Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Der Vicomte Marigny?«, sagte Jamie und lächelte über meine Beschreibung. »Das könnte sein; er ist Witwer, und soweit ich weiß, ist er der einzige unverheiratete Mann dieses Hauses. Ich glaube aber nicht, dass es Schnupftabak ist; sein Bart wächst einfach so. Ein bisschen mottenzerfressen«, gab er zu, »aber es muss furchtbar schwer für ihn sein, sich mit all diesen Warzen zu rasieren.«

»Er kann doch eine Fünfzehnjährige nicht mit … so etwas verheiraten! Ohne sie auch nur zu fragen.«

»Oh, ich denke, das kann er«, sagte Jamie mit einer Ruhe, die mich wütend machte. »So oder so, Sassenach, ist es nicht deine Sache.« Er nahm mich fest bei beiden Armen und schüttelte mich sacht.

»Hörst du mich? Ich weiß, dass es seltsam für dich ist, aber so ist es nun einmal. Schließlich«, sein breiter Mund verzog sich nach oben, »musstest du auch gegen deinen Willen heiraten. Gar nicht so schlimm, oder?«

»Manchmal bin ich mir da nicht so sicher!« Ich versuchte, ihm meine Arme zu entreißen, doch er zog mich nur lachend an sich und küsste mich. Nach einem Moment gab ich den Widerstand auf. Ich fügte mich in seine Umarmung und gab mich geschlagen, wenn auch nur vorübergehend. Ich würde Mary Hawkins begegnen, dachte ich, und dann würden wir ja sehen, was sie von dieser angedachten Ehe hielt. Wenn sie ihren Namen nicht auf einem Ehekontrakt mit dem Vicomte Marigny vereint sehen wollte, dann … Plötzlich erstarrte ich und stieß mich von Jamie ab.

»Was ist denn?« Seine Miene war alarmiert. »Ist dir übel, Claire? Du bist ganz weiß geworden!«

Und das war auch kein Wunder. Denn mir war plötzlich eingefallen, wo ich den Namen Mary Hawkins gesehen hatte. Jamie irrte sich. Es war meine Sache. Denn ich hatte den Namen in einer schnörkeligen Handschrift am oberen Ende eines Stammbaums gesehen, dessen Tinte im Lauf der Zeit zu Sepiabraun verblichen war. Es war Mary Hawkins nicht bestimmt, die Frau des betagten Vicomte Marigny zu werden. Sie sollte Jonathan Randall heiraten, im Jahr des Herrn 1745.

»Nun, das kann sie aber nicht, nicht wahr?«, sagte Jamie. »Jack Randall ist tot.« Er schenkte mir ein Glas Brandy ein und hielt es mir hin. Zwar hielt seine Hand den Kristallstiel völlig ruhig, doch sein Mund war zu einer Linie zusammengepresst, und er spuckte das Wort »tot« auf eine Weise aus, die ihm brutale Endgültigkeit verlieh.

»Leg die Füße hoch, Sassenach«, sagte er. »Du bist immer noch blass.« Auf seine Geste hin legte ich folgsam die Füße hoch und streckte mich auf dem Sofa aus. Jamie setzte sich an meinen Kopf und legte mir zerstreut die Hand auf die Schulter. Seine Finger massierten mir warm und kraftvoll die kleine Mulde des Gelenks.

»Marcus MacRannoch hat mir erzählt, er hätte gesehen, wie Randall im Verlies von Wentworth von Rindern zu Tode getrampelt wurde«, sagte er erneut, als suchte er Beruhigung in der Wiederholung. »Ein Haufen blutige Lumpen. Das hat Sir Marcus gesagt. Er war sich ganz sicher.«

»Ja.« Ich nippte an meinem Brandy und spürte, wie mir die Wärme wieder in die Wangen stieg. »Das hat er mir auch erzählt. Nein, du hast recht, Hauptmann Randall ist tot. Ich habe nur einen Schrecken bekommen, als mir das mit Mary Hawkins plötzlich eingefallen ist. Wegen Frank.« Ich senkte den Blick auf meine linke Hand, die auf meinem Bauch ruhte. Im Kamin brannte ein kleines Feuer, dessen Schein sich in dem glatten Gold meines ersten Eherings fing. Jamies Ring, der aus schottischem Silber war, umschmiegte den Ringfinger meiner anderen Hand.

»Ah.« Jamies Berührung an meiner Schulter kam zum Stillstand. Er hatte den Kopf gesenkt, doch jetzt blickte er auf und sah mich an. Wir hatten nicht mehr von Frank gesprochen, seit ich Jamie aus Wentworth gerettet hatte, und auch Jonathan Randalls Tod hatten wir nicht erwähnt. Es schien damals nicht von Wichtigkeit zu sein, außer insofern, als es bedeutete, dass uns aus dieser Richtung keine Gefahr mehr drohte. Und es widerstrebte mir, die Erinnerung an Wentworth in Jamie zu wecken.

»Du weißt doch, dass er tot ist, nicht wahr, a nighean donn?«, sagte Jamie leise. Seine Finger ruhten auf meinem Handgelenk, und ich wusste, dass er von Frank sprach, nicht von Jonathan.

»Vielleicht ja auch nicht«, sagte ich, den Blick auf den Ring gerichtet. Ich hob die Hand, so dass das Metall im verblassenden Licht des Nachmittags aufglänzte. »Wenn er tot ist, Jamie – wenn er nicht existieren wird, weil Jonathan tot ist … warum habe ich dann den Ring noch, den er mir gegeben hat?«

Er starrte den Ring an, und ich sah einen kleinen Muskel an seinem Mund zucken. Auch sein Gesicht war blass. Ich wusste nicht, ob es ihm schaden würde, wenn er jetzt über Jonathan Randall nachdachte, doch wir schienen kaum eine andere Wahl zu haben.

»Bist du sicher, dass Randall keine Kinder hatte, als er gestorben ist?«, fragte er. »Das wäre eine Antwort.«

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