Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Dann willst du es noch einmal in Frankreich versuchen?« Schon zweimal hatte er versucht, nach Frankreich zu entkommen, doch beide Anläufe waren vereitelt worden, weil die Engländer die Häfen so streng bewachten. Für einen Mann von seiner bemerkenswerten Körpergröße und Haarfarbe gab es einfach keine hinreichende Verkleidung.

Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich werde mich verhaften lassen.«

»Jamie!« Jenny war so aufgewühlt, dass sie kurz ihre Lautstärke vergaß, doch nach seinem warnenden Händedruck senkte sie die Stimme wieder.

»Jamie, das kannst du nicht tun!«, sagte sie, leiser jetzt. »Himmel, Mann, sie werden dich hängen!«

Er hielt den Kopf gesenkt, als dächte er nach, doch dann schüttelte er ihn, ohne zu zögern.

»Das glaube ich nicht.« Er richtete den Blick auf seine Schwester, dann wandte er ihn hastig ab. »Claire – sie hatte das zweite Gesicht.« Keine schlechte Erklärung, dachte er, wenn auch nicht ganz die Wahrheit. »Sie hat gesehen, was in Culloden geschehen würde – sie hat es gewusst. Und sie hat mir gesagt, was danach kommen würde.«

»Ah«, sagte Jenny leise. »Ich hatte mich schon gewundert. Das war also der Grund, warum sie mich gebeten hat, Kartoffeln zu pflanzen – und dieses Versteck zu bauen.«

»Aye.« Er drückte seiner Schwester sacht die Hand, dann ließ er los und drehte sich ein wenig auf dem engen Sitz, um ihr zugewandt zu sein. »Sie hat mir gesagt, die Krone würde noch eine Zeitlang Jagd auf jakobitische Verräter machen – und so ist es ja auch gewesen«, fügte er ironisch hinzu. »Dass sie aber nach den ersten paar Jahren die Männer, die sie festnahmen, nicht mehr hingerichtet haben – sondern sie nur eingekerkert haben.«

»Nur!«, wiederholte seine Schwester. »Wenn du gehen musst, Jamie, geh in die Wildnis, aber dich den Engländern zu ergeben und ins Gefängnis zu gehen, ob sie dich hängen oder nicht …«

»Warte.« Sie wurde durch seine Hand auf ihrem Arm unterbrochen. »Ich habe dir noch gar nicht alles erzählt. Ich habe nicht vor, einfach zu den Engländern zu spazieren und mich zu ergeben. Es ist doch immer noch ein anständiges Kopfgeld auf mich ausgesetzt, oder? Eine Schande, es zu vergeuden, meinst du nicht?« Er versuchte krampfhaft, ein Lächeln in seine Stimme zu legen; sie hörte es und blickte scharf zu ihm auf.

»Heilige Mutter Gottes«, flüsterte sie. »Du meinst, es soll dich jemand verraten?«

»Zum Schein, aye.« Er hatte diesen Plan allein in der Höhle ausgeheckt, doch bis zu diesem Moment war er ihm noch unwirklich erschienen. »Ich dachte, Joe Fraser ist vielleicht der Beste dafür.«

Jenny rieb sich fest mit der Faust über die Lippen. Sie begriff schnell; er wusste, dass sie den Plan sofort verstanden hatte – und all seine möglichen Folgen.

»Aber Jamie«, flüsterte sie. »Selbst wenn sie dich nicht auf der Stelle hängen – und du gehst da ein verdammt großes Risiko ein –, Jamie, du könntest umkommen, wenn sie dich festnehmen!«

Plötzlich sackten seine Schultern vornüber unter dem Gewicht des Elends und der Erschöpfung.

»Gott, Jenny«, sagte er, »glaubst du, das kümmert mich?«

Es folgte eine lange Pause, ehe sie antwortete.

»Nein, das glaube ich nicht«, sagte sie. »Und ich kann nicht sagen, dass ich es dir übelnehme.« Sie hielt einen Moment inne, um sich zu sammeln. »Aber mich kümmert es noch.« Ihre Finger berührten ihn sanft am Hinterkopf und streichelten sein Haar. »Also pass bitte auf dich auf, ja, Dummkopf?«

Das Belüftungspaneel über ihnen verdunkelte sich kurz, und sie hörten das leise Klopfen von Schritten. Eine der Küchenmägde auf dem Weg zur Vorratskammer vielleicht. Dann kehrte das gedämpfte Licht zurück, und er konnte Jennys Gesicht wieder sehen.

»Aye«, flüsterte er schließlich. »Ich passe auf mich auf.«

Es dauerte mehr als zwei Monate, alles vorzubereiten. Als schließlich die Nachricht kam, war es mitten im Frühjahr.

Er saß auf seinem Lieblingsfelsen vor dem Höhleneingang und sah zu, wie die Abendsterne aufgingen. Selbst in der schlimmsten Zeit des Jahres nach Culloden hatte er in dieser Tageszeit immer einen Moment des Friedens finden können. Wenn das Tageslicht verblasste, war es, als leuchteten die Dinge schwach von innen heraus, so dass sie sich vor dem Himmel oder dem Boden abmalten, perfekt und scharf bis ins Detail. Er konnte den Umriss einer Motte sehen, die im Licht unsichtbar war, jetzt im Dämmerlicht aber von einem Dreieck aus tieferem Schatten umgeben war, das sie von dem Baumstamm abhob, auf dem sie sich versteckte. Einen Moment noch, dann würde sie sich in die Luft schwingen.

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