Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Ich habe keine.« Ihre zitternden Arme hielten sie nicht mehr aufrecht, und Jamie sah, wie sich seine Schwester in die Kissen zurücksinken ließ. »Meinen Mann habt Ihr ja schon mitgenommen – und mein ältester Sohn ist noch nicht älter als zehn.« Rabbie oder Fergus erwähnte sie nicht; Jungen wie sie waren alt genug, um als Männer behandelt – oder misshandelt – zu werden, sollte dem Hauptmann der Sinn danach stehen. Mit etwas Glück hatten sie beim Auftauchen der Engländer Fersengeld gegeben.

Der Hauptmann war ein Mann in den mittleren Jahren, der schon viel gesehen hatte und dem man nicht so schnell etwas vormachte.

»Es ist ein ernstes Vergehen, in den Highlands eine Waffe zu besitzen«, sagte er und wandte sich dem Soldaten zu, der ihm in das Zimmer gefolgt war. »Durchsucht das Haus, Jenkins.«

Er musste die Stimme erheben, um diesen Befehl zu erteilen, weil sich im Treppenhaus Lärm erhob. Als sich Jenkins abwandte, um das Zimmer zu verlassen, schob sich Mrs. Innes, die Hebamme, an dem Soldaten vorbei, der versuchte, sich ihr in den Weg zu stellen.

»Lasst die arme Frau in Ruhe!«, rief sie. Sie stemmte die Fäuste in die Seiten und baute sich vor dem Hauptmann auf. Die Stimme der Hebamme bebte, und ihr Haar löste sich aus ihrer Haube, doch sie ließ sich nicht beirren. »Hinaus mit Euch, Ihr Schufte. Lasst sie in Ruhe!«

»Ich tue Eurer Herrin nichts zuleide«, sagte der Hauptmann gereizt, denn offenbar hielt er Mrs. Innes für eine der Mägde. »Ich will nur …«

»Sie hat doch erst vor einer Stunde entbunden! Es ziemt sich nicht, dass Ihr auch nur Euren Blick auf sie richtet, geschweige denn …«

»Entbunden?« Die Stimme des Hauptmanns wurde schärfer, und er richtete den Blick mit plötzlichem Interesse von der Hebamme auf das Bett. »Ihr habt ein Kind bekommen, Mrs. Murray? Wo ist das Baby?«

Besagtes Baby bewegte sich in seinen Tüchern, weil ihm die zunehmende Umklammerung seines entsetzten Onkels unangenehm war.

Aus den Tiefen des Schranks konnte er das Gesicht seiner Schwester sehen, mit weißen Lippen und wie versteinert.

»Das Kind ist tot«, sagte sie.

Der Hebamme fiel vor Schreck der Mund auf, doch zum Glück hatte der Hauptmann seine ganze Aufmerksamkeit auf Jenny gerichtet.

»Oh?«, sagte er langsam. »War es …«

»Mama!«, rief es schmerzerfüllt an der Tür, wo sich der kleine Jamie den Händen eines Soldaten entriss und sich auf seine Mutter stürzte. »Mama, das Baby ist tot? Nein, nein!« Schluchzend warf er sich auf die Knie und vergrub den Kopf in der Bettwäsche.

Wie um die Worte seines Bruders Lügen zu strafen, wies Baby Ian darauf hin, dass es lebte, indem es seinen Onkel mit beträchtlicher Kraft in die Rippen trat und eine Reihe kleiner schnüffelnder Grunzlaute ausstieß, die glücklicherweise in der allgemeinen Unruhe untergingen.

Jenny versuchte, den kleinen Jamie zu trösten; Mrs. Innes versuchte vergeblich, den Jungen aufzurichten, der sich an den Ärmel seiner Mutter klammerte; der Hauptmann versuchte erfolglos, sich unter dem schmerzerfüllten Heulen des Jungen Gehör zu verschaffen, und zu allem Überfluss vibrierten gedämpfte Schritte und Rufe durch das Haus.

Jamie vermutete, dass der Hauptmann wissen wollte, wo sich die Leiche des Säuglings befand. Er klammerte den fraglichen Säugling fester an sich und rüttelte ihn sacht, um jedem Hauch eines Weinens zuvorzukommen. Seine andere Hand fuhr an den Griff seines Dolches, doch es war eine zwecklose Bewegung; vermutlich würde es nicht einmal helfen, wenn er sich selbst die Kehle durchschnitt, falls der Schrank geöffnet wurde.

Das Baby stieß ein erzürntes Geräusch aus, welches darauf hindeutete, dass es nicht gerüttelt werden wollte. Für Jamie, der schon vor seinem inneren Auge sah, wie das Haus in Flammen aufging und die Bewohner abgeschlachtet wurden, klang das Geräusch so laut wie das schmerzerfüllte Heulen seines älteren Neffen.

»Ihr wart das!« Der kleine Jamie war aufgestanden. Sein Gesicht war tränennass und verquollen, und er hielt mit gesenktem Kopf wie ein kleiner Widder auf den Hauptmann zu. »Ihr habt meinen Bruder getötet, englisches Schwein!«

Der Hauptmann wurde von diesem plötzlichen Angriff so überrumpelt, dass er tatsächlich einen Schritt zurücktrat. Er blinzelte den Jungen an. »Nein, Junge, da irrst du dich. Ich wollte doch nur …«

»Mistkerl! Schwein! A mhic an diabhoil!« Der kleine Jamie stampfte jetzt vollkommen außer sich vor dem Hauptmann hin und her und brüllte sämtliche Unflätigkeiten, die er je gehört hatte, auf Gälisch oder Englisch.

»Enh«, sagte das Baby Ian dem älteren Jamie ins Ohr. »Enh, enh!« Das klang sehr nach dem Anlauf zu einem ausgewachsenen Schrei, und in seiner Panik ließ Jamie den Dolch los und schob seinen Daumen in die weiche, feuchte Öffnung, aus der die Geräusche kamen. Die zahnlosen Kiefer des Babys klammerten sich so heftig um seinen Daumen, dass er beinahe selbst aufgeschrien hätte.

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