selbst zu ändern, sondern auch für Fürsten und Feldarbeiter, für ganz Schottland?

Jamie legte die Hand über die meine und drückte sie beruhigend.

»Niemand kann mehr von uns verlangen als unser Bestes, Sassenach. Und wenn es dazu kommt, dass Blut vergossen wird, wird es zumindest nicht an unseren Händen kleben – und gebe Gott, dass es nicht dazu kommt.«

Ich dachte an die einsamen grauen Clansteine auf dem Moor von Culloden und an die Highlandmänner, die vielleicht darunter liegen würden, wenn wir erfolglos blieben.

»Gebe es Gott«, wiederholte ich.




Kapitel 8

Ruhelose Geister und Krokodile

Jamie schien sein Leben inmitten königlicher Audienzen und der täglichen Erfordernisse des Weingeschäftes erfüllend zu finden. Jeden Morgen verschwand er kurz nach dem Frühstück mit Murtagh, um die neue Ware im Lagerhaus zu begutachten, Inventurlisten anzufertigen, die Seine-Docks aufzusuchen und seine Runde durch etwas zu machen, was seiner Beschreibung nach extrem unappetitliche Wirtshäuser waren.

»Nun, wenigstens hast du Murtagh dabei«, stellte ich fest, denn das beruhigte mich, »und zu zweit könnt ihr am hellen Tag nicht in allzu große Schwierigkeiten geraten.« Der drahtige kleine Schotte sah zwar nicht sehr beeindruckend aus, und seine Aufmachung unterschied sich nur dadurch von den Nichtsnutzen auf den Docks, dass die untere Hälfte aus Tartanstoff bestand, aber ich war mit Murtagh durch halb Schottland geritten, um Jamie aus dem Gefängnis von Wentworth zu retten, und es gab auf der ganzen Welt niemanden, dem ich sein Wohlergehen lieber anvertraut hätte.

Nach dem Mittagessen widmete sich Jamie Kundenbesuchen und gesellschaftlichen Verpflichtungen – in wachsender Anzahl – und zog sich dann vor dem Abendessen ein oder zwei Stunden mit den Geschäftsbüchern in sein Studierzimmer zurück. Er hatte gut zu tun.

Ich dagegen nicht. Nach ein paar Tagen höflicher Scharmützel mit Madame Vionnet, der Chefköchin, gab es keinen Zweifel mehr, wer im Haushalt das Sagen hatte, und ich war es nicht. Madame kam jeden Morgen ins Wohnzimmer, um den Speiseplan für den Tag mit mir zu besprechen und mir die Liste der Ausgaben zu präsentieren, die sie für die Küche als notwendig erachtete – Obst, Gemüse, Butter und Milch, die jeden Morgen frisch von einem Bauernhof gleich außerhalb der Stadt geliefert wurden, Fisch aus der Seine, der auf der Straße aus einem Karren verkauft wurde, zusammen mit frischen Muscheln, deren fest verschlossene schwarze Rundungen aus welkenden Wasserpflanzenhaufen ragten. Ich warf der Form halber einen Blick auf die Listen, genehmigte alles, lobte das vergangene Abendessen, und das war auch schon alles. Abgesehen davon, dass man mich gelegentlich rief, um mit einem Schlüssel meines Schlüsselbundes den Wäscheschrank, den Weinkeller, den Gemüsekeller oder die Vorratskammer zu öffnen, verfügte ich selbst über meine Zeit, bis die Stunde kam, mich zum Abendessen umzuziehen.

Das gesellschaftliche Leben in Jareds Haus nahm mehr oder minder genauso seinen Lauf wie in seiner Anwesenheit. Mir war zwar immer noch mulmig, wenn ich daran dachte, einen wirklich großen Empfang zu geben, aber wir hatten jeden Abend Gäste beim Essen – Adelsherren und -damen, arme Exiljakobiten, reiche Kaufleute und ihre Ehefrauen.

Allerdings stellte ich fest, dass ich nicht annähernd genug damit zu tun hatte, zu essen und zu trinken und mich auf das Essen und Trinken vorzubereiten. Ich wurde so zappelig, dass Jamie schließlich vorschlug, dass ich ihm bei der schriftlichen Buchführung half.

»Besser das, als an dir selber zu kauen«, sagte er mit einem kritischen Blick auf meine angenagten Fingernägel. »Außerdem schreibst du lesbarer als die Schreiber im Lagerhaus.«

So kam es, dass ich im Studierzimmer über die enormen Geschäftsbücher gebeugt saß, als Mr. Silas Hawkins eines späten Nachmittags zu uns kam, um zwei Fässchen flämischen Brandy zu bestellen. Mr. Hawkins war ein kräftiger, wohlhabender Mann, ein Emigrant wie Jared, der sich darauf spezialisiert hatte, Brandy vom Festland in seine Heimat zu exportieren.

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