Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

»Herrlich, nicht wahr?«, sagte er im Konversationston, als hätte sie kein Wort gesagt.

»O ja. Doch, wirklich. Aber auch ziemlich groß …« Howard wanderte um sie herum und betrachtete sie skeptisch. »Und rotes Haar, Mr. Bonnet? Ich hab’s doch lieber blond.«

»Ach, wirklich, du kleiner Pisser!«, fuhr sie ihn trotz Bonnets Umklammerung an. »Was glaubst du, wer du bist, Mister Ich-hab’s-doch-lieber-blond?« Mit einem Ruck entriss sie Bonnet ihre Hand und baute sich vor Howard auf.

»Hört mir zu«, sagte sie, um einen vernünftigen Tonfall bemüht. Er blinzelte sie etwas verwirrt an. »Ich bin eine Frau aus guter – aus exzellenter Familie, und man hat mich entführt. Der Name meines Vaters ist James Fraser, mein Mann ist Roger MacKenzie, und meine Tante ist Mrs. Hector Cameron, die Besitzerin der River-Run-Plantage.«

»Ist sie wirklich aus guter Familie?« Howard, dessen Frage an Bonnet adressiert war, machte jetzt einen interessierteren Eindruck.

Zur Bestätigung verbeugte sich Bonnet leicht.

»Oh, das ist sie, Sir, in der Tat. Von bestem Blut!«

»Hmmm. Und gesund, wie ich sehe.« Howard hatte seine Betrachtung wieder aufgenommen und beugte sich zu ihr herüber, um sie aus der Nähe zu inspizieren. »Hat sie schon Nachzucht?«

»Aye, Sir, einen gesunden Sohn.«

»Gute Zähne?« Howard stellte sich mit fragender Miene auf die Zehenspitzen, und Bonnet riss ihr den Arm hinter den Rücken, damit sie stillhielt, dann packte er eine Handvoll ihrer Haare und zerrte ihren Kopf zurück, so dass sie aufkeuchte.

Howard nahm ihr Kinn in die eine Hand und bohrte mit der anderen in ihrem Mundwinkel herum, um ihre Backenzähne zu untersuchen.

»Sehr schön«, sagte er beifällig. »Und ich muss sagen, sie hat gute Haut. Aber –«

Sie riss ihr Kinn aus seinem Griff und biss, so fest sie konnte, in Howards Daumen, dessen Haut sie unter ihren Zähnen verrutschen und reißen spüren konnte, so dass sie plötzlich den Kupfergeschmack seines Blutes im Mund hatte.

Er kreischte auf und schlug nach ihr; sie ließ seinen Daumen los und duckte sich zur Seite, so dass seine Hand an ihrer Wange abrutschte. Bonnet ließ sie los, und sie stolperte rasch zwei Schritte rückwärts, bis die Wand sie aufhielt.

»Sie hat mir den Daumen abgebissen, die Hure!« Mr. Howards Augen tränten vor Schmerz; er schwankte hin und her und hielt sich die verletzte Hand an die Brust. Die Wut stieg ihm ins Gesicht, und er hechtete auf sie zu und holte mit der anderen Hand aus, doch Bonnet packte ihn am Handgelenk und zog ihn beiseite.

»Aber, aber, Sir«, beschwichtigte er. »Ich kann doch nicht zulassen, dass Ihr sie beschädigt. Sie gehört Euch schließlich noch nicht.«

»Es ist mir egal, ob sie mir gehört oder nicht«, zeterte Howard mit puterrotem Gesicht. »Ich prügele sie zu Tode.«

»O nein, das meint Ihr doch sicher nicht so, Mr. Howard«, sagte Bonnet in jovialem, beruhigendem Ton. »Das wäre doch Verschwendung. Überlasst sie nur mir, ja?« Ohne eine Antwort abzuwarten, zerrte er Brianna hinter sich her, so dass sie durch das Zimmer stolperte, und schubste sie seinem schweigenden Faktotum entgegen, das während der gesamten Unterhaltung reglos an der Tür gewartet hatte.

»Bring sie hinaus, Manny, und bring ihr Manieren bei, ja? Und kneble sie, bevor du sie zurückbringst.«

Emmanuel lächelte zwar nicht, doch in den schwarzen Tiefen seiner pupillenlosen Augen schien ein schwaches Licht zu brennen. Er grub seine Finger zwischen die Knochen ihres Handgelenks, und sie keuchte vor Schmerz auf und versuchte vergeblich, sich mit einem Ruck zu befreien. Mit einer einzigen schnellen Bewegung drehte der Ibo sie um, verdrehte ihr den Arm nach hinten und beugte sie halb nach vorn. Ein scharfer Schmerz durchfuhr ihren Arm, als sie spürte, wie die Bänder in ihrer Schulter zu reißen begannen. Er zog noch fester, und eine schwarze Welle überflutete ihr Gesichtsfeld. Durch den Nebel hörte sie Bonnets Stimme, die ihnen nachrief, als Emmanuel sie durch die Tür drängte.

»Aber nicht ins Gesicht, Manny, und keine bleibenden Spuren.«

Howards Stimme hatte ihren Unterton erstickter Wut völlig verloren. Sie war zwar noch erstickt, aber eher vor Ehrfurcht.

»Mein Gott«, sagte er. »O mein Gott.«

»Ein hinreißender Anblick, nicht wahr?«, pflichtete ihm Bonnet herzlich bei.

»Hinreißend«, wiederholte Howard. »Oh – ich glaube, das Hinreißendste, was ich je gesehen habe. Diese Farbe! Dürfte ich –?« Die Gier in seiner Stimme war unüberhörbar, und Brianna spürte die Vibration seiner Schritte auf dem Teppich, bevor sich den Bruchteil einer Sekunde später seine Hände fest auf ihren Hintern legten. Sie schrie hinter dem Knebel. Doch sie hatten sie brutal über den Tisch gebeugt, dessen Kante ihr ins Zwerchfell schnitt, und das Geräusch geriet eher zu einem Grunzen.

»Oh, seht«, sagte Howard ganz verzaubert. »Seht Ihr das? Ein perfekter Abdruck meiner Hände – so weiß auf dem Rot … Sie ist so heiß – oh, er verblasst. Lasst mich nur –«

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