Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Es folgte ein Handgemenge, dann weiteres Gebrüll, als ihnen Fergus wendig wie ein Aal entwischte. In all dem Lärm und dem Heulen des Windes hätte Jamie das Zischen des Säbels nicht hören können, der aus der Scheide gezogen wurde, doch hinterher hatte er das Gefühl, er hätte es gehört, als seien das leise »Wisch« und der Klang des gezogenen Metalls die ersten Vorboten der Katastrophe gewesen. In seinen Ohren jedenfalls hörte er das Geräusch, wann immer er sich an die Szene erinnerte – und er sollte sich lange daran erinnern.

Vielleicht war es etwas an der Haltung der Soldaten, eine gereizte Stimmung, die er in der Höhle spürte. Vielleicht nur das Gefühl des Unheils, das ihm seit Culloden anhaftete, als sei alles rings um ihn mit einem Makel behaftet, nur weil er in der Nähe war. Ob er das Säbelgeräusch gehört hatte oder nicht, sein Körper war zum Sprung angespannt, ehe er die Klinge im silbernen Bogen durch die Luft schwingen sah.

Sie bewegte sich beinahe träge, so langsam, dass sein Hirn ihrem Bogen folgen, ihr Ziel erkennen und wortlos Nein! rufen konnte. Er hatte das sichere Gefühl, dass sie sich so langsam bewegte, dass er mitten in das Gewimmel der Männer hätte springen und das Handgelenk hätte packen können, welches das Schwert schwang, und ihm das todbringende Metallstück hätte entwinden können, um es harmlos zu Boden zu werfen.

Der bewusste Teil seines Gehirns sagte ihm, dass das Unsinn war, während er gleichzeitig seine Hände auf dem Granitvorsprung erstarren ließ und sich dort gegen den überwältigenden Impuls verankerte, sich aus der Erde aufzuschwingen und loszurennen.

Das kannst du nicht tun, sagte sein Gehirn zu ihm, ein leises Flüstern unter der Wut und dem Grauen, das ihn erfüllte. Er hat das für dich getan; du darfst es nicht zur Sinnlosigkeit verdammen. Du darfst es nicht, sagte es kalt wie der Tod unter dem brennenden Ansturm der Vergeblichkeit, der ihn ertränkte. Du kannst nichts tun.

Und er tat nichts, nichts als zuzusehen, wie die Klinge ihren langsamen Bogen vollendete, mit einem leisen, beinahe unbedeutenden tonk! aufprallte und das Fass des Anstoßes neben dem Bach den Hang hinunterpolterte, bis sich sein letztes Aufplatschen weit unten im munteren Gurgeln des braunen Wassers verlor.

Das Geschrei endete abrupt in erschrockener Stille. Er hörte es kaum, als es erneut begann; es klang so sehr wie das Dröhnen in seinen Ohren. Seine Knie gaben nach, und ihm wurde vage bewusst, dass er im Begriff war, ohnmächtig zu werden. Sein Gesichtsfeld verdunkelte sich zu rötlichem Schwarz, in dem Sterne und Lichtstreifen tanzten – doch selbst die heraufziehende Dunkelheit konnte diesen letzten Anblick nicht auslöschen, Fergus’ Hand, diese kleine, geschickte, schlaue Taschendiebeshand, die reglos im Schlamm des Weges lag, die Handfläche flehend zum Himmel gewandt.

Achtundvierzig endlose Stunden lang wartete er, ehe er Rabbie MacNab auf dem Weg unterhalb der Höhle pfeifen hörte.

»Wie geht es ihm?«, fragte er ohne Umschweife.

»Mrs. Jenny sagt, er wird es überleben«, antwortete Rabbie. Sein Jungengesicht war bleich und verhärmt; er hatte sich sichtlich noch nicht von dem Schreck erholt, den ihm der Unfall seines Freundes eingejagt hatte. »Sie sagt, er hat kein Fieber, und es gibt keine Anzeichen für Wundfäule in …«, er schluckte hörbar, »… in seinem Stumpf.«

»Dann haben ihn die Soldaten zum Haus gebracht?« Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern war schon auf dem Weg bergab.

»Aye, sie waren sehr bestürzt darüber. Ich glaube …«, Rabbie blieb stehen, um sein Hemd aus einer Dornenranke zu befreien, und musste sich dann beeilen, um seinen Brotherrn einzuholen, »… ich glaube, es hat ihnen leidgetan. Zumindest hat der Hauptmann das gesagt. Und er hat Mrs. Jenny einen goldenen Sovereign gegeben – für Fergus.«

»Oh, aye?«, sagte Jamie. »Sehr großzügig.« Und das war das Letzte, was er sagte, bis sie das Haus erreichten.

Fergus lag komfortabel im Kinderzimmer, in einem Bett am Fenster. Seine Augen waren geschlossen, als Jamie in das Zimmer trat, und seine langen Wimpern lagen sacht auf seinen Wangen. Ohne das übliche lebhafte Spiel der Grimassen und Posen sah sein Gesicht völlig anders aus. Die leicht gekrümmte Nase über dem breiten, ausdrucksvollen Mund verlieh ihm etwas Aristokratisches, und die Knochen, die unter der Haut gerade zu ihrer endgültigen Härte fanden, verhießen schon, dass sich der jungenhafte Charme seines Gesichts eines Tages in ausgewachsene Attraktivität verwandeln würde.

Jamie bewegte sich auf das Bett zu, und die dunklen Wimpern hoben sich sofort.

»Milord«, sagte Fergus, und ein schwaches Lächeln gab seinem Gesicht die vertrauten Konturen zurück. »Seid Ihr hier nicht in Gefahr?«

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