Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Das hat er gesagt. Und es sah wirklich schmerzhaft aus; sein Gesicht war zu einer Seite verzogen und sein Kiefer etwas geschwollen. Ich kann nicht sagen, ob er sich immer so steif verhält oder ob er nur Schmerzen beim Sprechen hatte, aber er hat nicht viel geredet.«

Nach der offiziellen Vorstellung hatten sich die älteren Männer, Jared, der Graf Marischal und ein ziemlich heruntergekommenes Exemplar, das beiläufig »Balhaldy« genannt wurde, zusammengefunden und ein Gespräch über schottische Politik begonnen, so dass Jamie und Seine Hoheit mehr oder weniger sich selbst überlassen blieben.

»Wir haben jeder einen Becher Brandy getrunken«, berichtete Jamie gehorsam, als ich nicht lockerließ, »und ich habe ihn gefragt, wie er Paris findet, und er hat gesagt, er fände es ermüdend und beengt, weil er hier keine Gelegenheit hätte zu jagen. Also haben wir uns dann über die Jagd unterhalten. Er jagt lieber mit Hunden als mit Treibern, und ich habe gesagt, ich auch. Dann hat er mir erzählt, wie viele Fasane er auf einem Jagdausflug in Italien geschossen hat. Er hat von Italien erzählt, bis er meinte, die kalte Luft, die durch das Fenster dringt, schmerzt seinen Zahn – es ist kein besonders gut gebautes Haus, nur eine kleine Villa. Dann hat er noch etwas Brandy für seinen Zahn getrunken, und ich habe ihm von der Hirschjagd in den Highlands erzählt, und er hat gesagt, das würde er gern irgendwann ausprobieren, ob ich ein guter Bogenschütze wäre? Und ich habe ja gesagt, und er hat gesagt, er hoffte, er würde die Gelegenheit bekommen, mich in Schottland zur gemeinsamen Jagd einzuladen. Und dann meinte Jared, er müsste auf dem Rückweg noch in seinem Lagerhaus vorbeischauen, also hat mir Seine Hoheit die Hand gereicht, und ich habe sie geküsst, und wir sind gegangen.«

»Hmmm«, sagte ich. Zwar diktierte die Vernunft, dass sich Berühmtheiten – oder auch Berühmtheiten in spe – im Alltag kaum von allen anderen Menschen unterschieden, doch ich musste zugeben, dass ich diesen Bericht über den Bonnie Prince ein wenig enttäuschend fand. Doch er hatte Jamie eingeladen wiederzukommen. Das Wichtigste, wie er sagte, war es, mit Seiner Hoheit Bekanntschaft zu schließen, um ein Auge auf seine Pläne zu haben, so sich diese denn weiterentwickelten. Ich fragte mich, ob der König von Frankreich in Person wohl eindrucksvoller sein würde.

Es dauerte nicht lange, bis wir es herausfanden. Eine Woche später erhob sich Jamie in der kalten Dunkelheit und kleidete sich für den langen Ritt nach Versailles an, um dem Lever des Königs beizuwohnen. Louis erwachte jeden Morgen pünktlich um sechs Uhr. Zu dieser Stunde mussten die wenigen Glücklichen, die auserwählt waren, die königliche Morgentoilette mitzuerleben, im Vorzimmer versammelt sein, bereit, sich der Prozession von Adeligen und Bediensteten anzuschließen, die benötigt wurden, um dem Monarchen bei der Begrüßung des neuen Tags behilflich zu sein.

Nachdem ihn Magnus, der Butler, mitten in der Nacht geweckt hatte, stolperte Jamie schläfrig aus dem Bett und machte sich gähnend und brummend zurecht. Um diese Tageszeit ruhte mein Inneres in Frieden, und ich schwelgte in diesem herrlichen Gefühl, jemandem zuzusehen, der etwas Unangenehmes vor sich hat, was man selbst nicht tun muss.

»Beobachte alles genau«, sagte ich, und meine Stimme war heiser vom Schlaf. »Damit du mir alles erzählen kannst.«

Mit einem schläfrigen, zustimmenden Grunzen beugte er sich über mich, um mich zu küssen, dann schlurfte er davon, eine Kerze in der Hand, um dafür zu sorgen, dass sein Pferd gesattelt wurde. Das Letzte, was ich hörte, ehe ich wieder unter die Oberfläche des Schlafes sank, war Jamies Stimme, plötzlich klar und hellwach in der kalten Luft, als er sich draußen auf der Straße von unserem Stallknecht verabschiedete.

Angesichts des langen Weges nach Versailles und der Möglichkeit – vor der Jared gewarnt hatte –, zum Mittagessen eingeladen zu werden, war ich nicht überrascht, als er nicht vor der Mittagszeit zurückkehrte, aber ich konnte meine Neugier nicht im Zaum halten und wartete zunehmend ungeduldig, bis er am späten Nachmittag – endlich – eintraf.

»Und wie war der Lever des Königs?«, fragte ich, während ich zu Jamie trat, um ihm aus dem Rock zu helfen. Da er die hautengen Schweinslederhandschuhe trug, die bei Hofe de rigueur waren, war er mit den verzierten Silberknöpfen auf dem glatten Samt überfordert.

»Oh, das fühlt sich besser an«, sagte er und zog erleichtert die breiten Schultern zusammen, als sich die Knöpfe lösten. Der Rock war an den Schultern viel zu eng; ihn herauszupellen war, als schälte man ein Ei.

»Interessant, Sassenach«, sagte er als Antwort auf meine Frage, »zumindest während der ersten Stunde oder so.«

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